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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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Fellen hervorguckten.
    Bei allen guten Müttern!, dachte Tamra. Warum sind wir denn nackt? Wir haben doch nicht etwa...
    Sie wusste von nichts. Von gar nichts!
    In ihr stieg eine Wut empor, die sie erschreckte. Wut auf Startac, dem sie nur ein einziges Mal einen einzigen, leichten Kuss gegeben hatte. Wut auf den eigenen Körper, der sie schon einmal im Stich gelassen hatte und plötzlich schwanger gewesen war; sie wusste bis heute nicht, wie und von wem.
    Mordswut stieg in ihr empor, eine beängstigende, so heiße Lust zu töten, zu zerreißen, zu zerfetzen, dass ihr die Hände davon schmerzten.
    Mitrade, ich hätte dich einfach... - Moment. Bleib in der Gegenwart, Mädchen, in der Wirklichkeit.
    In der Wirklichkeit... war sie denn überhaupt in der Wirklichkeit? Tamra starrte >neben die Welt< und war erleichtert, als keiner der gefürchteten Kipp-Effekte erfolgte, die ihr früher im Internat so zugesetzt hatten. Sie befand sich immer noch in diesem Nest, immer noch mit diesem Fühlerbündel über sich, und immer noch lag Startac neben ihr.
    Startac. Sein Mund sah gar nicht mehr so schmallippig aus, wenn er schlief. Die braunen Haare hingen ihm in die Stirn, das kantige Kinn war von langen, grau durchschossenen Bartstoppeln überwuchert.
    Wir müssen lange geschlafen haben, dachte Tamra. Viele Tage lang. Irgendjemand hat uns wohl gerettet. Aus diesem... Wasserfall?
    Schroeder sah ruhig aus, weich und gar nicht so gehetzt und verschlossen, wie er im Wachzustand oft wirkte. Verloren sah er aus, wie ein Kind.
    Tamra stand vorsichtig auf. Sofort wurde ihr mulmig. Die Knie waren so weich, dass sie das Gefühl hatte, jeden Moment wieder ohnmächtig zu werden.
    Im Stehen konnte Tamra bequem über den Rand des Nests hinaussehen. Sie befand sich in einem grob verputzten, schmucklosen Raum. Das Nest war mit langen, wirr gespannten Schnüren mitten im Raum aufgehängt. An einer der Schnüre hing eine Art Tablett, auf dem ... ja, tatsächlich: ihre Anzüge lagen, auch die Unterwäsche. Drüben, an den Wänden, befanden sich einige Feuerschalen. Hammen leckten zu den Rußfahnen empor. Der Boden unten war offensichtlich nur grob gereinigt Alles sah unsäglich primitiv aus. Alles bis auf dieses Tast-Ding über ihr.
    Tamra merkte, wie ihre Beine nachgeben wollten, und setzte sich vorsichtig wieder hin. Sie war nicht entkräftet, es war eher ihr Kreislauf, der Probleme machte.
    Wo waren Startac und sie gelandet? Sie erinnerte sich nur dunkel an den Dimensionstunnel, den Wasserfall.
    Wieder kamen diese Sonden näher, wieder schlug Tamra sie weg. Wenn das tatsächlich medizinische Instrumente waren, würden die Ärzte nicht lange auf sich warten lassen.
    In Tamra krampfte sich alles zusammen. Sie brauchte dringend etwas zum Anziehen! Und sie musste hier raus aus diesem Nest. Aber wohin? Es hing doch in der Luft.
    Auf einmal war ihr alles viel zu eng. Sie begann zu keuchen. Das Fell, eben noch so angenehm, fühlte sich ekelhaft um ihren Körper an. Welchem Wesen hatte es einmal gehört? Vielleicht auch einem Intelligenzwesen, das jemand grausam >gedrosselt< hatte? Wie ihr Sloppelle, dieses arme, vergewaltigte Ding?
    Tamra warf die behaarte Haut von sich.
    Aber nun kam sie sich ausgeliefert vor, verletzlich. Sie fühlte sich gefangen, eingesperrt in diesen ausgemergelten, bleichen Leib, der von blauen Flecken wimmelte und inwändig beschmutzt war, der sie verraten hatte. Ja, verraten! War er etwa nicht gehorsam gewesen, als Mitrade Parkk ihn wie einen Zombie gesteuert hatte? War er etwa nicht schwanger geworden nach diesem ... Eingriff, an den Tamra sich bis heute nicht zu erinnern vermochte - auch von ihrem Gedächtnis im Stich gelassen.
    Tamra biss sich auf die Lippen, um nicht loszuweinen, krallte die Fingernägel in die Handflächen, bis das Gefühl verging, beherrschbar wurde.
    Sie sah zu Startac. Zum Glück schlief er immer noch.
    Mit bewusster Willensanstrengung machte Tamra sich kalt. Ihr Bewusstsein wurde zu einem Maschinenführer, der hoch oben in
    ihrem Körper saß und ihn, die viergliedrige Maschine, dirigierte.
    Das in der Luft hängende Nest, die gestohlene Kleidung: Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussah; irgendjemand versuchte, sie hier mit allen Tricks gefangen zu halten.
    Als Tamra gerade auf der Nestwandung kauerte und überlegte, wie sie die Körpermaschine am besten zu dem kleinen Tablett hinüberlenkte, auf der die beiden Anzüge lagen, öffnete sich hinten, unten, eine Tür, und ein Monster trat

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