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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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zeugungsfähigen Forscher die Fabrik auf einen Schlag verlassen. Auf diese Weise würden wir viel effektiver... «
    »Tawe tla Mouuach!«, krächzte der gebrechliche Pokou. Seine Stimme konnte nicht mehr schneiden, aber zum Ausgleich hatte er sich einer verletzenden Anrede bedient. Ein Forscher wurde höchstens einmal wieder mit dem Namen seines Vaters angesprochen, wenn er sich unreif benahm, weibisch. »Keine Frau hat je diese Fabrik betreten, es sei denn, ihr Ruf ist erfolgt!«
    »Keine Frau? Nie?«
    »Niemals! Und im Übrigen unterliegt die Arbeit des Rates der Vertraulichkeit. Da haben Assistenten nichts zu suchen!«
    »Oh. Na, dann. Nichts für ungut, Chef. Ich empfehle mich.«
    »Bleib sofort stehen, wir sind noch nicht fertig! Junger Kollege, du bist wieder einmal sehr selbstsüchtig gewesen. Ich habe dir doch gesagt, dass dein Samen noch nichts taugt Also schlag dir diese Adilai aus dem Kopf.«
    »Ja, Chef. Das tue ich.« Und als der Alte nichts sagte, sondern ihn nur anfunkelte: »Darf ich jetzt gehen?« »Ja, geh bloß und mach dich nützlich. Bevor ich dich die Nordwand der Bibliothek weißeln lasse!«
    Bei dieser Zurechtweisung handelte es sich um eine stehende Redewendung des Forschungsrats Pokou, die unter den Jungforschern legendär war: Geh bloß und mach dich nützlich. Bevor ich dich die Nordwand der Bibliothek weißeln lasse!
    Tawe ging, aber er hatte nicht vor, sich nützlich zu machen. Vielleicht war es tatsächlich gar kein Fehler, sich in der Bibliothek aufzuhalten. Die Regalreihen waren schlecht einsehbar, und wenn ihn doch jemand aufstöberte, sein Unterweiser zumal, dann konnte er leicht behaupten, hier im Auftrag des alten Pokou aufzuräumen oder sauber zu machen.
    Er versuchte, es sich zwischen den Regalen bequem zu machen, schon aus Prinzip nichts zu tun, aber es ging nicht. Er war zu aufgewühlt. Bald ertappte er sich dabei, den Gang auf und ab zu laufen, immer auf und ab.
    Diese Bande von Männern hatte ihn verbotenerweise in die Fabrik geholt.
    Konnte er sich diese Tatsache zunutze machen? Sich rächen?
    Aber wie?
    »Was denke ich denn da?«, flüsterte er nach einer Weile des Grübelns. »Ich würde die meisten doch nicht einmal wiedererkennen.«
    Er war sich ziemlich sicher, dass Tibala nicht unter ihnen gewesen war. Auch nicht Pokou. Allein sein Unterweiser stand zweifelsfrei fest. Er hatte Tawe schließlich hierher gebracht.
    Dass ich ihn immer noch nicht mit seinem Namen bezeichnen mag, wunderte Tawe sich. Erst ist er »mein namenloser Verehrer« gewesen, dann mein Unterweiser!. Komisch.
    »Lamrié«, sagte er leise. »Lamrié. Lamrié, Lamrié, Lamrié!«

Sechzehn
    In der Kelosker-Siedlung roch es merkwürdig pfeffrig. Tamra und Startac waren ein Stück vor den ersten Häusern gelandet und hatten sich zu Fuß genähert.
    »Alles wie ausgestorben«, sagte Startac.
    Zwischen den Häusern, die grob aus Baumwedeln geflochten und mit irgendeinem Brei abgedichtet worden waren, der an vielen Stellen wieder abbröckelte, lag nackter, flachgetretener Erdboden. In den Schatten wucherte Unkraut. Auch die augenscheinlich weniger frequentierten Wege holte die üppige Vegetation sich zurück.
    »Lehmhütten mit Trampelpfaden dazwischen«, sagte Tamra abschätzig. Aber auch sie hatte gedämpft gesprochen. Irgendetwas war an dieser Siedlung, das einen leise auftreten ließ.
    Sie gingen zwischen den Hütten hindurch. Anscheinend gab es keinen Marktplatz, keinen Versammlungsort, kein Zentrum. Hinter ihnen raschelte etwas davon. Als Startac herumfuhr, sah er noch etwas unter ein Dach hinaufhuschen. Kratzende Geräusche waren zu hören, dann herrschte wieder Stille.
    Das Tier hatte ausgesehen wie ein räudiger Igel. Wie ein mumifizierter räudiger Igel.
    »Wahrscheinlich eine Art Riesenkäfer mit ein paar Dutzend Stacheln«, mutmaßte Startac.
    »Bizarr«, hauchte Tamra. »Aber wunderschön! Es muss eine Art Haustier sein.«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Die Löcher.« Sie zeigte unter die Dachkanten mehrerer Häuser. Tatsächlich waren dort in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen überall kleine runde Öffnungen zu sehen.
    Startac zuckte mit den Schultern. Es mochten so etwas wie Taubenschläge sein, seinetwegen. Aber: »Vielleicht dienen sie ja auch nur der Belüftung.«
    Tamra schüttelte den Kopf. Sie ging zu dem Loch, in dem das Wesen verschwunden war, und aktivierte ihren Antigrav. In doppelter Mannshöhe schwebend spähte sie in das Loch. Unvermittelt ertönte ein lautes,

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