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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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haben, was nach Friedhöfen aussieht? Nach Tempeln oder Schreinen oder Kirchen oder sonst etwas? Der Tod scheint ihnen völlig egal.«
    »Das wissen wir nicht, Tamra.«
    Sie seufzte.
    »Sollen wir gehen?«
    »Gleich.« Sie zeigte in den Nebel hinunter. »Was, meinst du, befindet sich da unten?«
    Er zuckte mit den Schultern, sie konnte es durch den Rücken spüren. »Der obskure Wunsch-Ort einer obskuren Kultur. Der Bastelraum eines planetengroßen Sanatoriums.«
    »Nein, im Ernst. Ob man da unten durch auch in eine andere Welt kommt? So wie durch diesen Tunnel?«
    »Das bezweifle ich. Das ist eine Art Fertigungsstrecke da unten, hast du doch gehört. Bloß dass da seit tausend Jahren nichts fertig wird.« Er schnaubte. »7-DMathematiker, die in Ställen hausen wie Vieh. Psi-begabte, völlig verstrahlte Hundertfüßler. Wir verschwenden hier wirklich nur unsere Zeit.«
    »Na schön.« Er wollte offensichtlich nicht ernst sein. Vielleicht seine Art, mit dieser bedrückenden Szenerie hier klarzukommen. »Gehen wir.« Sie richtete sich auf.
    Sie gingen zu dem Gleiter, der ein Stück entfernt gewartet hatte und nun wieder aus dem Bereitschaftsmodus kam.
    Wie zum Abschied ertönte unten aus dem Nebeltal ein gewaltiges, langsames Dröhnen. Es klang ganz nahe, aber als sie sich umdrehten, war in der Tiefe nur wieder dieses Wetterleuchten zu sehen.
    Zwei Stunden später erwachte Schroeder unvermittelt in der Krankenstation. Sein Herz pumpte wie wild. Es fühlte sich an, als wäre er aus einem Alptraum erwacht. Aber er erinnerte sich an kein einziges Traumbild. Er musste etwas gehört haben. Oder gespürt.
    Mit offenen Augen lag er in der Schwärze auf der Seite und lauschte.
    Nichts. Gar nichts. Tamras leise Atemzüge vor ihm, zwei Meter entfernt. Er drehte sich auf den Rücken. Das Bett aus geflochteten Pflanzensträngen knarrte. Schroeder überlegte kurz, Licht zu machen, aber er wollte Tamra nicht stören.
    Er seufzte. Sein Herz pumpte. Kräftig. Zu stark.
    Fühlte es sich so an, einen Herzanfall zu bekommen?
    Ihm fiel das Pilzbier wieder ein. Zeigten die paar Schluck jetzt doch noch Wirkung? Vielleicht sollte er lieber wieder in seinen Kampfanzug steigen. Der Cyber-Med... wie spät ist es überhaupt?
    Schroeder hatte die Uhr des Bedienfelds auf eine ungefähre Ortszeit eingestellt. Der Kampfanzug lag zusammengelegt oben auf seinen Stiefeln. Seine Stiefel standen neben dem Bett an der Wand. Er drehte sich auf die andere Seite, weg von Tamra, und tastete nach dem Ärmel mit dem Bedienfeld. Fahles Licht schimmerte auf, als er den Sensor berührte.
    Herrgott, noch fast drei Stunden bis Sonnenaufgang. Da bringt Aufstehen nichts. Ich sollte noch schlafen.
    Er knuffte das behelfsmäßige Kissen, dessen harte, knotige Füllung ständig verrutschte, wieder zurecht und legte den Kopf auf den Arm, schloss wieder die Augen.
    Sein Herz. Es hämmerte. Ist das ein Symptom? Soll ich Alarm schlagen?
    Er starrte auf den Schatten der Stiefel und des Kampfanzugs vor sich und wartete darauf, dass sich das Bedienfeld automatisch wieder abschaltete.
    Kurz bevor es das tat, schien ein Leuchtpunkt aus dem Schaft eines Stiefels auszutreten. Durch das Material hindurch. Schroeder riss die Augen auf. Einen Moment lang setzte sein Herz aus. Dann warf
    er sich rückwärts aus dem Bett. »Tamra! Aufwachen! Schnell!«
    Der helle Punkt, um etliches größer als ein terranisches Glühwürmchen, löste sich von dem Stiefel und schwebte langsam durch den Raum, auf einer wirren Bahn.
    Hinter Schroeder schnappte Tamra erschrocken nach Luft.
    »Raus hier! Los!«
    Im Dunkeln krachten sie gegen die Tür, stießen sie auf. Geblendet vom grellen Scheinwerferlicht draußen rannten sie auf den sandigen Hof hinaus, barfuß und in Unterwäsche.
    »Eine Flamme!«, rief Startac. Sem Ruf gellte über die Gebäude. »Alarm!« Sie liefen zur anderen Seite des Hofes und sahen sich um.
    »Ich sehe sie nicht mehr«, sagte Tamra.
    »Ich auch nicht. Vielleicht ist sie noch im Zimmer.«
    Tumult hinter ihnen, wetzende Geräusch. Ein paar Ueeba kamen hinter ihnen aus einem schmalen Durchgang gewimmelt, die Wände entlang. Ihre Fühlerbündel zitterten.
    »Wo denn?«, fragte einer.
    »Drüben im Zimmer vermutlich«, sagte Schroeder.
    »Vermutlich? Du gibst Feueralarm und weißt nicht, wo es brennt?«
    »Ich hab eine Ramme gesehen. Ich weiß nicht, wie diese Wesen bei euch heißen. Sie sind tödlich. Sie ernähren sich von der Angst, die sie in anderen Lebewesen erzeugen.«
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