PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik
gjng zurück auf die Knie. Tamra setzte sich auf, rutschte ein Stück weg. Ihre helle Unterwäsche war fleckig vom Sand. Der Abdruck der Hamme auf ihrer Stirn war kaum noch zu sehen. Sie tastete mit ihren Fingern danach.
»Wie fühlst du dich?«, fragte Schroeder.
»Ganz gut, glaube ich.« Sie klang erstaunt.
Schroeder sah zu dem Hundertfüßler. »Wie hast du das gemacht?«
»Ich hab's erstickt. In einem Tüchlein aus Psi-Materie. Das hab ich als kleines Mädchen mal gesehen.«
Schroeder stand auf und ging zu dem Gespinst. Bückte sich, hob es auf. Es fühlte sich sehr kalt an, war aber gleichzeitig sehr schlüpfrig. Kaum zu packen. Schroeder musste an die vielen Kolonisten denken, hinten auf Terra Incognita.
Vielleicht sollten wir ja irgendwie versuchen, ihnen ein paar Kisten davon zukommen zu lassen, dachte er. Schutz vor den Flammen wäre es fast wert, den Weg noch einmal zu gehen.
Aber während seine Gedanken noch rasten und sich an der Logistik dieser Unternehmung abarbeiteten, leuchtete das Gespinst zwischen seinen Fingerspitzen auf und verging mit einem sachten Klingeln.
»Und der kleine Teufel hätte wirklich euren Tod bedeutet?«, fragte Tibala.
»Absolut.« Schroeder hielt Tamra eine Hand hin und half ihr auf. Dann erklärten sie es dem Ueeba.
»Ich glaube, ihr solltet lieber mal die Frauen besuchen«, sagte Ti-bala nachdenklich. »Die haben ein Öl, das die Flammteufel vertreibt. Damit reiben sie vorm Schlafengehen immer die kleinen Kinder ein.«
»Dann habt ihr überhaupt keine Probleme mit diesen Wesen?«, fragte Tamra.
»Kleine Kinder kriegen manchmal Alpträume von den lästigen Dingern. Und man kann sie nicht einfach zerknacken, sondern braucht so ein instabiles Tüchlein. Aber ansonsten?«
Er ließ kurz die Mandibeln aufklaffen, was wohl die Ueeba-Entsprechung eines Achselzuckens war. »Geht zu den Frauen. Holt euch das Öl.«
»Und das hilft?«, fragte Schroeder. Er hatte wenig Lust, sein Leben irgendeinem obskuren Hausmittelchen anzuvertrauen.
»Ich kann nicht immer in der Nähe sein«, sagte Tibala. »Und die Frauen schwören drauf.«
»Und müssen nicht nachts trotzdem mit einem Tüchlein bei den lieben Kindern anrücken?«
»Ach, was.« Er wandte sich ab und krabbelte davon. »Geht hin. Am besten noch vor Sonnenaufgang. Am Tag sind sie schlecht zu finden. Lasst euch zum Herzberg fliegen. Da gibt es massenhaft Nehmläden. Ich kleb mich noch mal für ein Stündchen irgendwo hin.« Wenig später war er über eine Wand hinweg verschwunden.
Schroeder sah Tamra an. »Sollen wir?«
»Warum nicht? An Schlaf ist jetzt ohnehin nicht mehr zu denken.«
Keine zehn Minuten später waren sie unterwegs. Wieder saßen sie hinten in einem flachen Alles-für-euch-Gleiter an die Wand gelehnt und starrten hinunter in die Tiefe. Aber diesmal betrachteten sie diese Welt mit anderen Augen. Sie kamen sich ausgeliefert und verletzlich vor.
»Dabei Scheinen die Rammteufel eher selten zu sein«, überlegte Tamra. »Bis jetzt ist mir draußen noch kein Einziger begegnet.«
Schroeder starrte in die dunklen Buckel der Wälder, über die sie glitten. Er musste an terranische Zecken denken. Die begegneten den einen Menschen im Leben gar nicht, und andere wurden gleich dutzendfach gepiesackt. Weil sie im falschen Stück Naturpark herumspaziert waren.
Er schaute nach vorn. Es war noch nichts zu sehen unter den gleißenden Sternen. Vielleicht ganz dicht am Horizont die Andeutung einer Kuppel aus Licht und Dunst, aber sicher war Schroeder sich dessen nicht.
»Warst du schon öfter in der Stadt... als ich noch bewusstlos war?«
»Einmal. Es ist heftig da.« Tamra grinste kurz bei der Erinnerung. Dann erschrak sie. »Die Frauen können doch gar kein Larion!«
»Ich weiß nur noch, dass diese Wesen unglaublich schrill gekreischt haben, als wir aus dem Dimensionstunnel gestolpert sind.«
»Dagegen hilft der Helm«, sagte Tamra nachdenklich. »Aber wir können uns nicht verständigen. Daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Und Tibala anscheinend auch nicht«
»Was möchtet ihr denn auf dem Herzberg?«, fragte der Gleiter mit einer freundlichen, geschlechtsneutralen Stimme. »Vielleicht kann ich euch helfen.«
Tamra sah Schroeder an. Er nickte.
»Danke«, sagte Tamra. Es fiel ihr sichtlich nicht leicht
»Gern«, sagte der Alles-für-euch. »Dafür sind wir doch da. Was habt ihr vor?« Und nachdem Schroeder es ihm erklärt hatte: »Aber da braucht ihr euch doch nicht eigens zu bemühen! Das kann ich euch
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