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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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nicht so. Alles ist freiwillig. Alle sind gut drauf. Alle erfreuen sich ihrer schönen, ordentlichen
    Lebensschachteln.«
    »Nicht alle. Tawe nicht.«
    Sie seufzte. »Tawe nicht« Unter ihnen glitzerte die Ringstadt. Vereinzelt trieben Abgasschwaden durch die Luft. Aber hier war nichts davon zu riechen. Tamra sah auf die Stadt hinab. Von hier aus wirkte sie beinahe wie eine normale Menschenstadt. Nicht ganz. Dazu war sie zu unstrukturiert. »Wir kommen hier nicht weg, Startac.« Sie war selbst verblüfft, wie ruhig sie das jetzt aussprechen konnte.
    »Jedenfalls nicht auf die Schnelle.«
    »Du hast das schon gewusst, oder?«
    »Hm.«
    »Du hast das gewusst und trotzdem vorgeschlagen. Und dann hast du deinen Mund gehalten und mich reden lassen, bis ich selbst drauf komme.«
    »Wenn ich dagegen gesprochen hätte, hätten wir uns gestritten.«
    Wieder stieg Wut in ihr auf. »Du hast mich manipuliert.«
    »Habe ich das? Weil ich nicht bereit bin, den Bösen für dich zu geben? In einem Gespräch, das du ebenso gut als Selbstgespräch führen kannst? Vielleicht wolltest ja du mich manipulieren... mich in diese Rolle schieben, wer weiß.« Er stand auf. »Das ist alles müßig, Tamra. Du bist wütend. Du bist angekratzt. Das ist real. Das ist wichtig. Aber es ist dein Gefühl. Behalte es bei dir, anstatt es auszutoben.«
    Sie konnte es nicht fassen. »Bitte?«
    »Du bist auf dieser Welt gefangen. Also reibst du dich an ihr. Also witterst du hier all das, was dir früher auch schon das Leben schwergemacht hat.«
    »Du ... du ...«Sie ruderte mit der Hand, schüttelte den Kopf. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    »Hör dich mal selber reden. Männer, Frauen, Sklavinnen. Fortpflanzung. Kinder, die keine Mütter haben. Schachteln. Kommt dir das nicht bekannt vor?«
    Sie wollte aufschreien, aber... da waren ihre toten Eltern ... das Leben im Internat... die Täuschungen ... das Lager... ihre Versklavung als Untote ... all die Frauen, denen sie begegnet war, die sich mit sexuellen Gefälligkeiten durchgeschlagen hatten ... Die Liste war
    endlos.
    »Du meinst... ich bilde mir das alles ein?«
    Startac schüttelte den Kopf.
    Sie konnte nicht mehr stehen bleiben, ging auf den wenigen Metern einigermaßen ebenen Gesteins auf und ab. »Du meinst, weil es in mir drinnen so aussieht, sehe ich das auch draußen? Ich bin es, die gefangen ist? Die immer noch gefangen ist?«
    Sie hatte das Gefühl, ein dunkler Schatten würde sich über sie legen - ein riesiges, bleischweres Gewicht auf sie senken.
    Erst als sie sah, wie Startac den plötzlich dunklen Kopf nach oben riss, wurde ihr klar, dass es wirklich so war.
    Der Konvoi von Fragmentraumern zog langsam dicht über sie hinweg. Schroeder zählte 13 Stück. Sie schwebten quer durch die Stadt zu der freien Fläche jenseits der Bebauung. Dem Tal der Dimensionen. Dort verteilten sie sich auf Landefelder.
    Schroeder hatte mit Tamra durchsprechen wollen, dass sie seiner Meinung nach nur zwei Alternativen besaßen, um hier wegzukommen: entweder, indem sie in irgendeinem Lagerhaus oder so das Raumschiff eines anderen Sternenvolks aufspürten, das vielleicht einmal mit Pakuri Handel getrieben hatte oder hierher verschlagen worden war. Oder die Posbis baten, ihnen ein spezielles, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes plasmafreies Raumschiff zu bauen.
    Aber erst hatte Tamras Gefühlsausbruch die Besprechung solcher mittelfristigen Strategien verhindert, und jetzt wollte er sich das hier ansehen.
    »Komm«, sagte er. »Gib mir deine Hand.« Und zum ersten Mal seit seinem Erwachen auf Pakuri wagte er eine Teleportation. Sie brachte die beiden bis auf Sichtweite an die landenden Raumer heran. Von dem erhöhten Punkt einer Fabrikanlage aus beobachteten sie, wie die nächstgelegenen Landepunkte von den Würfelraumern gefüllt wurden. Bald wimmelte es vor Posbis.
    »Wartungsarbeiten vermutlich. Austausch der Linearkonverter. Wer weiß, wann sie wieder los müssen«, sagte Schroeder.
    »Sieh mal.« Tamra zeigte zu einem der weiter entfernten Fragmentraumer. Er öffnete gerade einen gewaltigen Hangar. In der klaffenden Öffnung kam, von geradezu monströsen Antigravbüh-nen gehalten, ein klumpiges Gebilde von bestimmt 400 Metern Höhe zum Vorschein. Es hatte die Form eines gigantischen Herzens, war in sich jedoch geformt wie ein riesiger Knoten oder ein Konglomerat aus Gedärmen.
    Die Hangarschotts schlossen sich wieder.
    Das Herz gleißte in der Sonne. Es schien zu warten.
    »Sollen wir näher

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