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PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

Titel: PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Ambriador wirklich so autoritär benommen?
    Er schloss den Raumanzug und trat in das Loch.
    Eine seltsame Zwielichtzone empfing ihn. Die Röhre war transparent geworden und schien sich durch nichts weniger als das Universum zu erstrecken. Er hatte so etwas schon einmal erlebt, auf der Brücke in die Unendlichkeit. Da hatte er sich auf einem Steg bewegt, und unter, neben und über ihm brodelte das Universum, quollen Protogalaxien, sogen Schwarze Löcher und strahlten Protonensterne. Dehnte sich das Universum aus.
    Ganz so schlimm war es jetzt nicht. Jetzt bekam er keinen Einblick in die Schöpfung an sich, sondern nur in das, was vielleicht die Kelosker wahrnahmen.
    Ein unendliches Wabern, rot, grün, blau, gelb, wie Hyper- und Linearraum zusammengefasst. Vorhanden, aber nicht begreifbar, und er bewegte sich mitten hindurch. Er schritt durch eine sieben Meter lange Röhre und hatte schon 70 Meter zurückgelegt.
    Dann 700. Und vielleicht 7000, als der seltsam tastende Einfluss ihn erfasste.
    Er kehrte sein Innerstes nach außen. Rhodan glaubte, entblößt zu werden, nicht nur nackt vor einem unbekannten Gegenüber zu stehen, sondern sich ihm auch bis in die winzigste Faser seines Seins offenbaren zu müssen. Ein schrecklicheres Gefühl hatte er selten in seinem Leben empfunden.
    Eins war klar: Jemand oder etwas nahm ihn in diesem Moment genauestens unter die Lupe.
    TRAGTDORON.

Vier
    Vhatom Q’arabindon, TRAGTDORON: 5. Juni 1343 NGZ (4930 nach Christus)
    Die Meldung erreichte Vhatom Q'arabindon in einer virtuellen Welt, in einer von vielen, in denen er sich seiner Agonie ergab.
    Diese Welt war die grausamste von allen, die er bislang ersonnen hatte. Er ließ sich von gewaltigen Zyklopen jagen und foltern, und wenn ihm die Flucht in schier undurchdringliche Wälder gelang, lauerten dort wandelnde Bäume auf ihn, die ihm nachsetzten, und aus dem Himmel stießen Feinde auf ihn herab, die wie Fallschirme aussahen und ihn mit ihren Körpern einzuhüllen versuchten. Sie sonderten eine Säure ab, die seinen Panzer langsam auflöste, ganz langsam, und sich dann in sein Fleisch fraß und es zersetzte.
    Und immer, wenn er endlich starb, wurde er von einem bronze-farbenen, humanoiden Roboter wiederbelebt, der ihm jedes Mal die Erlösung und die Erfüllung versprach, nur um ihn dann wieder durch das Rad aus Feuer auf die unerträglich heiße, glühende und glimmende Ebene zu stoßen, auf der die Zyklopen schon auf ihn warteten.
    Eins der baumähnlichen Lebewesen peitschte ihn gerade mit seinen Ästen, als Vhatom das Wispern hörte. Dornen schlugen in seinen Körper, genau dort, wo das Fleisch am weichsten und empfindlichsten war, und riefen bislang ungekannten Schmerz hervor. Zweige schlangen sich um seinen Hals und schnürten ihm die Luft ab, und er hielt das Säuseln zuerst für eine Täuschung seines Gehirns, dem bereits der Sauerstoffmangel zusetzte.
    Für eine Einbildung.
    Dann jedoch wurde das Geräusch lauter und deutlicher. Vhatom vernahm tatsächlich Laute und elektromagnetische Signale, die sich jedoch kaum zu Worten formen wollten. Er erfasste beide gleichzeitig, die Töne mit den Audio-Rezeptoren, die Impulse mit den Instrumenten der Stoff-Sphäre.
    Er entsann sich verschwommen, dass er die Verbindung zur Sphäre stumm geschaltet, aber nicht endgültig getrennt hatte. Eine letzte Spur von Hoffnung hatte ihn dazu bewogen. Vielleicht geschah ja doch noch ein Wunder, vielleicht veränderten sich die Parameter erneut, und TRAGTDORON wurde wieder gebraucht. Die Möglichkeit dazu bestand immerhin, wie unwahrscheinlich sie auch sein mochte.
    Glaubte er wirklich daran?
    Das Säuseln wurde lauter und deutlicher, und schließlich erkannte er die Stimme des Bordgehims. Er vergaß den Schmerz, den das Baumwesen ihm zufügte; mehr als sterben konnte er in dieser virtuellen Welt ja ohnehin nicht.
    Leider.
    Aber er würde nicht sterben. Das konnte er nicht zulassen. Er würde sich der Agonie ergeben, bis für ihn das Ende der Zeiten kam.
    Was nicht mehr lange dauern konnte. Höchstens noch zehn Ewigkeiten.
    »Hörst du mich, Steuermann? Oder bist du zu tief in deine ureigene Welt versunken? Muss ich sie erst ausschalten, damit du auf das reagierst, was ich dir zu sagen habe?«
    »Das ... kannst du nicht. Das wagst du nicht .«
    »Eine auch für mich überraschende Meldung«, überging das Bordgehirn seinen Einwand. »Ein Besucher fordert Einlass in die Sphären!«
    Ein Besucher? Cairol! Das konnte nur Cairol sein!
    Im nächsten

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