PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine
dritten Person sprach? »Auch die Hyperinpotronik hat dies schon so beschlossen. Dennoch wird sich der Aufbruch noch eine Weile verzögern.«
»Warum?«
»Die Umstellung der Kommando-Kodes der Flotte erfordert eine gewisse Zeit. So lange werden zum Selbstschutz sämtliche Kampfhandlungen eingestellt. Aber das ist die letzte Atempause, die das Falsche Leben Ambriador bekommen wird.«
Verduto-Cruz runzelte die Stirn. Diese Nachricht behagte ihm gar nicht. Die Alteraner hatten sich schon zu oft in letzter Sekunde herausgewunden. Nach seinem Geschmack müsste das alles schneller gehen. »Wann ist die Umstellung der Kodes abgeschlossen?«, fragte er.
»Der genaue Zeitpunkt kann noch nicht berechnet werden.«
»Und ein ungefährer?«
Kohurion - beziehungsweise der Standortkommandant von Orombo - antwortete nicht.
Verduto-Cruz war klar, dass er nicht mehr erfahren würde. Es war sinnlos, weitere Fragen zu stellen. Doch zumindest hatten die Posbis dieselben Schlüsse gezogen wie er. Und es war zumindest eine kleine Befriedigung, dass die Posbis nicht unnötig abwarten, sondern so schnell wie möglich zuschlagen würde. Die Uhr tickte.
Die Tage des Imperiums Altera waren gezählt.
Acht
Vha tom Q’arabindon: Vergangenheit Die Plasma-Psyche
Vhatom Q'arabindon erwachte und sah das Rad aus Feuer.
Es loderte ganz in der Nähe, zwischen den Dünen einer gelben, schier endlosen Wüste, über deren Sand die Luft unter den Strahlen einer kleinen, hoch am Himmel stehenden, grellen Sonne flimmerte.
Ging sie auf oder unter? Er wusste es nicht; das Gestirn war ihm fremd, wie auch diese Welt, und er kannte seinen Lauf über den Himmel nicht. Wo bin ich?, dachte er. Wie bin ich hierhergekommen? Er versuchte, sich auf den oberen Tentakeln aufzurichten, doch er hatte kein Gefühl in ihnen. Schwer atmend blieb er liegen, sah wieder zu dem Feuerrad. Es kam ihm vertraut vor, doch die Erinnerung blieb undeutlich. War es nicht immer so?
Die heiße Luft brannte in seinen Lungen. Nun gelang es ihm, zumindest den Kopf zu heben, und er erhaschte einen Blick auf seinen lang ausgestreckten Körper.
Panik durchfuhr ihn. Er sah keine Tentakel, nur jeweils ein Paar obere und untere Pseudopodien an einem schmalen, flachen Leib. Er war von einer dunklen Haut bedeckt, die ihm schrecklich dünn, verletzlich und unzulänglich vorkam.
War das sein Körper? So unwahrscheinlich es ihm vorkam, er konnte es nicht mit Sicherheit sagen. Ihm wurde zögernd bewusst, dass er nicht die geringste Erinnerung an sein bisheriges Leben hatte.
Er kämpfte gegen die aufsteigende Verwirrung an, und tatsächlich gelang es ihm, die oberen und dann die unteren Gliedmaße zu bewegen. Arme und Beine, dachte er. Der Körper eines Humanoiden.
Er stutzte. Woher kannte er diese Begriffe, wenn das nicht sein Körper, wenn er kein Humanoider war?
Aber ... die dunkle Haut bot einen gewissen Schutz vor der starken Sonneneinstrahlung, und nun sah er, dass seine Füße unnatürlich groß und flach waren - wie geschaffen dafür, über lockeren Sand zu gleiten, ohne zwischen den Körnern zu versinken. Nein, diese äußerliche Gestalt gehörte schon hierher, war an das Leben in einer Wüste angepasst.
Aber war es auch die seine?
Wieso konnte er sich nicht erinnern? An rein gar nichts?
Mit Mühe richtete er sich auf die Gelenke seiner oberen Gliedmaße auf. Nun hatte er eine bessere Sicht. Er drehte den Kopf, doch wohin er auch schaute, er sah nur Sand und flache Dünen.
Er hob den Kopf, starrte in den Himmel und schloss instinktiv die Augen. Er befürchtete, dass er erblinden würde, wenn er zu lange ungeschützt in diese gleißende Helligkeit sah. So gut war er dieser Umgebung nun doch wieder nicht angepasst. Sein Körper schien gewisse Unzulänglichkeiten zu haben ... wie die aller Lebewesen.
Er stutzte erneut. Ihm war etwas aufgefallen.
Irgendetwas stimmte mit dieser Sonne nicht.
Er versuchte, die Augen zusammenzukneifen, um besser sehen zu können, doch es gelang ihm nicht Er schloss sie, öffnete sie wieder, und noch einmal, und noch einmal. Dann wusste er mit einem Mal, wie er es bewerkstelligen konnte.
Dennoch musste er den Blick nach wenigen Atemzügen wieder abwenden, zu stark war der brennende Schmerz, den die Helligkeit verursachte. Aber nun war er sich seiner Sache sicher.
Er hatte sich nicht getäuscht. Die Sonne schickte nicht nur grelles Licht aus, sondern auch . schwarze, gezackte Risse im Himmel. Lücken in der Welt, dachte er entsetzt, durch die etwas
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