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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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»Warum nicht den Mitgliedern der hiesig en Hautevolee? Und warum isst du sie nicht selbst?«
    Der Alte lehnte sich gelassen zurück. Handgroße Roboter krabbelten unter sein zerschlissenes Leibchen und begannen, ihn zu massieren. Ein junger Mann kümmerte sich daneben um weitere Laufkundschaft; er feilschte mit langjähriger Routine um niedrige Galax-Beträge.
    »Ich suche mir meine Kunden selbst aus«, sagte Pembo nach längerer Pause. »Die dort oben bekommen nichts von mir.« Die Verachtung in seiner Stimme legte sich gleich wieder. Er fixierte Perry Rhodan. »Ich selbst habe niemals das Bedürfnis gespürt, meine Lebensfrist künstlich zu verlängern. Doch jemand, der sich als Resident ausgibt, will mehr sein, als er tatsächlich ist. Er giert nach Aufmerksamkeit, nach Ruhm, nach einem aufregenden Leben. Vielleicht ist er verzweifelt, weil er nicht jene Prominenz besitzt, die er gern hätte. Vielleicht läuft ihm die Zeit davon. Ist es nicht so?«
    »Möglicherweise…«
    »Er ist bereit, viel Geld zu bezahlen, um ein Ziel zu erreichen. Er würde mir liebend gern fünfzehntausend Galax auf den Tisch legen.«
    »Fünfzehntausend?«
    »Ohne Wenn und Aber. Für zehn geschenkte Lebensjahre. Eine Okkasion sondergleichen.«
    »Denkst du, ich hätte so viel Geld auf meinem Kreditchip abgespeichert?«
    »Ich bin auch mit einer Teilzahlung einverstanden. Ich kann deine Bonität überprüfen lassen…«
    »Nein danke.«
    »Wie bitte?«
    »Ich bin nicht interessiert.«
    »Aber…« Pembo blickte ihn irritiert und unsicher an. »Ich könnte dir einen kleinen Nachlass gewähren; wir werden uns bestimmt bei vierzehntausend Galax einig…«
    »Nochmals: nein danke. Das Angebot erscheint mir fair, aber ich möchte bloß eine Banane kaufen.«
    »Eine was?«
    »Banane. Eine dieser gelben, gebogenen Früchte. Süßlicher Geschmack, weich…«
    »Ich weiß sehr wohl, was eine Banane ist. Himmeldonnerwetter!« Der Verkäufer schrie es, schüttelte verständnislos den Kopf. »Hast du denn nicht zugehört, was ich dir angeboten habe? Zehn Jahre deines Lebens! Um zwölftausend Galax!«
    »Die Banane kann ruhig reif und dunkelgelb sein. Die grünen Dinger mag ich nicht so besonders.«
    »Zehntausend!«, schluchzte der Händler.
    »Eine Banane. Bitte.«
    Pembo griff in die Box mit den terranischen Südfrüchten, brach eine Banane ab, umwickelte sie mit einer Kältefolie und reichte sie Rhodan.
    »Wie viel macht das?«, fragte der Unsterbliche.
    »Nichts«, antwortete Pembo mit schwacher und zittriger Stimme. »Wenn jemand ein derartiges Angebot ausschlägt, ohne auch nur darüber nachzudenken, ist er entweder hochgradig verrückt oder das… das Residenten Original. Perry Rhodan in Person. Es… es ist mir eine Ehre.«
    »Danke sehr.« Der Resident zwinkerte mit einem Auge. »Verrat’s aber niemandem.«
    Rhodan drehte sich um und ging auf den Ausgang des Viktualienmarktes zu, weiterhin mit Schroeder im Gefolge. Den nun völlig verdutzt dastehenden Händler beachtete er nicht mehr.
    Der Unsterbliche betrachtete die Banane, als hätte er sein Lebtag lang noch keine in Händen gehalten. Sie war gut und gern zwanzig Zentimeter lang, zeigte keinerlei Altersflecken, war fest und dunkelgelb. Er löste sie aus der Kältefolie, schälte sie und kostete vorsichtig.
    Der Geschmack war enttäuschend. Schal und fad. Ganz anders als in seiner Erinnerung.

2
Ernst Ellert
7. Juni 1971
    Ernst Ellert wankte ins Freie. Die frische Luft eines viel zu kühlen Junitags traf ihn wie ein Keulenschlag. Zu viel Rauch, zu viel Whiskey, zu wenig Schlaf – das Leben eines Künstlers hatte seine Härten.
    »Wirst du heute noch was schreiben?« Johnny trat neben ihn. In seinem Rauschebart klebten Krümel und Tabakasche. Er zog den Kragen seiner Jacke hoch bis zum Kinn.
    »Wirst du heute noch was zeichnen?« Ellert bemühte sein schönstes Lächeln. Er befürchtete, dass es misslang. Er fühlte Übelkeit, fürchterlich stechenden Kopfschmerz und die Müdigkeit einer durchzechten Nacht. Eine Gänsehaut zog sich seinen Rücken entlang.
    »Bei mir zu Hause wartet eine fast volle Flasche dreißig Jahre alten Glenfiddich«, lockte Johnny. »Ein oder zwei Gläser klären unsere Gedanken.«
    »Oder drei, vielleicht auch vier?« Ellert schüttelte den Kopf. »Nein danke, Mann. Ich fühle mich wie geschüttelt und gerührt. Ich gönne mir zwei Stunden Schlaf, und dann muss ich mich endlich an die Schreibmaschine setzen. Schellinger wartet seit gestern aufs Essay fürs

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