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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Seine Körpersprache bewies es. Der Unsterbliche ging nicht näher auf das Thema ein. Solche Dinge waren derzeit irrelevant. »Und warum bist du mir gefolgt?«, fragte er. »Ich erwartete Startac Schroeder.«
    »Ich hatte meine Gründe, seinen Platz einzunehmen.«
    »Darf ich diese Gründe wissen?«
    »Nein.«
    Rhodan trat einen Schritt näher an den Kleinen heran, wobei er noch immer freundlich lächelte. »Ich habe ein gewisses Verständnis für Notsituationen, Wiesel. Aber lass dir gesagt sein, dass du meine Pläne einigermaßen durcheinandergebracht hast und meine Geduld Grenzen kennt. Diese… Mission ist eine Fahrt ins Unbekannte, und ich hätte gern einen Teleporter bei mir gehabt. Du hast meine Möglichkeiten zu handeln reduziert – und damit deine. Vor wem auch immer du davonläufst: Du bist vom Regen in die Traufe gekommen.«
    Wiesel kniff die Augen zusammen. Es gab ihm etwas Frettchenartiges. »Ich habe gelernt, auf mich selbst aufzupassen, alter Mann. Ich bin auf niemandes Hilfe angewiesen.«
    »Das sei dahingestellt. Aber wir sind nun mal gemeinsam in diesem seltsamen Nirgendwo gestrandet. Ich möchte von dir hören, dass du nichts unternimmst, das uns beiden schaden könnte.«
    »Ich tue, was zu tun ist.«
    »Jetzt hör mal gut zu, du rotzfreche Kreatur: Komm mir nicht in die Quere, sonst…«
    »Sonst? Belegst du mich mit dem Fluch der Kosmokraten oder beschwörst du deine Ritteraura? Pah!« Wiesel lachte verächtlich. »Vielleicht erschreckst du mit deinen Sprüchen kleine Kinder und alte Witwen, aber…«
    »Oh weh! Oh weh! Ich komme zu spät!« Die piepsige Stimme hallte von den Felsbrocken und -nadeln wider, ließ Rhodan und Wiesel innehalten.
    Das weiße Kaninchen hüpfte zwischen zwei Felsnadeln heran. Es hoppelte auf Perry Rhodan zu, umrundete ihn, stieß sich vom Pappgestein ab, landete in einer der Gruben und rollte sich so lange darin, bis der Haarflaum zur Gänze von feinem Sand bedeckt war. »Keine Zeit, Perry Rhodan, keine Zeit!« Es blickte auf seine Taschenuhr, deren Stundenzeiger sich rasend schnell im Kreis drehte.
    »Und du bist…?« Der Unsterbliche wusste nicht, ob er lachen oder sich ärgern sollte.
    »Ein Avatar. Ein Stückchen von dir, wenn du’s genau wissen willst. Eine Erinnerung, die dir weiterhelfen soll.«
    »Bei was weiterhelfen?«
    »Bei deiner Aufgabe«, kreischte das Karnickel los, sprang Rhodan auf die Brust und klammerte sich an seinem Anzug fest. »Hast du denn schon wieder alles vergessen, was dir der gläserne Torhüter erzählt hat?« Es rümpfte verächtlich die Nase. »Das Rote Imperium. Die Druuf. Hilfe gegen die Terminale Kolonne. Alles klar?«
    »Und du sollst mich… leiten?«
    »Glaubst du etwa, ich gebe mich mit Menschen ab?« Das Karnickel ließ sich zurück auf den Boden fallen und klopfte ungeduldig mit einem Läufer. Sand spritzte hoch. »Ich bin mir nicht einmal sicher, ob du existierst. Meine Mutter sagte mir, dass es Menschen nur in unserer Vorstellung gäbe. Sie warnte mich davor, einem wie dir in die Augen zu schauen. Ihr seid Geister, die Kaninchenseelen stehlen.«
    Perry Rhodan atmete tief durch. Die Situation wurde immer abstruser, immer undurchschaubarer. »Können wir die Spielchen lassen? Du wurdest hierher geschickt, um mir etwas zu mitzuteilen. Also: Was ist es?«
    Das Karnickel starrte an ihm vorbei. Die blutroten Augen glänzten im Licht der plötzlich zwischen Pappwolken hervortretenden Sonne. »Du sollst dich beeilen, heißt es. Zeit ist zwar relativ, aber manchmal hat man zu wenig davon. Große Dinge geschehen. Wenn du nicht bald die Fossile Stadt erreichst, mag es zu spät sein…«
    »Die… Fossile Stadt?«
    »Ha! Ich wusste, dass ihr Menschen schlecht hört. Kein Wunder, bei diesen winzigen Gehörgängen. Sieh her – so etwas braucht man.« Das Kaninchen nahm einen seiner riesigen Löffel zwischen die Pfoten. »Wollig wauschig muss es sein, schlank, gut gepolstert und so groß, dass man damit die Augen bedecken kann, wenn man etwas sieht, was man nicht sehen darf. Menschen, zum Beispiel…«
    »Es reicht!«, brüllte Perry Rhodan. »Wirst du gefälligst endlich sagen, was du zu sagen hast?«
    »Jetzt ist er böse, der kleine Junge. Ha!« Das Karnickel zog ein Stückchen Papier und eine altmodische Nickelbrille aus seinem flauschigen Brustfell hervor und setzte die Brille umständlich auf. Es räusperte sich lange und eindringlich, bevor es zu lesen begann: »Lieba Perry! Komm bitte schnel. Geh an den siben Felszehen vorbei,

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