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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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und beim Schuppen halt dich lings. Dort findest du den Durchgang. Aba nimm dich vor dem Sandmann in 8, der kann ganz schön gemein sein.«
    »Das war’s?«
    »Das war’s.« Das Karnickel zerbiss den Zettel und schluckte ihn. »So. Ich muss jetzt weiter. Hab noch einen anderen Auftrag zu erledigen. In einer anderen Zeit. Im Kopf eines anderen. Oh, meine weichen Pfoten! Oh, mein Fell und Knebelbart! All diese Anstrengungen… Viel Spaß noch, ihr beiden!«
    Es schlug einen Salto rückwärts, landete schwer auf seiner Blume, schüttelte sich irritiert durch und hoppelte dann im Eiltempo davon. In die entgegengesetzte Richtung. »Gibt es in eurer Welt eigentlich rosarote Elefanten?«, rief es, während es allmählich am Horizont verschwand.

8
Das Kommando
    Gorim zündete alles, was ihm zur Verfügung stand. Wollte er zumindest eine winzige Überlebenschance wahren, musste er die Cerbiden irritieren, bis seine Quantronik mit Eigennamen Suhn das energetische Spektrum, auf dem sich seine Feinde bewegten, abgetastet und eine Gegenstrategie ausgearbeitet hatte.
    Strahlenbeutel brachten das Kampfgebiet zum Leuchten. Kapazünder variierten auf engstem Raum die Wahrscheinlichkeiten. Sogenannte Rastinetten, elektromagnetische Entzerrer, erzeugten übereinanderliegende Energieschemata. Springpoxen befreiten sich aus ihren Pandorageschossen und begannen ein virales Zerstörungswerk, das jegliche Substanz im Umkreis von zwei Metern vernichtete; mit Ausnahme der Cerbiden selbstverständlich, deren variierenden Wirklichkeitsbilder mit dem Angriff problemlos fertig wurden.
    Ein Geistertier sprang auf ihn herab, ungeachtet aller Irritationen. Gorim warf sich beiseite, so rasch es ihm der reizimpulsgesteuerte Körper erlaubte. Der Cerbide verbiss sich im Panel, an dem er eben noch gelehnt war, und zerfetzte es in blinder Raserei.
    »Ich brauche dich, Suhn«, ächzte Gorim. Das linke Kreuzband war aufgrund des eigentlich unmöglichen Bewegungsablaufs gerissen, zum sechsten oder siebenten Mal in diesem Jahres. Petitmedos machten sich augenblicklich an die Reparaturarbeit; sie würden ihr Werk binnen weniger Stunden erledigt haben.
    Wenn er dann noch lebte.
    »Brauche Zeit!«, quäkte Suhn, als wäre gerade jetzt die beste Gelegenheit, einen der ältesten quantronischen Witze anzubringen. Denn Quantroniken benötigten keine Zeit. Sie agierten außerhalb messbarer Abläufe.
    Gorim feuerte blindlings auf die Cerbiden. Im Plasmamodus, im Interferenz-Modus, im Impuls-Modus. Nur durch eine Vielfältigkeit der Schussfolge bewahrte er sich eine Chance gegen die scheinbar übermächtigen Gegner.
    Ein fremdgeneriertes Schaumbild ploppte aus der rechten Armbeuge hoch. Er unterdrückte die Entstehung. Momentan war es ihm herzlich egal, wie es Blau, Grün und Rot erging. Jegliche strategische Überlegung musste hintanstehen, es ging für jeden Einzelnen von ihnen ums nackte Überleben.
    Ein Cerbide schwankte, begann sichtbar zu ruckeln. Gorim hatte einen Zufallstreffer gelandet. Ohne lange zu überlegen, wagte Gorim einen weiteren Sprung aus dem Stand, mindestens acht Meter weit und zwei Meter hoch, brachte sich vor dem zweiten Angreifer in Sicherheit und griff gleichzeitig nach dem beschädigten Cerbiden. Das Geistertier manifestierte sich immer länger und immer öfter auf einem energetischen Level, das seine Quantronik berechnen konnte. Mit ein wenig Glück…
    Erwischt! Gorim packte den Cerbiden, ignorierte die Funkenschmerzen und Verbrennungen, die ihn trotz der energetischen Sicherheitsummantelung durchfuhren, und presste den unheimlichen Gegner an sich. Augenblicklich fuhr Suhn mehrere Taster aus seinem Schutzanzug und bohrte sie in das Energiemuster des Cerbiden. Das Geistertier schnappte nach ihm, geiferte und badete ihn als letztes Verteidigungsmittel in lange Lohen purer elektromagnetischer Spannung.
    Sein zweiter Gegner, der sich auf ihn stürzten wollte, hielt inne. Irritiert wirkte er, auf diese außergewöhnliche Situation nicht vorbereitet. Gorim presste den gefangenen Cerbiden weiterhin an sich. Die Nervenenden seines gesamten Körpers brannten und schmerzten. Nur dank eines Potpourris rasch injizierter Blocker schaffte er es, bei Bewusstsein zu bleiben. Gorim wusste, dass sich sein Körper auflöste, dass sich die energetische Bestrahlung immer tiefer in seinen Metabolismus brannte.
    »Schema des Cerbiden erkannt und ausgewertet«, flüsterte die Quantronik. Suhns Stimme klang erotisch und erzeugte sonderbare Sehnsüchte. Sie

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