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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Buchstäblich Tausende hatten ihn begleitet. Die meisten von ihnen jeweils nur einen kurzen Abschnitt seines Lebens weit. Kaum einer war ihm geblieben. Der Fluch der Unsterblichkeit lastete immer schwerer auf ihm, je länger er davon betroffen war.
    »Hast du, als du dich auf der Spitze der Felsnadel umgesehen hast, auffällige Felsformationen bemerkt? Solche, auf die die Beschreibung von sieben Zehen zutreffen könnte?«
    Wiesel zog die Brauen tiefer, an der Nasenwurzel bildete sich eine steile und tiefe Falte. Es gab ihm einen verdrossenen Gesichtsausdruck. »Rechts von uns sah ich mehrere hintereinander angeordnete Felsspitzen, eine höher als die andere. Die hinterste wirkte verkrümmt und stand ein wenig ab. Mag sein, dass die Formation einem Fuß ähnelte.«
    »Damit hätten wir unser Ziel«, sagte Perry Rhodan.
    »Dein Ziel, aber nicht meines«, widersprach Wiesel.
    »Nun gut.« Rhodan widerstand dem Drang, auf die Uhr zu blicken. »Dann reden wir. So viel Zeit muss sein.« Er lehnte sich gegen einen flachen Stein und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wir müssen uns arrangieren. Fakt ist, dass ich mich auf einer… Mission befinde, deren Ziel nur sehr vage formuliert ist. Wie du bemerkt hast, befinden wir uns in einer Umgebung, die mit unserer nichts gemein hat. Ich muss mich orientieren, deshalb ist es wohl schlau, den Anweisungen eines Karnickels folgen. Seltsam, aber so ist es. Du hingegen, so nehme ich an, willst so rasch wie möglich wieder nach Hause?«
    »So ist es. Ich habe keine Lust, mich auf ein Abenteuer einzulassen, das von einem sprechenden Tier eingeleitet wird.« Wiesel fuchtelte mit seinen Händen wild durch die Luft, als könnte er sich dadurch irgendwie von der Angst befreien, die er zweifellos spürte. »Es gab einen Eingang. Diesen gläsernen Mund. Also muss es auch einen Ausgang geben. Oder?«
    Die Frage klang bittend, fast flehend.
    »Ich wollte, ich wüsste es.« Rhodan seufzte. »Ich befürchte, es gibt nur die Flucht nach vorne. Ich muss mein Ziel erreichen und meinen Auftrag erfüllen. Dann ergibt sich, wenn alles klappt, eine Passage zurück nach München.«
    Sorgfältig beobachtete er Wiesels Reaktionen. Der Kleingewachsene war durch widrige Umstände an seine Seite gespült worden. Rhodan musste sich mit seinem Begleiter arrangieren. Und er musste in Erfahrung bringen, wie er funktionierte.
    Wiesel blieb überraschend ruhig. Als hätte er den Schock bereits verdaut und sich unverhältnismäßig rasch auf die neue Situation eingestellt. Lediglich der Hauch eines Schweißfilms auf seiner Stirn wies darauf hin, dass er mit den Umständen zu kämpfen hatte.
    »Was ist das für eine Mission?«, fragte Wiesel.
    »Mir wurde Hilfe angeboten, die helfen könnte, die Belagerung der Erde durch TRAITOR zu beenden«, sagte Perry Rhodan so unverbindlich wie möglich. »Aber die Begleitumstände sind… kompliziert, und sie hängen offenbar mit meiner Vergangenheit zusammen. Das Hilfsangebot erreichte mich aus einem fremden Universum, mit dessen Herrschern, die wir damals Druuf nannten, ich nicht gerade die besten Erfahrungen machte. Ich bin von den Umständen hier genauso überrascht wie du.«
    »Warum tust du das?«, fuhr ihn Wiesel mit unerwarteter Heftigkeit an. »Dem Terranischen Residenten steht sicher ein riesiger Beraterstab zur Verfügung, der mit ihm alle Gefahrenpunkte und die Sinnhaftigkeit einer solchen Mission abklärt.« Er stampfte mit einem Bein fest auf dem Boden auf. Sand spritzte hoch. »Das kann’s ja wohl nicht sein! Du springst in eine fremdartige Umgebung, ohne etwas darüber zu wissen oder auch nur einen Hinweis darauf zu haben, auf was du dich einlässt. Das ist irrsinnig, verrückt…«
    »Warum bist du mir hinterher gehechtet?«, unterbrach Perry Rhodan den Redeschwall des Kleinen.
    Wiesel blickte ihn verwirrt an. Er benötigte einige Sekunden, um sich zu fangen und endlich, endlich einen Teil seiner Geschichte preiszugeben. »Man war hinter mir her«, sagte er. »Leute, denen ich Geld schulde und die mir etwas antun wollten. Ich musste flüchten.«
    »Du kamst mir also aus Verzweiflung hinterher.«
    »So ist es.«
    »Siehst du«, sagte Perry Rhodan mit entwaffnender Offenheit, »mir erging es ebenso. Die Druuf galten als Feinde. Und dennoch muss ich den Versuch wagen, weil sie mir Hilfe gegen TRAITOR versprachen. Verzweiflung ist ein starkes Motiv für das, was wir tun.«
    Sie gingen los, in Richtung der Sieben Zehen. Perry Rhodan reichte dem Kleinen einen

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