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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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abgewartet, bis der ganze Zauber vorüber war. Ich wäre niemals auf diese Idee gekommen.«
    »Vermerk das in… deinem Bericht ans Hauptquartier. Dieser Aspekt könnte uns… in Zukunft weiterhelfen.«
    »Ist längst erledigt.« Amaya Yos Plasmawurm beendete seine Arbeit und zog sich ins Innere ihres Schutzanzugs zurück. »Kann ich dir irgendwie… helfen?«
    Gorim brachte ein Lächeln zustande. »Nein danke. Ich möchte es bis zur letzten Sekunde auskosten…«
    Es.
    Das Leben.
    Sein Blickhorizont veränderte sich. Er wurde kleiner und kleiner, und mit einem Mal sah er andere Dinge als zuvor. Gorim begriff: Er war zu Boden gestürzt. Die Quantronik befand sich im Hiberns, hatte den Fall nicht verhindern können.
    »Kann ich noch etwas für dich tun, Gorim?«
    Amaya Yo beugte sich über ihn. Sie war ein dunkler Fleck vor hellem Hintergrund. Braune, kurz geschnittene Haare rahmten ein ovales, vernarbtes Gesicht ein.
    »Ich habe… Angst«, gestand er stockend. Sein Herz raste wie verrückt und versuchte Blut, das er nicht mehr besaß, durch den Körper zu pumpen. »Ich hätte gern… so viele andere Dinge… grüne Wiesen, gelbe Felder… eine Familie… alt werden…«
    »Dafür sind wir nicht geschaffen«, sagte Yo leise, wie aus weiter Ferne.
    Ja. Bis es so weit war, würden Heerscharen von Anjumisten ihr Leben opfern müssen.
    Gorim schloss die Augen und hörte auf zu leben.

11
Wiesel
    Perry Rhodan war ihm in körperlicher Hinsicht zumindest ebenbürtig. Das musste Wiesel neidlos anerkennen. Für einen alten Knochen war der Mann bemerkenswert gut in Form. Mit einer Mischung aus Routine und Reaktion hatte er ihn überrascht und ausgehebelt.
    Nun ja – ganz so überraschend war der Dagor-Griff nicht gekommen. Wiesel hätte sich durchaus zur Wehr setzen können. Aber er hatte gut daran getan, diese Situation zu provozieren. Durch sein uneinsichtiges Verhalten war Rhodan ungeduldig geworden. Wiesel hatte vorgetäuscht, die Beherrschung zu verlieren, und einen Angriff lanciert. Und so eine Menge über Perry Rhodan gelernt.
    Er überprüfte, ob die robuste Positronik den Kampf gut überstanden und die Details der Auseinandersetzung aufgezeichnet hatte. Sie funktionierte nicht, zumindest gab sie kein aktives Zeichen von sich. Er hoffte, dass sie nur leicht beschädigt war, sich vielleicht gerade selbst reparierte. Vielleicht fand sie Schwachstellen bei dem Unsterblichen. Selbst winzigste Informationen konnten zu einem späteren Zeitpunkt Vorteile bringen.
    Vorerst einmal reichte es, dass Rhodan ihn unterschätzte, und dass er meinte, mit seiner lächerlichen, psychoanalytischen Einschätzung seiner Person recht zu haben. Er würde nun Ruhe geben und die selbst zurechtgezimmerte Version mit dem vom Leben gestraften, frustrierten Vorstadtganoven glauben.
    Wie konnte ein Unsterblicher nur so naiv sein? Glaubte er denn tatsächlich, ein Menschleben verlief in derart geradlinigen, stabilen Bahnen?
    Wiesel war mit sich zufrieden. Der Kampf hatte ihm einige blaue Flecken beschert. Doch er konnte stolz von sich sagen, Perry Rhodan aufs Kreuz gelegt zu haben.
    Das künstliche Landschaftsbild veränderte sich kaum. Da und dort pfiffen Windhosen um Felsformationen und trugen Sandböen mit sich, doch niemals fühlte sich Wiesel gefährdet. So ungern er es auch zugab – die Nähe Perry Rhodans gab ihm das Gefühl von Sicherheit. Der Unsterbliche war jederzeit Herr der Lage und ließ sich in keinster Weise von der Surrealität der Situation irritieren.
    Nach etwa drei Stunden flotten Marsches erreichten sie die sieben Gesteinszinnen. Aus der Nähe wirkten die Gebilde in der Tat wie die Zehen eines Riesen.
    »Wohin jetzt?«, fragte er Rhodan.
    »Hier muss irgendwo ein Schuppen stehen. So, wie es das Kaninchen sagte.«
    »Na klar. Kaninchen sagen ja immer die Wahrheit.«
    Sie umrundeten die meterhohen »Zehen« gegen den Uhrzeigersinn. Nirgendwo war eine Hütte oder Ähnliches zu sehen. Ein paar Pappmaschee-Steine, Sandgruben, umher wirbelnde Büsche…«
    »Dort!«, sagte Wiesel. Er unterdrückte den Impuls, nach seiner Positronik zu schauen und sie zu befragen; Rhodan hätte es sicher bemerkt. Zudem funktionierte das Ding nicht.
    »Was meinst du?«
    »Die aufeinanderliegenden Steine. Sie sehen wie ein primitives Grab aus – oder wie eine Hütte.«
    »Du hast recht.« Der Unsterbliche nickte. »Das ist unser Hinweis. Links davon muss ein Weg abzweigen.«
    Wiederum suchten sie. Wiesel kletterte einmal mehr mit höchstem Wagemut

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