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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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der mich wegen des Systems verurteilt, für das ich stehe. Ich muss mich auf dich verlassen können. Nur dann haben wir eine Chance, hier zu bestehen. Hast du das verstanden?«
    Wiesel drehte sich beiseite und murmelte Unverständliches.
    »Wie bitte?«
    »Einverstanden, sagte ich.« Wiesel zuckte mit den Achseln und putzte sich dann den Sand aus der Kleidung. »Deine Argumente sind… überzeugend. Und vielleicht meinst du’s sogar ehrlich.«
    »Wir sind also ein Team?«
    »Wenn’s sein muss…«
    »Gut.« Perry Rhodan sog einen Schluck Wasser aus dem Anzugschlauch. »Sehen wir zu, dass wir die verlorene Zeit aufholen. Wenn du etwas Ungewöhnliches entdeckst, gibst du sofort Bescheid.«

10
Das Kommando
    Die Überlebenden sammelten sich nahe eines Temporalliftes. Die glitzernde Kristallkugel, die von lediglich nanostarken Verschnürungen in der Luft gehalten wurde, erfüllte Aufgaben, die Gorim nicht verstand. Seine Quantronik hätte ihm Details über die Funktion des Bauwerks schildern können, doch er legte angesichts seines nahenden Endes wenig Wert darauf. Das Denken fiel ihm schwer. Eine unnatürliche Trägheit erfasste ihn.
    Yo schwebte heran. Einer ihrer Arme hing steif herab, ihre Quantronik war sicher bereits mit Reparaturarbeiten beschäftigt. Der Anzug hing großteils in Fetzen. An der Hüfte saugte sich soeben ein externer Plasmawurm fest. Er schluckte Heiltinktur in großen Mengen und würde sie binnen weniger Sekunden aktivieren – beziehungsweise verdauen –, um sie in Form von Kotwürstchen auf zerstörtes Hautgewebe zu legen.
    »Wo ist Sapperstein?«, fragte Gorim seine Quantronik.
    »Er hat es nicht geschafft, ebenso wenig wie Luizka.«
    Zwei Gruppenführer hatte es erwischt, und er als Oberbefehlshaber war so gut wie tot. Damit blieb nur noch die kleinwüchsige, aber zähe Amaya Yo übrig. Es lag an ihr, die Risikomission zu einem Ende zu führen.
    Gorim sandte ihr verstohlen ein Schaumbild. Er forderte sie auf, ihm ins Abseits zu folgen. Sie hatten eine Unterhaltung zu führen, die niemanden sonst etwas anging.
    Yo gehorchte augenblicklich. Trotz ihrer legeren Art, die Dinge zu handhaben, hielt er große Stücke auf sie. Sie war bereit, Befehle bis zur Selbstaufgabe zu befolgen, wie auch er selbst. Drei oder vier Monate mehr Erfahrung hätten ihr gut getan, um die letzten Reste von Unsicherheiten im Kampf abzulegen. Doch kaum einem Mitglied der Anjumisten-Kampftruppen war es vergönnt, diesen Augenblick zu erleben.
    »Quantronik aus!«, befahl Gorim der Gruppenleiterin und schickte im selben Atemzug Suhn in den Hiberns.
    »Erledigt«, sagte Yo. Sie ächzte. Wie auch er wurde die Frau von der Rückkehr in eine unbeschleunigte Welt getroffen. Quantroniken waren nicht nur besonders hochgezüchtete Rechner. Sie verkürzten vor allem Reaktionswege und verbesserten das Leistungsvermögen des Trägers um bis zu 20 Prozent.
    »Du übernimmst von nun an«, befahl Gorim. »Ich habe nur noch siebeneinhalb Minuten.«
    Yo nickte, drückte seine Arme und sprach ein paar Worte des Bedauerns, wie es sich gehörte. »Die Anweisungen sind abgespeichert?«
    »Deine Berechtigung tritt in Kraft, sobald ich nicht mehr handlungsfähig bin.«
    »Danke, Gorim.«
    Es war alles gesagt, und dennoch zögerte sie, zur Truppe zurückzukehren.
    »Ist noch etwas?«, fragte er. »Tut… tut es weh?«
    »Höllisch. Die Blocker versagen allmählich. Es geht an die Substanz.«
    »Du siehst schrecklich aus.«
    »Kümmere dich nicht weiter um mich. Sorg dafür, dass die Mission zu Ende geführt wird. Deine Chancen stehen zwar schlecht…«
    »Warum? Die Truppenstärke ist ausreichend, und wir besitzen noch alle Einzelkomponenten.«
    »Der Kokon… er fehlt euch.«
    Amaya Yo widmete ihm einen besorgten Blick. »Es ist gut, dass du das Kommando übergibst. Du begehst Fehler. Hast du denn nicht mitbekommen, dass es Schreyver doch geschafft hat?«
    Gorim stöhnte laut. Der Magen kollabierte. Wasser, Säure und Blutschleim vermengten sich, drangen durch die Speiseröhre nach oben. Er spie aus und hatte dabei das Gefühl, die restlichen Innereien hoch zu würgen.
    Er ließ sich einen weiteren Pusher in die Blutbahnen jagen, um die letzten Minuten seines Lebens bei halbwegs klarem Bewusstsein zu erleben. »Wie hat er… es geschafft? Ich dachte, die Cerbiden hätten seine Quantronik geknackt und alle Daten abgeräumt?«
    »Haben sie auch. Aber du kennst seine Schläue. Schreyver hat sich in einen Scheintod versetzen lassen und so lange

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