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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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folgten ihnen, umtänzelten sie und sandten letzte Grüße aus der Heimat. Mehr als 380.000 Kopernikaner, fast allesamt Menschenabkömmlinge, nahmen voll Wagemut eine Reise ins Unbekannte auf sich, um neue Wege für nachfolgende Generationen von Wissenschaftlern zu eröffnen. Und um den Völkern der Milchstraße, ohne dass diese davon wussten, Hilfe im Kampf gegen die Terminale Kolonne zu bringen.
    Der letzte der 16 Planeten des Newton-Systems war erreicht. Die Flotte wählte einen Kurs, der sie an jedem der bewohnten Planeten vorbeiführte. Sie streiften die Atmosphären der Welten und zeichneten lodernde Feuer in die Firmamente. Als letzte Erinnerung an die wagemutigen Auswanderer.
    *
     
    »Die Kopernikaner waren ein seltsames Häufchen«, sagte die Stimme. »Sie galten als verschroben, blieben gern unter sich, wirkten abgesetzt und schworen seit Jahrtausenden auf ein politisches System, das ihnen ein Höchstmaß an individueller Unabhängigkeit gewährleistete. Es war und ist sicher nicht leicht, mit ihnen auszukommen.«
    Liebchen seufzte; es klang erneut theatralisch. »Du merkst, Perry Rhodan, dass ich mich mit den Zeiten schwertue. Für uns sind diese Erzählungen Teil unserer Geschichte und Identität. In deiner Zeitebene spielten sich diese Dinge gerade mal vor einem halben Jahr ab. Entschuldige bitte die etwas verklärte Sicht der Dinge, wenn ich nun fortfahre…«
    Das Rote Universum. Ein Raum, über den so gut wie nichts bekannt war. Es barg ein großes Geheimnis, dem die Wissenschaftler ihrer Meinung nach auf die Spur gekommen waren. Sie hofften, das Rätsel der wechselnden Zeitverläufe lösen und für ihre Zwecke nutzen zu können. Man kannte die Berichte aus dem 21. Jahrhundert, die aber durch die persönliche Sicht der jeweiligen Raumfahrer geprägt worden war.
    Der strategische Anführer der kleinen Flotte saß in der DUPIT. Er ließ sich die Ergebnisse der Berechnungen ein sechstes Mal vorlesen und ein sechstes Mal von den Schiffspositroniken auf mögliche Fehler überprüfen. Er spürte Angst.
    Es war die Angst davor, den entscheidenden Schritt zu tun. Diese hauchdünne Grenze zu durchfliegen.
    Ein Konsortium von kopernikanischen Wissenschaftlern arbeitete seit Jahrzehnten an diesem Projekt. Was als Gedankenspielerei begonnen hatte, war angesichts der Bedrohung durch die Terminale Kolonne TRAITOR mit einem Schlag zu einem unabdingbaren Muss in den Strategien der Newton-Bewohner geworden. Im Roten Universum, von dem sie aufgrund zahlreicher Berechnungen annahmen, dass sich der Zeitfaktor mittlerweile zum Vorteil der Auswanderer verändert hatte, konnte man sich generationenlang damit beschäftigen, wirksame Waffen gegen TRAITOR zu entwickeln.
    Der Kommandant segnete die sechste Überprüfung ab. Es gab keinen Denkfehler in den Berechnungen. Er durfte den Übertritt nicht länger hinauszögern. Er musste jetzt erfolgen.
    »Es ist so weit!«, sagte er über Funk. Die Übertragung seiner Ansprache war in allen Schiffen freigeschaltet. »Es gibt kein Zurück mehr. Ich wünsche uns allen viel Glück. Wir sehen uns auf der anderen Seite…«
    Er initiierte die für den Übertritt nötige Startfrequenz. Überstarke elektromagnetische Felder vereinigten sich mit Clustern fein abgezirkelter Raumrisse, die durch hyperenergetische Flutung immer weiter verbreitert wurden. So lange, bis die Weltraumriesen sie problemlos durchfliegen konnten.
    Rote Energielohen fegten durch den Einstein-Raum. Sie waren ein erster Vorgeschmack dessen, was die Pioniere erwartete. Die Begleiterscheinungen ihrer Reise erzeugten Angstgefühle, selbst in ihm. Er musste schwer an sich halten, um die Sequenz nicht abzubrechen. Nervös streichelte er über den Abbruchschalter.
    Dann geschah es. Der Übertritt…

19
Amaya Yo
    Durchbruch! Irgendwie hatten sie die letzten Meter hinter sich gebracht, hatten die auf menschliche Biowerte programmierten Minen rings um ihr Ziel neutralisiert und sich in das Transportfeld gestürzt.
    Dann waren sie in der verwirrenden Umgebung der Temporalen Landzunge zu sich gekommen.
    Selbst die hochgezüchteten Quantroniken ihrer Schutzanzüge benötigten ein paar Augenblicke, um sich auf die veränderten Verhältnisse einzustellen. Augenblicke, die sie eigentlich nicht hatten; denn mehr als drei Dutzend Regulartruppen mit Supraausbildung bewachten das Tor.
    Zu Amaya Yos Genugtuung wirkten die Frauen und Männer des Roten Imperiums völlig überrascht – und überfordert. Keinesfalls hatten sie mit einem

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