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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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misstrauisch.
    Sie flogen in einem winzigen Gleiter. Das Modell bot gerade genug Raum für sie, wobei sich Mauro und er den Platz des Copiloten teilten - sie waren schmaler und kleiner als der durchschnittliche Druuf. Wenigstens saß der Genetiker zwischen Orona Palu und Bavo, sodass der widerwärtige Gestank nicht allzu streng in Bavos Nase drang.
    Der Druuf landete auf der Spitze des Berges. »Steigt aus und atmet die Luft eurer künftigen Heimat.« Er berührte ein Sensorfeld, und die Seitenwand des Gleiters verschwand neben Bavo zischend in der Decke.
    Einen Augenblick lang glaubte er, dies alles sei ein heimtückischer Trick und er würde in der Atmosphäre des Planeten sofort ersticken, doch dann wurde ihm die Unsinnigkeit dieses Gedankens klar. Wenn die Druuf ihn oder Mauro hätten töten wollen, hätten sie es wesentlich einfacher haben können.
    Die Luft war kühl und erfrischte; ein Kribbeln lief durch seine Glieder. Der Sauerstoffgehalt musste enorm hoch sein. Eine schnelle Überprüfung der automatischen Messwerte seines Multifunktions-Armbands ergab, dass die Werte für Terraner nahezu perfekt waren.
    »Du musst es nicht nachprüfen«, sagte der Druuf. »Ich sagte dir doch, dass diese Welt schon lange auf euch gewartet hat.«
    Bavo stieg ins Freie. Der Berg ähnelte nicht nur einem riesigen Kristall, sondern der Boden erinnerte auch an eine Ansammlung zahlloser geschliffener Steine. Bavo bückte sich und brach ein kantiges, geometrisch perfektes Stück ab. Von dem Stein ging Kälte aus; auf der glatten Fläche blitzten Lichtreflexe der untergehenden Sonne.
    »Sieh ihn dir gut an«, sagte der Druuf aus dem Gleiter. »Was meinst du?«
    »Den Teil des Berges in deiner Hand.« Bavo schloss die Faust darum. »Ist dieser Stein etwas Besonderes?«
    »Alles ist etwas Besonderes.«
    Da Bavo Velines nicht die geringste Lust auf eine Diskussion über nichtssagende Pseudophilosophie verspürte, nickte er beiläufig und merkte erst dann, dass Orana Palu diese Geste nicht deuten konnte.
    Mauro Quinn verließ den Gleiter ebenfalls. »Wir werden diese Welt ehren«, sagte er und stieß seinen Begleiter an: Sei-endlich-still! Im nächsten Augenblick rutschte der Genetiker aus, fiel auf den Rücken und schlitterte den Abhang hinunter.
    Ein greller Schrei wehte durch die Luft.
    Der Druuf reagierte schneller als Bavo, sprang behände aus dem Gleiter - schneller, als Bavo es dem plump wirkenden Leib zugetraut hätte - und sprang mit zwei Sätzen hinter dem Stürzenden her. Seine Hand bekam den Kragen von Quinns Anzugsweste zu fassen und bremste dessen Sturz ab.
    Dann war auch Bavo heran, bückte sich und reichte Quinn die Hand. Er zog ihn hoch, bis dieser selbst festen Stand unter den Füßen hatte.
    »Na so was!« Mauro schlug sich Staub von der Hose. Ein winziges Steinchen kullerte aus einer Falte und verschwand mit leichtem Tacken in der Tiefe. Dann verzog er schmerzhaft das Gesicht. »Ich bin einfach gestolpert.«
    »Du hast dich verletzt.« Bavo drückte den Kopf des Genetikers zur Seite. Eine kleine Schnittwunde zog sich vom Ohrläppchen quer über den Hals; an dieser Stelle war auch der Kragen zerrissen.
    Bavo warf unwillkürlich einen Blick auf die Hände des Druuf und überprüfte, ob dieser bei der Rettungsaktion Ouinn womöglich verletzt hatte. Doch es gab keinen Tropfen Blut an den Fingern oder den hornigen Nägeln.
    »Diese kristallinen Steine sind scharfkantig«, sagte Mauro. »Blutet es stark?«
    »Wir müssen es nicht einmal verarzten.« Kaum waren diese Worte ausgesprochen, entdeckte Bavo etwas, das ihn veranlasste, seine Meinung zu ändern. Es war besser, die anderen verschwanden so schnell wie möglich von hier. Niemand außer ihm sollte seine Entdeckung teilen ... es war besser, er konnte dieses Phänomen zunächst selbst untersuchen und womöglich Kapital daraus schlagen.
    Der Druuf stützte die beiden Terraner auf dem Rückweg zum Gleiter, der nur wenige Meter höher lag. »Ich bedauere den Vorfall«, sagte Orana Palu. »Gerne bringe ich dich zu deinem Schiff, wenn du dich verarzten lassen möchtest.«
    Quinn tastete mit zitternden Fingern nach der kleinen Wunde. »Bavo?«
    »Es blutet schon nicht mehr. Wenn es dir also gut geht, müssen wir nicht...«
    »Alles bestens«, unterbrach der Genetiker.
    »Dann werden wir mit dem Gleiter den Kontinent überfliegen«, sagte der Druuf. »Er ist der einzige, aber er ist riesig - mehr als genug Platz für euch alle. Der Rest des Planeten ist von Meer

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