PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon
auf sein Gesicht: Wehmut, einen Hauch von Neid, aber vor allem Zuversicht. »Und das ist gut so. Ich gönne euch alles Glück dieser Welt. Ihr gehört zusammen. Armana und ich, wir hatten uns ohnehin auseinandergelebt.«
»Sie sieht das ähnlich wie du, und sie schätzt dich immer noch sehr. Wir sind der Meinung, dass es am besten ist, wenn ihr euch wieder seht und die Vergangenheit endgültig begrabt. Bist du einverstanden?«
Nur mit Mühe unterdrückte Bavo Velines ein breites Grinsen. Mauro und Armana hielten sich für so klug, aber sie verstanden rein gar nichts. Er nickte mit langsamen Bewegungen, als habe er mit großer innerer Erregung zu kämpfen. »Ich würde mich freuen.«
»Sie ist hier. In der Wohnung.« Quinn erhob sich und durchquerte den Wohnraum. Der Servorobot eilte sofort auf ihn zu. Der Genetiker scheuchte ihn mit einer hastigen Handbewegung beiseite. »Ich muss ihn umprogrammieren«, murmelte er.
Vor Ouinn führten drei Türen in die übrigen Räume der Wohnung. Er öffnete die mittlere Tür. »Armana!«
Bavo beobachtete, wie seine ehemalige Geliebte von einem breiten Bett aufstand, ihr rotes Shirt über dem gerundeten Bauch glatt strich und in den Wohnraum ging. »Es ist schön, dich zu sehen.« Die Haut rund um ihre Nasenflügel glänzte - dort dauerte es immer an längsten, bis die Befeuchtungsflüssigkeit eingezogen war. Bavo erinnerte sich nur zu gut daran.
Er stand auf und ging ihr einen Schritt entgegen. »Darf ich?« Er breitete die Arme aus.
Sie tat es ihm gleich, und sie umarmten sich flüchtig. Er war ihrem Gesicht ganz nahe, roch aber nicht jenen Hauch von Kampfer, der ihn monatelang angeekelt hatte. Ohnehin war die Hypersensibilität seines Geruchssinns wieder verschwunden. Wodurch sie verursacht worden war, konnte nie ergründet werden. Sein Mediker vermutete, dass es mit der kosmischen Hintergrundstrahlung des Roten Universums zu tun hatte, die auf noch unbekannte Weise mit seinen Geruchsrezeptoren interagiert hatte. Das typische Gerede eines Wissenschaftlers, der keine Diagnose stellen konnte und sich deswegen eine pseudointellektuelle Erklärung aus den Fingern saugte.
»Armana!« Er sah an ihr hinab. »Du bist ... du bist schwanger.«
Sie lächelte, und die Sonne schien in ihrem Gesicht aufzugehen - eine Sonne, die in der nächsten Sekunde vom Sprühkranz verregnet wurde. »Es war nicht ganz einfach, aber nun ist alles bestens. Mauro und ich, wir...« Sie wich seinem Blick aus, suchte den ihres neuen Lebensgefährten. »Wir passten körperlich nicht zusammen.«
»Nicht doch, Liebes. Es liegt an meinen Genen und an nichts anderem.« Quinn wandte sich seinem Besucher zu. »Du weißt, dass meine Vorfahren vor Jahrhunderten von Monos genetisch manipuliert wurden.«
Velines schaute in Mauros gelbe Augen. »Katzengene«, sagte er nur.
»Seitdem sind die Quinns unfruchtbar. Aber es ist kein Problem... immerhin sind wir nie ausgestorben. Wir helfen mit diversen Manipulationen nach ... ich will dich nicht mit langen Erklärungen langweilen. Es ist nur ein kleiner Eingriff. Ich wollte es aber anders machen als meine Vorfahren. Den genetischen Defekt endgültig ausmerzen.«
»Hast du deshalb deinen Berufsweg eingeschlagen?«, fragte Bavo. »Weil du von Kind an geplant hast, deine...«
»Genau deshalb!«
Armana sah ihn tadelnd an. »Du solltest endlich an deiner Eigenart arbeiten, andere immer zu unterbrechen. Es nervt!«
Bavo winkte ab. »Daran ist doch jeder längst gewöhnt. Wie ist es dir gelungen, die Unfruchtbarkeit zu überwinden?«
»Mir - gar nicht. Aber er wird nicht mehr unfruchtbar sein.« Quinn bückte sich, wodurch sein weißer Haarzopf über die Schulter vor die Brust rutschte. Er legte die Hand auf Armanas Bauch, der sich deutlich unter dem Shirt wölbte. »Ich habe seiner DNA eine zusätzliche Sequenz zugeführt. Der kleine Isaih trägt ein wenig Druuf-DNA in sich und außerdem ein Basenpaar, das von einer hier einheimischen Vogelspezies stammt.«
Er macht sein eigenes Kind zu einem Monster, durchfuhr es Bavo. Und er konnte nicht anders, als Mauro Ouinn für seinen wissenschaftlichen Ehrgeiz zu bewundern. »Du willst deinen Sohn fliegen lassen?«, scherzte er.
»Unsinn! Er wird ein paar Federn tragen, mehr nicht. Er wird nicht lange ein Exot bleiben. Die Veränderungen beenden nicht nur die Unfruchtbarkeit, sondern optimieren ihn genetisch, vor allem durch den geringen Druuf-Anteil, der ihn an die Verhältnisse des Roten Universums perfekt
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