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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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enttäuschen, aber es ist die Wahrheit. Es gibt eine Menge Gerüchte. Auch wir wissen nichts Genaues. Manche halten diese angebliche Unsterblichkeit für einen Mythos, für eine bewusste Verklärung des Triumvirats, das das Rote Imperium anführt. Auch Generalin Ifama und der Wissenschaftler Jaakko Patollo sollen sehr alt sein - älter als jeder andere, von dem Generalgouverneur abgesehen.«
    »Was sind das für Gerüchte?«
    »Einige behaupten, Velines und die beiden anderen seien nur Roboter oder Holobilder. Das ist Unfug. Sie alle leben, daran gibt es keinen Zweifel. Andere sprechen von genmanipulierten Klonen oder davon, dass jeweils der Nachfahr die Rolle des Vaters oder der Mutter übernimmt, ohne dass es an die Öffentlichkeit dringt. Dritte nehmen das Wort Zellaktivator in den Mund. Außerdem ...«
    »In der Tat eine Menge Theorien«, unterbrach Rhodan. »Die meisten davon dürften jedoch nicht haltbar sein.«
    »Absolut nicht. Aber eine Erklärung muss es geben. Ich persönlich glaube an technische Hintergründe, wenngleich ich mir nicht vorstellen kann, welche das sein sollen. Jaakko Patollo ist ein genialer Wissenschaftler. Er steckt dahinter, das weiß ich. Ich bin diesem Rätsel schon lange auf der Spur. Und ich glaube, es hängt mit der toten Welt zusammen.«
    »Die tote Welt?«
    »Der Begriff spukt in vielen Köpfen, aber niemand weiß etwas Genaueres. Es soll mit der Knochenstadt und dem Stafu-Mahnmal gemeinsam das dritte große Geheimnis des Roten Imperiums sein.«
    »Ich vermute, über dieses ominöse Mahnmal kannst du mir nichts sagen?«
    »Im Gegenteil. Ich kann es dir sogar zeigen. Selbst wenn die Menschheit auf Druufon nichts davon wissen will, ist es doch in den Grenzregionen des Imperiums bestens bekannt. Genau das ist der Sinn des Mahnmals. Ich werde dich hinführen, wenn die Zeit gekommen ist. Aber wie gesagt, gehen wir zuerst nach Druufon. Dazu müssen wir einen kleinen Umweg machen. Was einen positiven Nebeneffekt haben dürfte. Es gibt noch einiges, das du sehen musst, Perry.«
    Eine Menge Informationen waren in den letzten Minuten auf Rhodan eingeströmt. Die tote Welt, das Stafu-Mahnmal, Bavo Velines' angebliche Unsterblichkeit.
    »Ich kann mir vorstellen, warum Velines das Gerücht streut, er sei unsterblich«, sagte plötzlich eine Stimme hinter ihnen.
    Rhodan drehte sich um. Wiesel war zurückgekommen.
    Der kleine Mann sah mitgenommen und vollkommen übermüdet aus. Von dem lässigen Gauner, der stets einen süffisanten Spruch auf den Lippen hatte oder von seinem persönlichen Wonneengel im Wohlfühlzentrum schwärmte, war nichts mehr zu erahnen. Seit ihrem Vorstoß zur Knochenstadt hatte Wiesel verbissen geschwiegen und stets abgeblockt, wenn Rhodan versucht hatte, mit ihm zu reden. Die langen, ungepflegten Barthaare auf Oberlippe und Kinn ließen Wiesel noch verschlossener wirken, als er ohnehin schon war.
    »Dieser Bavo Velines kopiert dich, Perry.« Wiesels Stimme klang müde. »Er ist nicht zufrieden mit dem, was er bereits hat. Es genügt ihm nicht, ein Imperium anzuführen. Er will mehr. Mehr Macht. Und er will, dass ein Mythos um ihn entsteht. Dass seine Person verklärt und er zu einem Gott wird.« Wiesel drängte sich zwischen Rhodan und Finan Perkunos und rieb sich mit dem Zeigefinger über die Lippen. »Was nichts anderes heißt, als dass er so sein will wie du.«
    »Ich bin kein Gott«, stellte Rhodan klar.
    »Dennoch bist du für viele mehr als nur ein Mensch, ob dir das gefällt oder nicht.«
    »Deine Überlegung hat etwas für sich«, sagte Finan Perkunos.
    Wiesel lachte, krächzend und humorlos. Danach hustete er und schluckte schwer. »Ich hatte auch lange genug Zeit, darüber nachzudenken.«
    Rhodan musterte die geschwollene und schwarzblau verfärbte Haut unter den Augen seines Partners. »Wann hast du zum letzten Mal geschlafen?«
    Fahrig kaute Wiesel auf seinen Fingernägeln. »Was spielt das für eine Rolle?«
    »Eine große. Sieh dich doch mal an! Wenn du in München wärst, könntest du keinem mehr das Geld aus der Tasche ziehen.«
    »Wäre ich in München, würde ich mich hinlegen und ein Nickerchen halten, wenn mir danach ist. Ich hatte einen tiefen Schlaf, einen guten Schlaf, einen rundum gesegneten Schlaf! Genau so, wie es sein soll!« Seine Hände ballten sich, er schlug gegen die Sichtscheibe. »Kaum legte ich mich hin, war ich weg. Vielleicht eine Minute brauchte ich dazu, länger nicht! Aber hier, in diesem Scheiß-Universum, schrecke ich tausend Mal

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