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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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bist du in guter Gesellschaft. Zumindest behauptet dies Bavo Velines in der Staatspropaganda. Soll er - seine Lügen werden ihm eines Tages das Genick brechen.« Der Genus sah Rhodan direkt in die Augen. »Eines vielleicht nicht mehr allzu fernen Tages. Aber auch Velines weiß, dass in der Grenzregion verschiedene freie Druuf-Welten existieren und dass Druuf mit den Anjumisten paktieren. Im Verheimlichen und Verdrehen von Tatsachen ist er ganz groß.«
    »Wie geht es weiter?«, fragte Rhodan.
    »Jetzt wechseln wir in die WIR IM MITTAG ALLER. Das Schlachtschiff schleust unseren Fluchtraum in seinen größten Hangar ein.«
    Rhodan war gespannt, was ihn erwartete. Für ihn war es der erste Kontakt mit den Druuf seit mehr als zweieinhalb Jahrtausenden. Durch das sich offenbar kontinuierlich verändernde Zeitverhältnis zum Einstein-Universum wusste er nicht, wie viel Zeit seitdem im Roten Universum vergangen war. Seitdem hatte sich anscheinend alles grundlegend gewandelt, auch im Volk der Druuf.
    Die Zeit tröpfelt durch die Jahrtausende, dachte er, und manchmal wird sie zur Flut. »Worauf warten wir noch?«, fragte er.
    Wiesel streckte sich, als sei er tagelang in einer winzigen Zelle eingesperrt gewesen, die ihm keinerlei Bewegungsraum gelassen hatte. »Endlich! Noch ein bisschen länger in diesem Schutzraum, und ich hätte einen Koller bekommen. Immer nur diese beiden Räume, das war grauenhaft.« Sein Gesicht wirkte schmal und angespannt.
    »Ich war schon in engeren Beibooten unterwegs«, sagte Rhodan.
    »Was kümmert mich das? Ich mag keine Raumschiffe. Ich hasse Raumschiffe, um genauer zu sein, ob sie nun eng sind oder riesig. Auch in diesem WIR ALLE AM MITTAG-Ding werde ich mir eingesperrt vorkommen.«
    »WIR IM MITTAG ALLER«, korrigierte Finan Perkunos. »Die Druuf-Schiffe haben normalerweise noch so eine Kennzahl, in diesem Fall lautet sie 481516. Wir lassen sie im Sprachgebrauch allerdings weg; ich habe die Bedeutung dieser Zahlenreihen nie durchschaut. Es hängt wohl mit dem Kontinuitätsglauben zusammen.«
    Wiesel ging nicht auf diese Bemerkung ein. »Meine Heimat ist München auf Terra«, sagte er leise. »Dort fühle ich mich wohl, und dort kann ich notfalls durch enge Röhren in den Kanälen kriechen oder mich tagelang darin versteckt halten, das ist mir egal. Aber in München gibt es eine Atmosphäre, die nicht künstlich aufrechterhalten werden muss ... wir rasen nicht durchs All, ob nun schwarz oder rot ... alles ist irgendwie stabiler, fester, ewiger. Ich bin kein Raumfahrer. Deswegen freue ich mich so, wenn wir den Planeten erreichen. Wie hast du ihn genannt?«
    »Depura Dengko«, sagte Perkunos. »Aber dort wird es dir nicht gefallen, das kann ich dir jetzt schon prophezeien.«
    »Sag das nicht! Ich überlege, dort zu bleiben und mir ein neues Leben aufzubauen. Ich werde mich schon irgendwie durchschlagen. Ich bin lange genug mit euch durch die Gegend gezogen und habe genug durchgeknallte Kindermonster gesehen.« Wiesel räusperte sich und entschuldigte sich kaum hörbar. »Es ist eine Grenzwelt, hast du gesagt? Klingt interessant. Es riecht nach Abenteuer und lohnenden Gelegenheiten.«
    »Es wird dir nicht gefallen«, wiederholte der Genus, »denn es riecht nach Tod. Welten im Grenzbereich stehen überwiegend unter der Herrschaft des Roten Imperiums. Dort haben die wirklich verrückten Militärs das Sagen, und meist treiben sich dort diejenigen herum, die aus allem Geld machen. Verstehst du, Wiesel? Aus allem.«
    »Zu denen gehöre ich doch auch.«
    Perkunos lachte bitter. »Wenn du dich da nicht täuschst, Wiesel. Nach allem, was Perry mir über dich erzählt hat, würdest du nicht einmal im Traum daran denken, das zu tun, was dort an der Tagesordnung ist. Ich sage dir eins - wenn du Freiheit suchst, müsstest du einige Tausend Lichtjahre weiter weg verschwinden.«
    Wiesel hielt die rechte Faust geschlossen, doch die Finger bewegten sich unablässig. »Für mich gibt es keine Freiheit. Und keine Vergebung. Wenn ihr jemanden wie mich gebrauchen könnt, versucht mich doch zu halten.«
    Ohne sich noch einmal umzusehen, sprang er als Erster aus der Schleuse und landete mit beiden Beinen mehr als einen Meter tiefer auf braun schimmerndem Metall. Perry Rhodan folgte sofort und sah, wie Wiesel mit dem rechten Fuß umknickte, weil dieser in einer kleinen Mulde stand. Fast verlor Wiesel den Halt, doch Rhodan griff zu und stützte ihn.
    Der Terraner musterte die Außenhülle des Fluchtraums. Tatsächlich

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