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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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war böse, kalt und tot. »Nicht wahr, Rhodan - offenbar gibt es sogar unter den Terranern Abschaum.«
    »Wenn das der Fall sein sollte«, antwortete Rhodan nachdenklich, »dann gehörst du ganz bestimmt nicht dazu.«
    »Du kannst das nicht beurteilen. Du kennst mich nicht.«
    »Vielleicht habe ich tiefer in deine Seele gesehen, als du denkst.«
    »Dann sag mir meinen Namen.«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Verrate du mir lieber, warum du dich Wiesel nennst.«
    »Schätz doch einfach mal.«
    »Weil du dich verkriechst und aus jeder Lage hinaus windest. Weil du dich als klein und unbedeutend ansiehst. Aber du täuschst dich. Wie heißt du wirklich?«
    Einen Augenblick lang glaubte Rhodan, er werde Antwort erhalten, doch dann wandte sich der kleine Mann ab und sagte: »Wiesel passt schon.«
    Irgendwann tauchte ein Schiff vor ihnen auf, ein kleiner Punkt im Weltraum, der rasch zu einem braun glänzenden, walzenartigen Koloss anwuchs. Bald sah Rhodan kaum mehr als einen winzigen Teil der Außenhülle durch die Sichtscheibe des Schutzraums.
    »Das ist unser Ticket nach Druufon«, sagte Finan Perkunos. »Die WIR IM MITTAG ALLER. Sie ist auf Parallelkurs gegangen. Wie ich schon sagte, müssen wir einen kleinen Umweg machen - er führt über die Grenzwelt Depura Dengko. Dort ist der nächstgelegene sichere Einstieg in unser Anjumisten-Transmitternetz.«
    Rhodan lächelte schmallippig. »Lass mich raten - ein Transmitternetz, das eine Empfangs- und Sendestation in einer Intropole auf Druufon besitzt.«
    »Wir arbeiten mit den Druuf eng zusammen. Anfangs war es schwierig, ihr Vertrauen zu gewinnen. Kein Wunder nach all dem, was das Rote Imperium ihnen angetan hatte. Sie hassten jeden Terraner abgrundtief, sofern man das überhaupt sagen kann.« Perkunos hielt inne. »Ich habe immer noch nicht ihre Psyche bis ins Detail durchschaut. Nach all den Jahren sind sie mir immer noch fremd. Aber ...«Er atmete durch. »Man könnte wohl sagen, das gesamte Volk ist ebenso traumatisiert wie dein Freund Wiesel. Man muss sich allerdings an die Art der Druuf gewöhnen. Ihr werdet den Hass nicht spüren. Sie zeigen ihre Gefühle auf andere Art, als man es von den meisten Völkern gewohnt ist. Auch drücken sie sich verbal anders aus.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Rhodan. Es war zwar lange her, dass er auf die Druuf gestoßen war, und manchmal kam ihm die Erinnerung daran schon wie unter Dimensionen vergraben vor, aber er entsann sich ihrer »Andersartigkeit«.
    »Sie bezeichnen sich selbst als das Alles Insgesamt Gemeinsam, sehen sich als bio-zivilisatorische Kontinuität, als Konstante, um die sich ihr Universum dreht. Sie sind mit ihm verbunden, wie es mit ihnen. Diese Auffassung...«
    Perkunos hob die Hände, als wolle er ausdrücken, wie hilflos er sich fühlte. »Dieser Glauben war mit ein Grund dafür, dass sie damals nahezu vollständig ausgerottet wurden. In ihren Augen war es schlicht unmöglich, dass diese Kontinuität endete, die es schon immer gab und die keine Grenzen kannte. Als sie sich effektiv wehrten, war es längst zu spät.«
    »Als sich unsere Universen zum ersten Mal überschnitten, behaupteten die Druuf, das gesamte Rote Universum zu beherrschen.«
    »Das war nicht einmal eine Lüge, sondern eine direkte Folge ihrer Ansichten. Sie glaubten das tatsächlich - eben weil sie Alles Insgesamt Gemeinsam sind. Weil die Kontinuität unzerstörbar ist. Seit diesem Zusammentreffen ist viel Zeit vergangen, und die Druuf haben sich in ihrer religiös-philosophischen Auffassung noch weiterentwickelt. Sie sind diese Auffassung, haben die Kontinuität derart verinnerlicht, dass sogar das gesamte Rote Imperium leicht sein Todeslied singen konnte.«
    »Todeslied?«
    »Die Druuf selbst nennen es so.« Ein Requiem für Druufon, dachte Rhodan und erschauerte.
    »Es gibt eine uralte Überlieferung in ihrem Volk, eine Sage vom Anfang aller Dinge, als die Kontinuität entstand. Sie sehen in dieser Sage eine Prophezeiung auf die aktuellen Geschehnisse. Aber das solltest du dir von einem Druuf erklären lassen. Auf der WIR IM MITTAG ALLER wirst du einige treffen. Mit etwas Glück hat Goyl Pok dort noch das Kommando inne. Er ist ein strategisches Genie. Allerdings wechseln die Führungsschichten auf Druuf-Einheiten sehr häufig.«
    »Die WIR IM MITTAG ALLER«, wiederholte Rhodan. »Eine eigenartige Bezeichnung. Ist es eine Druuf-Einheit? Ich dachte, Druuf existieren nur in diesen Intropolen oder allenfalls versprengt im Siamed-System?«
    »Da

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