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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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fragte: »So habe ich es in meiner Erziehungsphase gelernt. So war es nicht?« Sein Hustenanfall.
    Yo begriff, dass dieser Husten alles war, was von Patollos Lachen übrig geblieben war.
    »Was ist schon so, wie man es in der Erziehungsphase lernt?«, sagte er. »Nein. So war es nicht. Zunächst erwies sich, dass Krümmungsfeldgeneratoren überhaupt nur monogenetische Universen berühren, Universen, die auseinander hervorgegangen sind. Eine Technologie für den Übertritt in ein heterogenetisches Universum steht uns bis heute nicht zur Verfügung.«
    »Kein Zugang für das Rote Imperium? Da haben die anderen Universen aber Glück gehabt«, spöttelte Yo.
    »Oder wir. Wie auch immer: Die alten Überlappungsfronten zwischen dem Einstein-Universum und dem Roten Universum hatten gewisse subdimensionale Spuren hinterlassen. Mithilfe von Kontaktspurdetektoren ließen sich die alten, fast vernarbten Übergänge reaktivieren und weit genug aufschließen.«
    »Heißt das: Unsere Vorfahren sind gewissermaßen durch die alten Überlappungsfronten gereist? Es war eine - Zeitreise?«
    Patollo machte eine ratlose Geste. »Worte. Willst du, dass ich sie mit Formeln konter? Aber diese Formeln sind nicht für Menschenhirne gemacht. Nicht einmal von ihnen. Ein Verbundsystem aus Kontaktspurdetektoren, optimierten Krümmungsfeldgeneratoren und den frühen, experimentellen Quantroniken ermöglichte schließlich die Transgression. Dabei kam unseren geschätzten Ahnen auch noch ein natürliches Phänomen zu Hilfe: Zwischen dem Einstein-Universum und dem Roten Universum herrscht keine kosmische Balance, sondern ein quantenspezifisches Gefälle. Der Quantenflux.«
    »Das heißt?«
    »Das heißt: Wer in den Übergang tritt, wird in Richtung Roten Universum gezogen. Die Rückkehr ist außerordentlich problematisch. Dazu braucht man die Temporalen Landzungen. Es gibt einige wenige natürliche Temporale Landzungen in der interuniversalen Zone, submikroskopische Gebilde. Fast unmöglich, sie aufzuspüren. Sehr aufwendig, sie mit quantenfluxresistenter Materie anzureichern.«
    »Ich war dort«, sagte sie. »Sehr aufwendig wahrscheinlich auch, dort die Chronontischen Büros zu errichten und zu unterhalten.«
    »In der Tat.« Patollos Kopf kippte unvermittelt nach vorne.
    Yo zögerte einen Moment, scannte ihn mit den Mitteln ihrer Rüstung. Das Ergebnis ließ sie leise auflachen. Er ist einfach eingeschlafen. Sie überlegte kurz, ob sie ihn medikamentös wecken sollte, rüttelte ihn dann aber bloß an den Schultern. Das Thermotuch glitt herab. Seine Haut fühlte sich schwitzig an wie warmer, feuchter Lehm.
    »Ich will es endlich wissen«, sagte sie. »Was geht vor?«
    »Rhodan«, fiel Patollo ein. »Rhodan ist eine Art Schlüssel. Ein vielfältiger Schlüssel. Er ist vital genug, die Transgenese unbeschadet zu überstehen - schließlich trägt er einen Vitalenergiespender.«
    »Den Zellaktivatorchip.«
    »Er ist bereits einmal im Roten Universum gewesen. Er musste nicht hierhin finden, er musste nur zurückfinden. Er konnte sich doppelt orientieren: mithilfe seines Bewusstseins, und mithilfe seines Unterbewusstseins. Außerdem: Für die Chrononten war niemand so leicht zu finden wie er. Der TERRANOVA-Schirm um das Solsystem wirkt wie ein Vergrößerungsglas; und Rhodan mit seinen komplexen Auren wie ein Licht, das durch die interuniverselle Finsternis scheint.«
    »Poesie beiseite: Wofür habt ihr ihn wirklich gebraucht?«
    Patollo seufzte. »Er sollte der Schlüssel sein, der uns den Weg ins Einstein-Universum aufschließt. Hinreichend viele unserer quantronischen Berechnungen haben gezeigt: Rhodan würde uns den Rückweg erschließen.«
    »Hinreichend viele Berechnungen? Es gab Quantroniken, die diesen Modellen widersprachen?«
    »Du kennst die Quantroniken. Es gibt immer Ouerdenker unter ihnen.«
    Yo lachte auf. »Ist dir je der Gedanke gekommen, dass die Ouerdenker recht hatten? Dass die optimistischen Quantroniken sich geirrt haben?«
    »Nicht, dass sie geirrt haben könnten - nein, dieser Gedanke ist mir nie gekommen«, murmelte Patollo. »Sie sind so maßlos weitsichtige Maschinen.«
    Yo wurde hellhörig. Wenn nicht dieser Gedanke ihm gekommen war - welcher dann? »Sondern?«, fragte sie und schüttelte Patollo wieder. »Sondern welcher Gedanke ist dir gekommen?«
    »Dass sie uns betrogen haben könnten«, sagte Patollo.
    »Du glaubst diese Legende von ihrem Konvent? Dem Konvent der Maschinen?«
    Patollo atmete so tief aus, wie Yo es nicht

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