PR TB 001 Planet Der Mock
Not. Aber wir kennen
auch keine wahrhaftige Freude.“
„Sie denken in gefährlichen Bahnen. Freund“,
warnte der Astronom. ..Das ist Revolution!“
„Ja, auch der Gedanke an die Freiheit ist Verrat bei uns
geworden. Gäbe es keine Drags auf Mockar. so wäre das Leben
vielleicht noch unerträglicher, weil das restliche Gefühl
für Zusammengehörigkeit verschwände. Die Drags sind
die letzte Gefahr für uns. aber sie sind auch das letzte Tor zur
endgültigen Perfektion der Seele.“ „Perfektion?“
„Perfektionierung, wenn Sie wollen.“ „Unser
Dasein ist gesichert...“
„Es ist in feste Bahnen geleitet und voll tödlicher
Langeweile. Es ist steril, unfruchtbar und hat den Höhepunkt
erreicht.“ „Ist das schlecht?“
Xo gab keine Antwort. Er starrte mit weit geöffneten Augen
nach vorn in Flugrichtung, ließ die Antennen aber auf Bral
gerichtet. Der Astronom folgte dem Blick des Piloten - und schrak
zusammen.
Ein gewaltiger und einsamer Berg stand dort in der Wüste, gut
vierhundert Meter hoch und mit abgeplattetem Gipfel. Zuerst war es
die merkwürdige Gleichförmigkeit des Berges, die Bral
stutzig machte, aber die Gewißheit kam sofort hinterher, als er
die schimmernde Oberfläche der Abhänge erkannte. Sie zeigte
nicht das blasse Grün der anderen Gebirge, in denen die
anspruchslose Vegetation genügend Feuchtigkeit fand, sondern
glänzte glatt und kalt, als habe man sie poliert. Wie Metall!
Der Durchmesser des Berges betrug mehr als einen halben Kilometer.
Er schien rund zu sein. Aber es war kein Berg, war sich Bral in der
nächsten Sekunde völlig klar. Kein Naturgebilde konnte von
dieser Regelmäßigkeit sein. Die schlanken Stützen,
auf denen der Berg ruhte, gaben ihm dann schließlich die letzte
Gewißheit, die X schon erkannt haben mochte.
Das da vorn in der Wüste war ein riesiges Bauwerk, von
intelligenten Lebewesen errichtet, die größer als die Mock
sein mußten.
Enttäuschung war der zweite Eindruck, der dem Erschrecken und
der Überraschung folgte. Raana war also doch bewohnt, und
höchstwahrscheinlich auch noch von Riesen. Nur seltsam, daß
man so lange Zeit benötigt hatte, es festzustellen.
„Sie müssen höher steigen, Xo, wenn Sie nicht mit
dem Ding da vorn kollidieren wollen. Halten Sie es für ratsam,
daß wir uns zeigen?“
Der Arzt nahm seinen Blick nicht von dem rätselhaften
Gebäude.
„Warum sollten wir es nicht tun? Desto eher wissen wir
schließlich, mit wem wir es zu tun haben. Wer solche Bauten
errichtet, ist intelligent und zivilisiert. Auf keinen Fall wird man
uns unmotiviert angreifen. Wir gehen näher.“
Atemlos sah Bral, wie das Ding größer und deutlicher
wurde.
Das Gleitboot war inzwischen auf Höhe gegangen und stieg noch
weiter. Es stand jetzt gute vier Kilometer über dem Metallberg
und bewegte sich langsam ostwärts, in Richtung des fernen
Gebirges, das sich wie ein Wall vor den Horizont geschoben hatte.
„Schalten Sie die Vergrößerungsschirme und den
Sucher ein“, befahl Xo ruhig. „Hier oben dürften wir
verhältnismäßig sicher sein. Selbst wenn sie uns
entdecken, sind wir auf und davon, bevor sie etwas unternehmen
können. Aber ansehen sollten wir sie uns, bevor wir zum
Stützpunkt zurückkehren. “
„Wie weit sind wir übrigens davon entfernt?“
„Ungefähr sechzigtausend Kilometer, also eine hübsche
Strecke.“
Die Bildschirme glühten auf und brachten die Oberfläche
Raanas bis dicht vor die Augen der beiden Mock. Jede Einzelheit war
deutlich zu erkennen.
Sie standen in der Tat über einem kreisförmigen Gebilde
von ebenmäßiger Gestaltung. Das
Metall schimmerte silbern und wurde nur durch einige Ausbuchtungen
in seinem Glanz und in seiner Regelmäßigkeit unterbrochen.
Etwa auf halber Höhe hörte die sanfte Schrägneigung
der Hänge nach außen auf. Ein Wulst umlief den Äquator
des Gebildes. Darunter gingen die Hänge unnatürlich nach
innen und verringerten so den Durchmesser des Gebäudes um so
mehr, je tiefer man kam.
Die Stützen, auf denen das Ding stand, waren von hier oben
aus nicht zu erkennen.
„Ich glaube“, kam Xos Gedanke zögernd und ein
wenig ehrfürchtig, „Sie können das ganze Gebilde
unter der Oberfläche verschwinden lassen, wenn sie wollen. Nur
so ist auch zu erklären, warum wir sie erst heute entdecken.“
„Unter die Oberfläche?“ wunderte sich Bral.
„Warum sollten sie in die Tiefe vordringen, wenn die Oberfläche
\on Raana gefahrlos ist? Es gibt hier nichts, was ihnen
Weitere Kostenlose Bücher