Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 002 Der Große Denker Von Gol

PR TB 002 Der Große Denker Von Gol

Titel: PR TB 002 Der Große Denker Von Gol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
zusammen, um von der
grellen, gelbroten Helligkeit nicht allzu sehr geblendet zu werden.
    Das Loch war immer noch kreisrund, wie er es in Erinnerung hatte,
mit einem Durchmesser von etwa zehn Metern. Martin stellte sich auf
den unteren Rand und sah hinaus. Die fremde Stadt lag wieder vor ihm,
das riesige, unheimliche Gebilde mit den zehntausend seltsam
geformten Türmen, den unzähligen Flachgebäuden und den
schnurgeraden Einschnitten, die Straßen hätten sein
können.
    Das Loch lag mit seinem unteren Rand nicht höher als vier
Meter über dem Boden des Einschnitts, durch den Martin Levans
herangetragen worden war. Er wußte, daß er sich ohne Mühe
würde dort hinunterlassen und in dem Einschnitt würde
weitergehen können. Weitergehen - wohin?
    Martin fühlte Bewegung neben sich. In Gedanken versunken, sah
er sich um. Einer seiner Begleiter hatte sich neben ihn gedrängt.
Martin sah Pattys Gesicht durch die schwere Helmscheibe. Patty
lächelte ihm zu. Martin spürte eine Welle tiefer Zuneigung
zu dem Mädchen, das sich entgegen allem, was man von ihr
erwartet hatte, in einer solch grotesken, alptraumhaften Lage ruhig
und vernünftig benahm. Er hatte den Wunsch, Patty in die Arme
    zu nehmen und ihr ein paar freundliche Worte zu sagen. Aber er
unterließ es und starrte wieder hinaus auf das, was sich
jenseits des Loches seinem Blick darbot.
    Je länger er es ansah, desto deutlicher wurde der Eindruck,
den er schon gehabt hatte, als er ohne sein Dazutun die Einschnitte
entlangflog und in der Eile nur kurze Blicke auf das werfen konnte,
was rechts und links an ihm vorbeiglitt. Es war keine Stadt im
irdischen Sinne. Es war keine Ansammlung von Einheiten, die jede für
sich ihr Leben führten, jede für sich das Schicksal einer
Familie beherbergten und sich scheinbar rein zufällig zu einem
größeren Ganzen zusammengeschlossen hatten. Er wußte
nicht, woher er das Gefühl nahm; aber das da vor ihm war ein
einziges Etwas, die Einschnitte trennten die Teile nicht wirksamer
voneinander, als ein Schnitt in der Rinde eines Baumes den Stamm in
zwei Teile spaltete. Dies alles gehörte zusammen. Es war eine
Einheit, die nicht weiter zerlegt werden konnte.
    Eine Zeitlang empfand Martin Ehrfurcht vor dem Geist, der ein
solches Gebilde geschaffen hatte. Aber sofort übertönte
Neugier die Ehrfurcht. Martin wollte wissen, wozu das Gebilde da war,
welchem Zweck es diente und welches Ziel es verfolgte.
    Er versuchte, die Grenzen des unterirdischen Riesenraumes
abzuschätzen. Er wußte, daß die nördliche Wand
- also die Stelle, an der der Höhlengang sich in den Raum hinein
öffnete -nicht weiter als rund siebzehn Kilometer entfernt war.
Aber wie war es mit der anderen Seite? Das Gebäude, an dessen
Rand er stand, verwehrte den Blick nach Süden. Martin sah sich
nach einem besseren Aussichtsposten um. Rechts und links des
Einschnitts, durch den er gekommen war, ragten glatte, fensterlose
Wände in schwindelnde Höhe, und Martin erinnerte sich, daß
auch das Bauwerk, in dem er sich selbst befand, ein Turm war, dessen
Höhe alle gewohnten Begriffe weit überstieg. Der
Antigravgenerator in seinem Schutzanzug war kräftig genug, ihn
auf die Spitze des Turmes zu tragen.
    „Wir müssen uns einen weiteren Überblick
verschaffen“, erklärte er Patty. „Ich werde
versuchen, dort hinüberzukommen“, dabei deutete er auf die
schimmernde Wand links des Einschnitts, also westlich, „um von
oben zu sehen, wie weit die Höhle reicht.“
    Er hatte vergessen, daß Mark und Paul ebensogut wie Patty
hören konnten, was er sagte. „Wozu soll das gut sein,
Marty?“ fragte Paul aufgeregt. „Wir brauchen nichts
anderes zu tun, als diese Straße hier zurückzugehen.
Irgendwann werden wir dann wieder auf den Höhlengang stoßen
und…“
    Er unterbrach sich selbst. Mitten im Satz hatte er sich an die
Felswand erinnert, die mitten im Höhleneingang plötzlich
aufgewachsen war und wahrscheinlich immer noch dort stand. Martin
brauchte ihm nicht zu erklären, warum seine Idee keine besonders
erfolgversprechende war.
    „Wir sind hier gefangen“, erklärte Martin statt
dessen. „Ich bin überzeugt davon, daß hier unten
irgendwo eine Möglichkeit liegt, die Trennwand wieder zu
beseitigen. Wir müssen uns umsehen und herausfinden, wo wir
eigentlich sind.“
    Er sprach eindringlich, um Paul Finch zu überzeugen. Paul
Finch mit seiner Nervosität und Unrast war das schwächste
Glied in der Kette. Von Patty glaubte Martin nichts anderes, als daß
sie

Weitere Kostenlose Bücher