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PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

Titel: PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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scheinen
blasser zu werden, als wolle die Sonne aufgehen. Aber es ist dunkel
wie zuvor. Sehen Sie sich den Himmel an, Maros! Was kann das sein
...?"
    Ellert ließ die Aufnahmegeräte anlaufen. Unten in der
Kuppelhalle hörte er erstaunte Ausrufe.
    Die Brack starrten wie gebannt durch die weiten Glaswände zum
Nachthimmel empor. Es mußte wirklich etwas Ungewöhnliches
zu sehen sein.
    Nun fand auch Ellert Zeit, sich seinen Beobachtungen zu widmen.
    Weder die Sterne noch die Konstellationen verschoben sich, aber
sie schienen allmählich zu verblassen, als versänken sie in
der absoluten Schwärze des Universums. So etwa mußte es
aussehen, wenn weiße Kiesel in der unergründlichen Tiefe
eines stillen Sees versinken.
    Und dann war der Himmel schwarz.
    Über Bracklar senkte sich absolute Finsternis, sternenlose
und lichtlose Nacht.
    Doch ehe eine Panik ausbrechen konnte, geschah das zweite Wunder.
    Neue Sterne tauchten auf!
    Sie kamen aus dem Nichts, und sie begannen in der gleichen Sekunde
zu wandern, in der sie sichtbar wurden. Es schien so, als
beschleunige Bracklar seine Rotation. Aber das konnte nicht gut sein,
denn die Sonne Hel blieb unsichtbar. So wie die Sterne unter dem
Horizont verschwanden und wieder auftauchten, um ihren Teufels reigen
erneut zu beginnen, so hätte auch Hel auftauchen müssen.
    Aber die Sonne wurde nicht sichtbar. Hätte es sich bei dem
Phänomen um eine Beschleunigung der Planetenrotation gehandelt,
wäre sie aufgegangen, um ebenfalls mit rasender Geschwindigkeit
über den Himmel dahinzujagen. Aber Hel blieb unsichtbar. Erst
viel später fand Ellert auch dafür eine Erklärung.
    Immer schneller wirbelten die Sterne und wurden zu leuchtenden
Strichen, die wie glühende Meteore ihre Bahnen zogen. Es war
unmöglich, auch nur eine einzige Konstellation zu erkennen.
    Während die Natur auf Bracklars Nachtseite Kapriolen schlug,
geschah auf der Tagseite nichts.
    Die Sonne stand am Himmel und bewegte sich mit normaler
Geschwindigkeit. Keine wandernden Sterne wurden sichtbar. Nichts
veränderte sich.
    Hätte Ellert in dieser Sekunde die Wahrheit erkannt, wäre
ihm eine weitere Wanderung durch die Ewigkeit erspart geblieben. Aber
wie hätte er auch ahnen können, wodurch das Phänomen
zustande kam? Wie hätte er wissen sollen, daß zwei von
Grund auf völlig verschiedene Universen sich an den Rändern
streiften und die Sonne Hel mit ihrem Planeten Bracklar für
wenige Stunden in die Überlappungszone geriet? Die eigenen
Sterne wurden unsichtbar, dafür tauchten die Gestirne des
anderen Universums auf - eines Universums, in dem die Zeit mehr als
siebzigtausendmal schneller verging. Normalerweise. Aber der
Überlappungseffekt verzehnfachte die Differenz, auch in
optischer Hinsicht. Die Zeitmauer brach nicht nur das Licht, sondern
auch die Zeit selbst.
    Bracklar geriet mit seiner Sonne in den Bereich der schneller
vergehenden Zeit. Nicht der Planet, sondern das ganze System rotierte
wie rasend. Die auf der Tagseite sahen nur die neuen Sterne nicht,
aber dann, als die Sonne normal weiterwanderte und schließlich
im Westen versank, als es schnell dunkelte, wurde die kosmische
Leuchtspur sichtbar.
    Im Observatorium graute der Morgen.
    Die Sonne stieg auf und ließ die feurigen Striche
verblassen. Ellert schaltete den Filmapparat aus und legte neues
Material ein. Glar Wandog begann mit den ersten Auswertungen, kam
aber zu keinem Ergebnis. Er vertröstete seine Kollegen und den
Regierungsvertreter bis zur kommenden Nacht. Erst wenn das Phänomen
beendet war, konnte mit einem ersten Hinweis auf die wahre Natur des
erstaunlichen Ereignisses gerechnet werden.
    Er legte sich einige Stunden schlafen und arbeitete am Nachmittag
weiter. Er aß nichts, trank nur Unmengen eines gut schmeckenden
und stärkenden Getränkes und begab sich schließlich
wieder mit seinem Assistenten in die obere Kuppel. Draußen
wurde es dunkel. Die Sterne wirbelten immer noch um Bracklar.
    Aber die Leuchtspur war blasser geworden.
    Aus einem unerklärlichen Impuls heraus schaltete Ellert den
Aufnahmeapparat auf Super-Zeitlupe. Das Gerät machte
fünfzigtausend Aufnahmen in der Sekunde. So mußte es
gelingen, die Striche wieder in Sterne zurückzuverwandeln.
    Dann gab sich Ellert wieder seinen Beobachtungen hin. Er hatte
plötzlich das Gefühl, etwas bisher Versäumtes
nachgeholt zu haben. Eine Vermutung, die sich bald bestätigen
sollte.
    Gegen Mitternacht waren nur noch die Spuren der hellsten Sterne zu
erkennen, und dann versanken

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