Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

Titel: PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
scheinbar
gerader Linie weiterzogen.
    Hier, sehen Sie die Zeitlupe." Ellert deutete auf den
Bildschirm und ließ den Apparat schneller laufen. "Das
Gewirr der Sterne, das Sie jetzt sehen, ist nichts anderes als ein
Blick in zwei Universen zugleich. Gleich wird das eine der beiden
wieder dominieren, um kurz danach vom anderen erneut verdrängt
zu werden. Aber der optische Effekt ist unwichtig. Wirklich
entscheidend ist, daß eine Zeitverschiebung stattfindet. Hier,
in unserem Universum, verging nur ein Tag. Dort draußen aber
vergingen Jahrtausende. Das wird durch die Verschiebung der
Konstellationen einwandfrei nachgewiesen."
    "Aber - ist damit alles erklärt?"
    "Nein, natürlich nicht. Es bleiben viele Fragen offen,
aber Sie wissen jetzt wenigstens, wie das Phänomen zustande
kommt. Fragen Sie mich nicht, warum auch die anderen Sterne Striche
wurden - sie hätten eigentlich nur langsam wandern dürfen.
Aber sie taten es nicht. Warum ...?"
    Er zuckte die Achseln. "Ich weiß es nicht. Vielleicht
eine Folge der Libration. Unser Planet fand keine Zeit, sich
anzupassen. Er wurde gewissermaßen zwischen den verschiedenen
Zeitebenen hin - und hergezerrt."
    Wandog sah seinen Assistenten plötzlich durchbohrend an.
    "Wenn das alles so ist, wie wir es uns erklären, warum
haben Sie dann nicht gehandelt? Während Bracklar in Ihrem
Zeit-Universum weilte, hätten Sie doch heimfinden können."
    Ellert starrte Wandog an.
    "Mein Gott... daran habe ich nicht gedacht", stöhnte
er.
    Wandog schüttelte den Kopf.
    "Wie konnten Sie das vergessen, wenn Sie die Wahrheit schon
ahnten? Es war Ihre einzige Chance, wenn Sie keine zweihundert Jahre
warten wollen. Erst dann wird Bracklar wieder in die Randzone
geraten."
    "Zweihundert Jahre ...", sagte Ellert langsam. "Ich
habe Jahrmillionen durchwandert, und nun muß ich vor
zweihundert Jahren kapitulieren." Er sah Wandog plötzlich
an. "Muß ich eigentlich?
    Ich habe in meinem Universum die Zeit durch Geschwindigkeit
besiegt. Es müßte auch hier möglich sein. Und dann
finde ich Bracklar wieder - zweihundert Jahre später. Oder
früher. Es spielt keine Rolle."
    Wandog nickte.
    "So wird es möglich sein, mein Freund. Ich hoffe es."
Er räusperte sich verlegen. "Aber Sie werden mir noch bei
der Auswertung unserer Beobachtungsergebnisse helfen? Ich fürchte,
Maros wird es nicht können."
    Ellert fühlte die Erleichterung. Ja, er brauchte die Hoffnung
nicht aufzugeben. Der Sternensprung von Bracklar hatte ihm den Weg
gezeigt.
    "Ich bleibe, bis Sie Ihre Untersuchungsergebnisse der
Öffentlichkeit vorlegen können, Wandog.
    Ich glaube, das bin ich Ihnen schuldig. Machen wir uns an die
Arbeit!"
    Erst drei Monate später nahm Ellert Abschied von Glar Wandog
und Moras, den sie inzwischen aufgeklärt hatten. Ellert löste
sich aus dem Bewußtsein des Assistenten und schwang sich hinauf
in den sternenübersäten Nachthimmel von Bracklar, um den
Versuch zu unternehmen, die Zeit des fremden Universums zu
beherrschen.
    Ein Versuch, der scheiterte.

5.
    Der Planet Roster umkreiste als zweiter von insgesamt fünf
Welten eine gelbe, mittelgroße Sonne im Abstand von
einhundertdreißig Millionen Kilometer. Zwei riesige Kontinente
bestimmten das Bild des Planeten. Sie lagen auf der nördlichen
und südlichen Hälfte und wurden durch das Äquatorialmeer
getrennt. Wie ein Gürtel umspannte dieser Ozean die ganze Welt
und wurde somit zu einer natürlichen Grenze zwischen den beiden
Landmassen, auf denen sich die Wasan entwik-kelt hatten.
    Rassisch waren sie eine Einheit, aber die geologische Formation
von Roster hatte aus ihnen zwei verschiedene Nationen gemacht.
    Das Meer lag zwischen ihnen, und viele Jahrtausende hatten sich
dort die Kriege beider Völker abgespielt.
    So lange, bis man eines Tages das Spiel erfand.
    Das fremde Universum, nahm Ellert an, lag eingebettet wie ein
Dotter im Ei in der normal laufenden Zeitdimension. Es ruhte, durch
eine unbegreifliche Mauer abgegrenzt, im eigentlichen All.
    Es mußten auch andere Naturgesetze herrschen, denn jeder
Versuch Ellerts, nicht nur den Raum, sondern auch die Zeit zu
überwinden, mißlang ohne ersichtlichen Grund. Sicher, er
eilte mit unvorstellbaren Geschwindigkeiten von Stern zu Stern, aber
es fand keine Zeitverschiebung mehr statt.
    Ellert ließ sich von den Strömungen eines kosmischen
Lichtdrucksturmes dahintragen, einem Ungewissen Ziel entgegen. Er
hatte jede Orientierung verloren und hätte auch Bracklar nicht
mehr wiedergefunden. Ganz zu schweigen von

Weitere Kostenlose Bücher