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PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

Titel: PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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rettenden Transitionsantrieb. Obwohl
Tifflor wußte, daß Raleigh selbst an allem schuld war,
schmerzte ihn sein Verlust doch. Der Captain war nicht nur ein
fähiger Offizier, sondern auch ein wertvoller Mensch gewesen,
und daß ihm einmal die Nerven durchge-gangen waren…, das war
zwar nicht entschuldbar, aber verständlich.
     
    »Hier Captain Pingrup«, keuchte eine atemlose Stimme
aus dem Interkomlautsprecher.
    »Tifflor hier. Schaffen Sie es?«
    »Wenn Sie mich nicht immer stören, ja!« kam es
bissig zurück.
    Tifflor schluckte den Vorwurf ohne Erwiderung. »Ich möchte
Ihnen nur sagen, daß wir aus dem Gröbsten heraus sind,
wenn die Schirmfeldprojektoren vvieder arbeiten. Allerdings nur
vorübergehend, denn wir kommen in eine Kreisbahn dicht über
der Sonnenoberfläche.«
    »Okay, Sir«, schnaufte der Leitende Ingenieur,
»wirstürzen uns gleich wieder auf die Triebwerksmeiler.«
    »Gut«, entgegnete Tifflor.
    Er drehte sich wieder zu Krassin um.
    »Wie sieht es aus? Bleibt die Ablenkung konstant?«
    »Bleibt konstant, Sir. Aber hoffentlich setzen die
Schirmgeneratoren bald ein. Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    Julian Tifflor nickte nur stumm und starrte mit
zusammengekniffenen Augen auf den Panoramaschirm, der trotz aller
Filter mehr Licht hereinließ, als ein menschJi-ches Auge es auf
die Dauer ertragen konnte. Gonom war zwar ein sterbender Stern, aber
die Kraft dieses Gestirns reichte doch aus, um Planeten zu
verdampfen, wenn sie in seine Gashülle stürzten. Die K-35
würde zwar nur die oberflächennahe Atmosphäre
berühren, aber dennoch mußte sie ohne Schutzschirme wie
Butter zerschmelzen, wenn sie erst heran war.
    Zu dieser Sorge kamen immer wieder die Gedanken über
    das Schicksal der Gefährten auf Gom. Es genügte nicht,
hier das eigene Leben zu retten. Sie mußten auch noch
rechtzeitig auf dem Höllenplaneten eintreffen, um der
MarshallGruppe zu Hilfe zu kommen.
    Aus der Tiefe des Unterbewußtseins tauchte bei Julian
Tifflor die Frage auf, was die Stimme aus der anderen Dimension
gemeint hatte, als sie von einer Aufgabe sprach. Hatte diese Aufgabe
etwas mit Gom zu tun? Und wenn, welche Beziehungen und logischen
Zusammenhänge existierten zwischen dem übergeordneten Raum
und den Ereignissen im Gonom-System?
    Tifflor fand keine Antwort.
    Die Hülle des kleinen Raumschiffes kreischte bei der
Berührung mit der Sonnenatmosphäre gellend auf wie ein
waidwund geschossenes Tier, das sich mit allen ihm innewohnenden
Urinstinkten gegen den Tod aufbäumt und doch weiß, daß
er unvermeidlich ist. - So rasten zwei zum Tode verurteilte Gebilde
aufeinander zu: eine dem Sterben entgegenglühende rote Sonne und
eine hohle Metallkugel, die nur ein winziges Stäubchen im Toben
der entfesselten Elemente war.
    Aber in diesem winzigen Stäubchen lebten intelligente Wesen,
die gelernt hatten, den Weltraum zu bezwingen, und deren Geist nicht
gewillt war, vor den Kräften der Natur zu kapitulieren. - Längst
hatte Julian Tifflor die Aufnahmegeräte der Panoramagalerie
ausgeschaltet und die wertvolle Optik in den Schutz der Außenhülle
zurückgenommen. Nur das positronisch gesteuerte Radar warf seine
farbige
     
    Elektronenkarte auf den Spezialbildschirm. Immer wieder glitt der
Blick des Astronauten von der Elektronenkarte zum Schalter des
Interkoms und zurück. Die Versuchung, jetzt den Leitenden
Ingenieur anzurufen, war groß, aber Tifflor beherrschte sich.
Pingrup durfte jetzt nicht gestört werden, es kam auf die
Sekunde an. Und Tifflor wußte, daß er sich auf Pingrup
verlassen konnte. Mit gespielter Ruhe zündete er sich eine
Zigarette an. Neben ihm stöhnte der Erste Offizier. Tifflor
warf ihm die Packung hinüber.
    »Hier, Krassin! Nehmen Sie sich auch eine, und schonen Sie
Ihre Nerven. Sie werden sie noch verdammt nötig haben.«
    Als er das »Danke, Sir« des Leutnants hörte,
lächelte er zufrieden. Noch war es also nicht soweit, daß
die Leute vor Erregung die konventionellen Umgangsformen mißachteten,
und damit waren die Chancen für die K-35 noch nicht vergeben.
    Schlimmer sah es schon mit Professor Cobbler aus. Der Exobiologe
war bestimmt kein psychischer Schwächling, aber
Gefahrensituationen wie diese kannte er nicht. Aus diesem Grunde
fehlte ihm das sichere Gespür des Raumfahrers, die Lage richtig
einzuschätzen. Hatte er sie bis zum Eintauchen in die
Gonom-Atmosphäre unterschätzt, so glaubte er jetzt, da
ringsum der Gluthauch tobte, der beim sogenannten »Salpeter-Prozeß«
sterbender Sonnen

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