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PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

Titel: PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stunde anstrengenden Laufes krochen sie
nacheinander durch den halbzerfallenen Eingang des Labyrinths wieder
in das rötliche Dämmer der Zwielichtzone.
    Das erste, was sie sahen, war der Grund des engen Einschnittes,
auf dem sie ihren Shift abgestellt hatten. John Marshall duckte sich
unwillkürlich zusammen. - Der Shift war verschwunden! - Die
Schlucht war so klein, daß Marshall sie mit einem Blick
übersehen konnte. Er ließ seinen Scheinwerfer kreisen und
hellte so das düstere Zwielicht zusätzlich auf. Aber außer
der Tatsache, daß ihr Shift verschwunden war, deutete nichts
auf eine unmittelbare Gefahr hin.
    Jamasaki war es, der den diskusförmigen Schatten entdeckte.
Er machte Marshall darauf aufmerksam - und sofort wußte der
Telepath, was er vor sich hatte. Das war ein Nahaufklärer vom
Gazelle-Typ, ein terranisches Raumfahrzeug also! Es lag unbeweglich
auf dem Boden, und jetzt wußte Marshall auch, weshalb er die
Anwesenheit der Gazelle gespürt hatte, bevor er sie sah. Der
Wind fing sich an ihr und komponierte um ihren geduckten Rumpf ein
neues Motiv in seine ewige Sinfonie. Es war, als beklagte er das Los
des gestrandeten Boten aus dem All. Und daß sich eine Tragödie
ereignet haben mußte, sah Marshall sofort daran, wie die
Gazelle auf dem Boden lag, nämlich ohne ausgefahrene
Teleskopstützen. Niemals aber würde eine Gazelle auf diese
Weise niedergehen, wenn an Bord alles in Ordnung war. Das hier sah
nach einem Absturz aus.
    John Marshall rief Henson und Mbongo über den Helmsender an
und befahl sie nach oben. Wieder nahm er Mbongo den Telekom aus der
Hand und ging alle für terranische Raumfahrzeuge gebräuchlichen
Frequenzen durch. Er bekam keine Antwort. Es sah so aus, als wären
sie die einzigen Menschen auf Gom. Marshall sah ein, daß er die
übliche Vorsicht beiseite-schieben mußte, wenn er mehr
erfahren wollte. Er konnte nicht hier liegen bleiben und auf Antwort
warten. Möglicherweise waren die anderen Expeditionsmitglieder
aller technischen Hilfsmittel beraubt und konnten aus diesem Grunde
nicht antworten. Daß sie tot waren, an diese letzte und
schlimmste Möglichkeit wollte Marshall nicht denken.
    »Wir gehen zur Gazelle hinüber!« befahl er mit
rauher Stimme. »Jamasaki und Doktor Mbongo, Sie bleiben
vorläufig hier und geben Doktor Henson und mir Feuerschutz.
Sobald wir hundert Meter weg sind, übernehmen wir Ihre Aufgabe,
und Sie kommen nach. So sollten wir wenigsten den schlimmsten
Überraschungen vorbeugen können!«
    Er wartete, bis Jamasaki und Mbongo mit schußbereiten
Impulsblastern hinter zwei flachen Felsbuckeln lagen, dann gab er
Henson das Zeichen. Sie rannten im Dauerlauf hundert Meter weit und
warfen sich dann auf den Boden. Marshall rutschte in eine schmale
Felsrinne hinein und spähte nach allen Seiten. Es hatte sich
nichts verändert. Gleich darauf plumpsten Jamasaki und Mbongo
dicht neben ihm ins Geröll.
    Nach fünfzehn Minuten hatten sie die Gazelle erreicht. Sie
lagen auf dem harten Steinboden und schöpften Luft. Marshall
ließ die Gazelle und ihre Umgebung nicht
     
    aus den Augen. Äußerlich schien der Nahaufklärer
noch intakt zu sein. Marshall befahl den anderen, liegen zu bleiben,
und schritt auf die Wandung des Diskus zu. Die Bodenschleuse konnte
er nicht benutzen, da die Gazelle ohne Landebeine heruntergekommen
war. Aber es gab noch einen Notausstieg an der Seite. John Marshall
betätigte die Entriegelungsautomatik und sprang überrascht
zu Seite, als die Luke aufschwang. Er hatte nicht damit gerechnet,
daß es so leicht sein würde, hineinzukommen. Das machte
ihn noch mißtrauischer. Trotzdem mußte es einmal gewagt
werden. Marshall winkte Jamasaki herbei. Der Japaner war der einzige
der drei Gefährten, der militärisch geschult war, und somit
der einzige, auf den sich Marshall in dieser Situation
hundertprozentig verlassen mochte.
    »Halten Sie mir den Rücken frei!« befahl er.
»Detaillierte Anweisungen kann ich Ihnen nicht geben. Was Sie
tun-und was ich tue -, muß sich von Fall zu Fall ergeben.«
    Jamasaki nickte nur. Auch er war erregt.
    John Marshall wandte sich um und kroch in den engen Gang hinein.
Noch zwei Schotten mußte er passieren, ehe er sich vor dem
Panzerschott der kleinen Zentrale befand. Er legte die Hand auf das
Impulsschloß und trat mit schußbereiter Waffe zur Seite.
Aber nur das satte Schmatzen der Dichtungen war zu hören, als
das letzte Schott aufschwang. Aus der Offnung drang der rötliche
Lichtstrahl der Notbeleuchtung.

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