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PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

Titel: PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Behutsam schob sich Marshall in den
Raum hinein. - Die Zentrale der Gazelle war so klein, daß man
sie sofort übersehen konnte.
    Sie war leer - bis auf eine reglose Gestalt im Pilotensessel.
    Marshall trat hinzu und erstarrte. Erst eine Bewegung hinter ihm
machte ihn wieder munter. Es war Jamasaki. Der Japaner ging an
Marshall vorbei und beugte sich über die Gestalt im Raumanzug. -
»Captain Raleigh…?« flüsterte er fragend.
    John Marshall nickte. »Er muß es sein. Das Ärmelschild
trägt seine Identifikations-Nummer. Sonst hätte ich ihn
auch nicht erkannt.« - »Furchtbar!« stöhnte
Jamasaki. »Wie mag das
    nur geschehen sein?« - »Ich nehme an, die
Andruckabsorber haben versagt, als die Gazelle abstürzte. Es
müssen mindestens vierzig Gravos auf ihn gewirkt haben.«
Nachdenklich trat er zum Kontrollpult. Auf einen Tastendruck öffnete
sich ein winziger Schlitz und spie das Fahrtdiagramm aus. John
Marshall las die Symbole. Sie waren so eindeutig, daß er sie
nicht in den Entschlüsseler geben brauchte.
    »Die Triebwerke der Gazelle haben zuerst versagt«,
murmelte er. »Dann, nach einem Sturz aus viertausend Metern
Höhe bis auf tausend Meter, erlosch die Stromzufuhr zum
Andruckabsorber. Die Sicherheitsautomatik schaltete daraufhin auf den
Feldgenerator um. Zuerst bekam auch dieser keinen Strom - aber dann
setzte er plötzlich ein und bremste den Sturz mit achtundvierzig
g. Das muß selbst für die Automatik unerwartet gekommen
sein, denn sie brauchte fast zwei Sekunden, um ihn wieder
abzuschalten. Dann schlug die Gazelle auf.«
    »Also hat die Automatik den Captain getötet«,
flüsterte Jamasaki. - Marshall schüttelte den Kopf. »Nein,
denn wenn der Feldgenerator nicht eingeschaltet worden wäre,
hätte der Aufprall auf den Boden Raleigh getötet. Die
Sicherheitsauto
     
    matik befand sich also in einem Zwiespalt. Alles, was sie tat,
mußte ebenso zu Raleighs Tod führen, wie völlige
Untätigkeit.«
    Jamasaki schluckte. Dann blickte er Marshall unsicher an.
    »Sir, wie denken Sie über die Ursache des Ausfalls der
Triebwerke? Könnte das Gom daran schuld sein?«
    »Ja«, nickte Marshall, »aber Raleigh hat zuerst
angegriffen. Hier! Sehen Sie sich das Diagramm an! Alle Meiler der
Gazelle funktionierten noch ausgezeichnet, als die Speicherbänke
ihre Energie in die Waffensektoren entleerten. Das geschah zweimal,
erst dann schlug das Gom zu.« Er biß sich auf die Lippen
und schüttelte mit dem Kopf. »Ich kann mir nicht denken,
daß Tifflor das Gom mit roher Gewalt bezwingen wollte, er müßte
denn von allen guten Geistern verlassen gewesen sein.«
    »Aber vielleicht hat Oberst Tifflor doch den Befehl zum
Angriff gegeben, als wir uns nicht mehr meldeten«, wandte
Jamasaki ein. - »Nein!« sagte Marshall entschieden. »Ich
kenne den Oberst viel zu gut, um daran zu glauben.«
    Nachdem Sie die Gazelle genau untersucht hatten, zogen sie Bilanz.
Die Kraftstation arbeitete wieder, aber die Feldleiterprojektoren
waren beim Aufschlag durchgebrannt, ein Schaden, der sich nur mit den
Mitteln des Beibootes beheben lassen konnte. Die Gazelle konnte also
nicht starten. Aber dafür besaß sie einen starken
Telekomsender, der noch unbeschädigt war. John Marshall brauchte
nur den automatischen Rufimpuls einzustellen und darauf zu warten,
daß sich das Beiboot meldete. Der Sender war stark genug, die
K-35 auch dann noch zu erreichen, wenn sie sich auf einem der Monde
des Gonom-Systems befand. Aber nachdem die Ruflampe eine Stunde lang
geflackert hatte, ohne daß der gewünschte Erfolg eintrat,
war es John Marshall klar, daß er sich etwas anderes einfallen
lassen mußte. -Es gab eine zweite Möglichkeit, und
Jamasaki hatte sie gleich zu Anfang angesprochen: Man konnte mit dem
Hypersender einen Notruf ausstrahlen. Da der Hyperfunk auf
fünfdimensionaler Basis arbeitete, breiteten sich seine Wellen
ohne Zeitverlust aus. Ohne Zweifel würden nicht mehr als
vierundzwanzig Stunden vergehen, bis ihnen ein Schiff der Solaren
Raumflotte zu Hilfe eilte. Die Sache hatte allerdings einen Haken.
Der Hypersender einer Nah-Gazelle verfügte über kein
Zusatzgerät zur Bündelung der Funkwellen. Der Notruf würde
also nicht nur von denen aufgefangen werden, für die er bestimmt
war, sondern von allen Hyperfunkstationen im Umkreis von 60.000
Lichtjahren. Unter solchen Umständen ließe sich eine
Anpeilung durch Fremde nicht verhindern. John Marshall dachte in
diesem Zusammenhang besonders an die Sippen der galaktischen Händler,
die

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