PR TB 007 Die Zeitspringer
aufzutauchen.
Diesmal jedoch
befand er sich elf Lichtjahre vom ersten Auftauchort entfernt. Mit
wahnwitziger Geschwindigkeit raste er ins System der Sonne ohne
Namen.
Perry Rhodan hatte inzwischen seine Kabine aufgesucht und einen
Bericht auf die Tonspule seines persönlichen Logbuches
gesprochen.
Er dachte an den Einsatz zurück, von dem er kam. Mit dreißig
Leichten Kreuzern, keinen gewöhnlichen Leichten Kreuzern,
sondern Spezialanfertigungen, hatte er einen Vorstoß in
unerforschte Gebiete des Galaktischen Nebels M 16 unternommen,
genauer gesagt, in eine H-II-Region dieses Nebels. Er konnte mit dem
Erfolg der Expedition zufrieden sein - und vielleicht würden die
dabei gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse einmal eine
galaktische Auseinandersetzung zugunsten des Imperiums entscheiden.
Eigentlich war es seine Absicht gewesen, auf geradem Wege nach
Terrania zurückzukehren. Aber dann war die Kodemeldung des
Roboters gekommen.
Angeblich existierte auf Jaspis, einem unbedeutenden
Stützpunktplaneten der Flotte, eine bis dahin unentdeckte
intelligente Rasse, und angeblich hatte diese Rasse eine Anzahl
FiktivTransmitter. Das Ganze klang unwahrscheinlich, denn keine
Technik konnte FiktivTransmitter entwickeln, es sei denn, sie wäre
der des verschwundenen Wanderer-Wesens ebenbürtig. Dann aber war
es rätselhaft, warum man diese Rasse bisher nicht aufgespürt
hatte, obwohl es auf ihrer Welt einen Stützpunkt gab.
Sollte das Wanderer-Wesen vielleicht einen seiner makabren Scherze
machen?
Rhodan wußte es nicht, aber er war entschlossen, sich bald
Gewißheit zu verschaffen.
Als der Kreuzerverband in einen Orbit um den Planeten Jaspis
einschwenkte, stand Rhodan wieder in der Kommandozentrale des
Flaggschiffes.
„Stellen Sie ein Landekommando zusammen!“ befahl er
Stanton. „Ich denke, zwanzig Mann genügen. Wir werden mit
Gleitern landen. Lassen Sie den Landeplatz absichern!“
„Jawohl, Sir!“ Stanton erhob sich und erteilte die
nötigen Befehle. Er schmunzelte noch immer in Erinnerung an das
verblüffte Gesicht des Stützpunktkommandanten, als er ihm
über Hyperkom den Anflug des Kreuzerverbandes mitgeteilt hatte.
Auf Rhodans strikte Anweisung hin hatte er die Anwesenheit des
Großadministrators verschweigen müssen, obwohl er gern
damit geprahlt hätte.
Jetzt, als er vor Rhodan hintrat, wurde sein Gesicht allerdings
wieder ernst.
„Das Kommando ist auf dem Weg zur Gleiterschleuse, Sir. Ich
übergebe nur noch meinem Vertreter das Kommando, dann komme ich
nach.“
„Das lassen Sie bleiben!“ sagte Rhodan. „Ich
möchte einen Mann als Rückhalt hier oben haben, auf den ich
mich verlassen kann, und wir haben uns während unserer
Expedition am besten eingespielt.“
Stanton nahm Haltung an. Rhodan hatte genau die richtigen Worte
gewählt, um ihn zu überzeugen, und das, obwohl ein knapper
Befehl allein auch genügt hätte. Aber so war Perry Rhodan.
Er wollte, daß man seine Anweisungen verstand und innerlich
akzeptierte.
„Wir bleiben in ständiger Verbindung über den
Telekom!“ fügte er noch hinzu, dann verließ er die
Zentrale.
Die vier Gleiter mit dem Landekommando standen bereit, als er die
Schleuse betrat. Hinter ihm schloß sich das Innenschott mit
saugendem Schmatzen. Pumpen wollten anlaufen, aber eine
Manuellschaltung beendete die sinnlose Arbeit der Automatik. Man
braucht keinen Druckausgleich herzustellen, wenn das Raumschiff nur
drei Kilometer hoch ist.
„Fertig, Leutnant!“ nickte Rhodan dem Piloten seines
Gleiters zu. Während die elliptischen Fahrzeuge sich auf das
Schleusentor zu in Bewegung setzten, musterte er die vier Mann seines
Gleiters mit einem raschen Blick. Zufrieden lehnte er sich zurück.
Es waren Leute, auf die man sich in jeder Situation verlassen konnte.
In jeder Situation... ?
Ärgerlich zog Rhodan die Stirn kraus. Warum dachte er nur
immer an das Schlimmste? Ein Roboter hatte Geräte gefunden, die
er für Fiktiv-Transmitter hielt, Maschinen, die beliebige
Materie über Lichtjahre versetzen konnten, ohne eines
Empfängers zu bedürfen wie die normalen
Materie-Transmitter. Die Tatsache allein, daß der Robot
unbehelligt eine Meldung darüber abgeben konnte, zeugte von dem
geringen Ausmaß der zu erwartenden Gefahr. Natürlich
konnte es auch sein, daß jemand die Meldung nur als Köder
benutzt hatte; aber dann war es ein Selbstmörder. Ein solcher
Köder würde notfalls Hunderte von Schlachtschiffen auf den
Plan rufen, und das konnte kaum im Sinne desjenigen
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