PR TB 007 Die Zeitspringer
landen, Sir... ?“
„Sie haben sich nicht verhört“, sagte Rhodan.
„Schließlich möchte ich noch etwas mehr über
Jaspis erfahren, bevor ich wieder abfliege. Aber erst wird die Beute
in Sicherheit gebracht.“ Er schaltete ab. Ihn bedrückte es
plötzlich, daß es keinen Kontakt zu den Eingeborenen von
Jaspis gab. Was er tat, war eigentlich unrechtmäßige
Aneignung fremden Eigentums. Nur waren die Fiktiv-Transmitter
Eigentum der Eingeborenen?
Diese Frage zu klären erschien ihm wichtig genug, einen
weiteren Aufenthalt in Kauf zu nehmen.
Die Untersuchung des Gewölbes ließ den Schluß zu,
daß es sich dabei um eine Kultstätte der Eingeborenen
handelte. Die Bearbeitung der Wände zeugte von primitiven
Werkzeugen, ebenso die plump in die Felswand gehauenen, nach oben
führenden Stufen.
Was mit dem zweiten Ausgang war, der zum Dschungel führte,
konnte nicht mehr ermittelt werden. Miles’ Sprengung hatte alle
Spuren gründlich verwischt.
Sinnend stand Rhodan wenig später vor dem einfachen Grab des
Anthropologen, während die Beiboote in seinem Rücken
landeten und starteten. Wie hatte Miles von den FiktivTransmittern
erfahren? Er schickte seinen Robotgehilfen fort, bevor er den Krater
untersuchte. Demnach mußte er gewußt haben, daß es
im Innern etwas Außergewöhnliches gab.
Mit finsterem Gesicht kehrte Rhodan um. Wahrscheinlich hatte Miles
die Transmitter zu seinem eigenen Vorteil verwenden wollen. Das war
der Tod für ihn gewesen.
Zusammen mit dem Landekommando stieg Rhodan wieder in die POTOMAC.
Zehn Minuten darauf senkten sich dreißig Leichte Kreuzer auf
den Raumhafen des Planeten.
Stanton wandte sich lächelnd zu Rhodan um.
„Der Kommandant von Jaspis fragt an, wieso plötzlich
eine solche Armada über seiner stillen Welt erscheint, Sir.“
Rhodan lächelte reserviert.
„Er wird sich wundern, was noch alles auf seiner ‘stillen’
Welt passiert. Haben Sie die Zahl der Schiffe ordnungsgemäß
gemeldet?“
„Jawohl, Sir, und anstandslos Platzfreigabe bekommen. Soll
ich noch durchsagen, daß Sie persönlich an Bord der
POTOMAC sind, Sir?“
„Vorläufig nicht, Stanton. Eine Aufregung genügt
vorläufig für den Mann. Später, wenn wir unten sind,
möchte ich ihn allerdings persönlich sprechen. Vielleicht
weiß er doch etwas Ungewöhnliches über Jaspis zu
berichten. Oft schlummern im Unterbewußtsein des Menschen
Wahrnehmungen, die ohne Zusammenhang mit anderen Fakten unwesentlich
erscheinen.“
Die letzten drei Kilometer legten die Kreuzer mit eingeschaltetem
Antigrav zurück. Die
Plasmastrahlen ihrer Impulstriebwerke hätten ansonsten den
ganzen Stützpunkt verwüstet, denn für solche
Massenlandungen war er nicht gebaut.
Kaum standen alle Raumer fest auf dem Belag des Platzes, als der
Funker aufgeregt in die Zentrale gestürzt kam.
„Was ist los?“ fuhr Stanton ihn an.
„Sir!“ keuchte der Mann. „Soeben hat der
Stützpunkt einen Funkspruch durchgegeben: Wie wir dazu kämen,
unangemeldet zu landen, was unser Auftrag sei und mit welchen Mitteln
wir die Ortung unwirksam gemacht hätten!“
Rhodan runzelte die Stirn.
„Ich denke, Sie haben uns angemeldet?“ sagte er zu
Stanton.
„Das kann ich beweisen, Sir.“
„Dann...“, erwiderte Rhodan schleppend, „ist
etwas Unmögliches geschehen. Ich glaube, wir sollten uns auf
einiges gefaßt machen.“
*
Alle in der Zentrale der POTOMAC Anwesenden fuhren herum, als die
Außenmikrophone das schrille Heulen einer Sirene hereinholten.
Stützpunkt Jaspis gab Alarm!
Rhodan beobachtete mit verkniffenem Gesicht das Flackern der roten
Leuchtboje auf dem Kontrollturm. Er begann plötzlich zu ahnen,
daß das Abenteuer von Jaspis nicht mit der erfolgreichen
Bergung der Fiktiv-Transmitter abgeschlossen war. Allerdings stand er
vor einem Rätsel, was den Zusammenhang zwischen den Transmittern
und dem Funkspruch des Stützpunktes anbetraf.
Mit einem Ruck drehte er sich um.
„Stanton!“
„Ja, Sir... ?“ Stantons Gesichtsausdruck zeugte von
ratloser Empörung.
„Verlangen Sie den Stützpunktkommandanten persönlich
zu sprechen. Verwickeln Sie ihn in ein Gespräch und versuchen
Sie herauszubekommen, was der letzte Funkspruch bedeuten sollte,
möglichst ohne daß Sie selbst etwas von unserer Mission
verraten!“
„Jawohl, Sir. Äh...“, Stanton rang sichtlich mit
seiner Verlegenheit, „... sollte ich nicht lieber melden, daß
Sie sich persönlich an Bord der POTOMAC befinden?“
„Unterstehen Sie sich!“ drohte Rhodan
Weitere Kostenlose Bücher