PR TB 007 Die Zeitspringer
benützen, ist Poschtar
bei ihnen. Wir müssen fliehen. Nur der Transmitter kann uns
retten!“ Bully verzog das Gesicht.
„Du täuschst dich, mein Freund. Nur der Angriff kann
uns retten. Los, nach oben! Zeigen wir Poschtar, was wir können!“
10.
Langsam stieg ein grüner Glutball über den Horizont.
Perry Rhodan, der die letzte Wache dieser Nacht gehalten hatte,
weckte den Kybernetiker. Takenaka rieb sich gähnend die Augen,
wurde aber schlagartig munter, als er das Licht bemerkte.
„Endlich“, murmelte er. „Nun werden wir sehen,
was unterhalb der Hügel auf uns wartet.“ Rhodan nickte
zustimmend. Auch er brannte darauf, daß die grüne Sonne
das Tal vor ihnen enthüllte. Sie waren bei Nacht auf dem letzten
Ausläufer der Hügelgruppe angekommen und hatten die vielen
blitzenden Lichter sofort bemerkt. Sie waren etwa zwei Kilometer von
ihnen entfernt, aber ohne Zweifel gehörten sie zu einer
Ansiedlung intelligenter Wesen. Rhodan grübelte darüber
nach, ob diese Wesen wohl mit den Erbauern der Zeit-Transmitter
identisch sein mochten.
Jetzt hatte die Sonne die mondlose Nacht vertrieben.
In zwei Kilometer Entfernung lagen wie bunte Plastikwürfel
Hunderte kleiner Gebäude verstreut. Ihre Anordnung war
halbmondförmig. Die Stadt umschloß zur Hälfte ein
weißgrau schimmerndes Platzviereck, das unschwer als Raumhafen
zu erkennen war.
Außerhalb der Stadt standen reglos unzählige Maschinen.
! Einige hundert davon waren auf einer halbfertigen Betonstraße
verteilt, die nach den Hügeln zielte, andere hockten wie tote
Saurier an dem von Süden zur Stadt fließenden Strom. Die
am weitesten entfernten arbeiteten bereits, und nun trug der Wind
auch ihr schwaches Brummen herüber. Sie ernteten mathematisch
exakt angelegte Felder ab, auf denen eine brusthohe gelbe Grasart
stand.
Gerade noch rechtzeitig gelang es Rhodan, den Kybernetiker
festzuhalten, der unvermittelt aufstehen wollte.
„Hoffentlich hat man Sie nicht gesehen!“
„Aber Sir“, erwiderte Takenaka verstört, „das
kann nur eine terranische Siedlung sein!“
„Sagen wir, das könnte eine sein. Wir sollten uns aber
nicht von Äußerlichkeiten täuschen lassen. Denken Sie
daran, daß der Transmitter auf diese Welt eingestellt war. Es
kann kaum im Interesse unserer Gegner liegen, uns auf eine
terranische Kolonialwelt zu transportieren.“ „Wollen wir
etwa untätig hier liegenbleiben, Sir?“
„Reißen Sie sich zusammen!“ sagte Rhodan hart.
„Wenn wir nicht alles verderben wollen, brauchen wir Geduld.
Wir werden die Siedlung beobachten. Einmal, denke ich, wird jemand in
die Hügel kommen. Die ganze Anlage ist noch so neu, daß
die Umgebung kaum eingehend erforscht sein kann.“
„Aber das Getreide... ?“
„Wird normalerweise von Robot-Vortrupps ausgesät, damit
die Siedler keine großen Vorräte mitschleppen müssen.“
Rhodan fiel der eigene Entschluß nicht leicht. Er selbst
brannte vor Ungeduld, aber wie kaum ein anderer vermochte er sich zu
beherrschen. Während er den Strom kleiner Gleiter beobachtete,
die offenbar Arbeitskräfte zu den wartenden Maschinen brachten,
ging es ihm durch den Kopf, daß auf dieser Welt durchaus
terranische Siedler und die geheimnisvollen Gegner gleichzeitig leben
konnten. Wer die Zeitströme beherrschte, mochte sich leicht der
Entdeckung entziehen.
Das warf ein anderes Problem auf.
Wie, wenn die Siedlung in Gefahr schwebte? Längst hielt
Rhodan die Transmitter-Erbauer nicht mehr für harmlos. Der
Überfall auf den Kreuzerverband, bei dem einige Terraner sterben
mußten, hatte es ihm zuerst gezeigt. Die Vernichtung des
Gleiters und der Tod des Piloten und der beiden Begleiter waren der
letzte Beweis für die Bedrohung gewesen.
Rhodan strich mit der Hand über die abgerundeten Spitzen des
kurzen roten Grases. Er hatte
dabei das Gefühl, als knistere es unter seinen Fingern wie
das Fell einer Katze. Er spürte, wie seine Nerven vibrierten.
Plötzlich - instinktiv - glaubte er zu wissen, daß diese
Welt des Rätsels Lösung barg.
Er zermarterte sich den Kopf, wie sie die Siedler ohne großen
Zeitverlust sicher identifizieren konnten. Natürlich hätten
sie, wie Takenaka es wollte, einfach ins Tal gehen und die Stadt
betreten können. Dies barg aber die Gefahr der Gefangennahme,
wenn es sich nicht um terranische Siedler handeln sollte. Nicht, daß
Rhodan Furcht empfand, aber der Gedanke, seiner Handlungsfreiheit
beraubt zu sein, während die durch den Transmitterfund
ausgelösten Ereignisse ihrem
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