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PR TB 009 Invasion Der Puppen

PR TB 009 Invasion Der Puppen

Titel: PR TB 009 Invasion Der Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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getäuscht
hätte, doch die Erinnerung an die Geschehnisse im Flughafen war
noch zu frisch. „Hm", machte Borghese nach einer Weile.
    „Auf jeden Fall werde ich deine Geschichte nachprüfen",
sagte er.
    „Sie müssen vorsichtig sein", sprudelte Kersh
hervor. „Sie dürfen sich keine dieser Puppen geben lassen.
Die meisten Kolonisten werden inzwischen eine davon haben."
    „Sei unbesorgt", sagte Borghese. „Die geringe
Wahrscheinlichkeit, daß deine Erzählung stimmt, genügt
vollkommen, um mich nicht überstürzt handeln zu lassen.
Sobald es hell geworden ist, gehen wir zusammen in die Stadt und
sehen uns um."
    Kersh starrte ihn betroffen an.
    „Aber das dürfen Sie nicht", widersprach er. „Man
würde uns anhalten."
    Borghese zupfte an seinem Bart. Ruhig holte er einen Topf von der
Feuerstelle herunter und goß dunklen Kaffee in zwei Becher.
Einen davon reichte er Kersh. Kersh umschloß das warme Gefäß
mit beiden Händen.
    „Wir werden uns Puppen machen", verkündete
Borghese gelassen. „Ich fertige für jeden von uns eine an,
die jener, die du mitgebracht hast, ähnlich sehen wird."
    „Das könnte gehen", stimmte Kersh zögernd zu.
„Aber wir dürfen uns nicht von Dilian sehen lassen."
    „Dilian?"
    „Mein Adoptivvater", erklärte Kersh.
    „Adoptivvater?" Borghese runzelte die Stirn. „Was
ist mit deinen Eltern?"
    Kersh fühlte, daß ihn diese Fragen verlegen machten.
Gleichzeitig wuchs sein Vertrauen zu Borghese mit jeder Minute, die
er zusammen mit ihm in diesem Zimmer war. Die ruhige Art des
Einsiedlers stand im krassen Gegensatz zu Dilians Verhalten gegenüber
Kersh.
    „Ich kannte meine Eltern nie", sagte Kersh leise. „Man
fand mich als Baby am Fluß. Dilian und seine Frau adoptierten
mich. Dann starb Dilians Frau und ... und ...", Kershs Stimme
versagte. Borghese spuckte ins Feuer und schwieg. Kersh war ihm
dankbar dafür. Nachdem fast eine Stunde verstrichen war, holte
Borghese zwei Heizsteine und begann mit dem Messer an ihnen
herumzusäbeln. Kersh lag auf dem Boden und sah ihm zu. Dann
übermannte ihn die Müdigkeit, und er schlief ein.
    Als Borghese ihn weckte, drang Tageslicht durch das doppelte
Fenster, das vor Schmutz völlig blind war. Das Feuer war
erloschen, aber Borghese hatte einen Becher mit dampfendem Kaffee
bereit.
    Kersh rieb sich die Augen und gähnte.
    Da sah er die beiden Puppen neben der Feuerstelle liegen.
    Mit einem Aufschrei sprang er auf und rannte zur Tür. Mit
zwei Schritten hatte ihn Borghese eingeholt. Als Kersh nicht aufhörte
zu schreien, schlug ihm Borghese ins Gesicht.
    Kersh klammerte sich an ihm fest und schluchzte.
    „Sie sind nicht echt", sagte der Kolonist. „Ich
habe sie gemacht, während du geschlafen hast."
„Entschuldigung", murmelte Kersh niedergeschlagen. „Es
tut mir leid."
    Unter Borgheses Anleitung befestigte er eine der Puppen an seiner
Jacke. Dann versah sich der Einsiedler mit der anderen. Borghese
blickte prüfend an sich herunter.
    „So", sagte er befriedigt, „das dürfte
genügen."
    Kershs Gesicht war weiß. „Ich habe Angst",
gestand er.
    „Das merkt man", stimmte Borghese trocken zu. „Du
kannst hier auf mich warten, wenn du nicht mit mir gehen willst."
    Kersh schüttelte stumm den Kopf. Borghese bedeutete
Sicherheit. Außerdem fühlte er sich verpflichtet, den
großen Mann zu begleiten. Borghese schien das Ausmaß der
Gefahr noch nicht zu begreifen.
    Borghese schob einen gewaltigen Säbel in seinen Gürtel
und klopfte Kersh auf die Schulter. Brent Borghese mochte ein
Sonderling sein, aber Kersh empfand Sympathie für ihn.
    Sie tranken zusammen Kaffee. Borgheses Gelassenheit wirkte
beruhigend auf Kersh. Der Kolonist schien in Gedanken versunken zu
sein. Nach einer Weile streckte er Kersh eine Hand entgegen.
    „Du darfst jetzt nicht erschrecken", sagte er. „Ich
werde dir etwas zeigen."
    Kersh blickte ihn verwirrt an. Er hatte die Bedeutung erkannt, die
Borghese in seine Worte gelegt hatte.
    „Schau auf die Hand!" sagte Borghese scharf.
    Und dann ließ er sich einen sechsten Finger wachsen.

4.
    Als Clyde Purcell hereinkam, atmete er schwer. Er sank auf die
Bank neben dem Fenster. Rhodan, der zusammen mit Anglesy, Wilken und
Kalmat hinter dem Schreibtisch stand, blickte ihn ausdruckslos an.
    „Du darfst diesen Körper nicht zu sehr strapazieren",
sagte er. „Er ist alt."
    „Ich weiß", erwiderte Purcell, „aber die
letzten Puppen mußten verteilt werden."
    „Haben sie gereicht?" fragte Anglesy.
    „Nein", gab Purcell

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