Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 009 Invasion Der Puppen

PR TB 009 Invasion Der Puppen

Titel: PR TB 009 Invasion Der Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
eine Pelzmütze auf dem Fahrersitz liegen. Mit einem
schnellen Blick vergewisserte er sich, daß
    niemand in der Nähe war, dann zog er die Mütze heraus.
Als er sie über den Kopf stülpte, stellte er fest, daß
sie ihm zu groß war. Er schob sie schräg in den Nacken, so
daß sie einigermaßen fest saß. Trotz dieses
zusätzlichen Kleidungsstückes konnte er die Nacht nicht im
Freien verbringen. Entweder würde er sterben oder schwer krank
werden.
    Da fiel ihm Folleys Haus ein. Das Gebäude war halb zerfallen,
da sich seit der Ermordung des Diktators niemand darum gekümmert
hatte, aber es bot noch genügend Schutz vor der Kälte, wenn
sich Kersh ein Feuer im Innern machte.
    Einen Augenblick dachte Kersh daran, in die Stadt zu gehen und
alle Kolonisten zu warnen, die noch nicht im Besitz einer Puppe
waren. Aber er fühlte, daß er nur verächtliches
Lachen oder Prügel ernten würde. Es war unmöglich, die
Puppe in seiner Tasche als Beweisstück anzuführen, denn wer
sie berührte, würde augenblicklich umschwenken und die
Harmlosigkeit dieser Puppe beschwören.
    Folleys Haus war im Augenblick seine einzige Chance. Dort konnte
er überlegen, was er tun mußte, um den Puppenträgern
auf die Dauer zu entkommen.
    Entschlossen begann Kersh in die Dunkelheit zu wandern. Er vermied
die hellen Straßen und hielt sich am Rande der Stadt. Bald
hatte er den Landeplatz weit genug hinter sich gelassen. Der
Raumhafen bildete nur noch einen hellen Fleck am Horizont.
    Kersh fragte sich besorgt, ob Dilian sich um seine Abwesenheit
kümmern würde. Es war unklar, wie sich ein Puppenträger
verhielt. Unter normalen Umständen hätte sich Dilian nicht
darum gekümmert.
    Kersh stolperte über ausgedehnte Felder mit Quang-Früchten,
die das Hauptnahrungsmittel der Kolonisten bildeten. Aber ohne Zusatz
der Produkte aus der Nährmittelfabrik waren sie wenig
schmackhaft, so daß Kersh sein Hungergefühl unterdrückte.
    Sein Gesicht war vor Kälte fast gefühllos. Ab und zu
blieb er stehen und hauchte den warmen Atem in seine hohlen Hände.
Mit Stampfen und raschem Gehen hielt er seine Füße warm.
Die Kolonie war merkwürdig ruhig. Eine Aura mysteriöser
Feindschaft umgab sie, die bis nach Kersh zu greifen schien.
    Kersh erreichte den Hof von Stellers Fahrzeugfabrik. Steller hatte
stillschweigend einen Teil von Folleys Anwesen für seine Fabrik
in Beschlag gelegt. Nur das Haus des ermordeten Diktators tastete
Steller nicht an. Aus der großen Fabrikhalle drangen die
Geräusche der vollautomatischen Maschinen heraus. Roboter
benötigten keine Nachtruhe.
    Kersh huschte über den dunklen Hof. Überall standen
Fahrzeuge herum. Stellers Wohnhaus war beleuchtet, aber ruhig. Wenn
Steller nicht in der Nähe des Raumhafens war, dann schlief er
fest.
    Im Hintergrund sah Kersh die dunklen Umrisse von Folleys Haus. Er
kletterte über die kleine Mauer, die Folleys Haus umgab. Seine
Füße berührten den gegossenen Plastikboden. Lautlos
glitt Kersh zum Eingang. Er wußte, daß ein Stützbalken
schräg über der Tür eingebrochen war. Er schlüpfte
darunter hindurch und packte den Türgriff. Zu seiner
Erleichterung war der Eingang unverschlossen.
    Kersh lauschte. Niemand schien in der Nähe zu sein.
    Die Tür quietschte, als sie Kersh nach innen drückte.
Kersh fuhr zusammen, doch er beruhigte sich schnell wieder. Niemand
konnte ihn hören, noch nicht einmal Steller, selbst wenn dieser
zu Hause war.
    Kersh schlüpfte ins Innere des Hauses und schloß die
Tür hinter sich. Das Licht, das durch das doppelte Fenster
hereindrang, genügte nicht, um den Raum auch nur schwach zu
erhellen. Kersh erblickte die dunklen Umrisse unbekannter
Gegenstände. Seine Erfahrung sagte ihm, daß die
Feuerstelle im mittleren Raum lag.
    Er ging durch das Zimmer bis zur anschließenden Tür. Er
blieb an einem Stuhl hängen und warf ihn um. Das Geräusch
schien die Stärke einer Explosion zu haben. Kershs Pulsschlag
flatterte. Wahnsinnige Angst brach über ihn herein. Aus der
Dunkelheit schienen Ungeheuer mit glühenden Fratzen nach ihm zu
springen. Jeden Augenblick wartete er darauf, von einer feuchten Hand
    gepackt und in eine Ecke gezerrt zu werden. Doch nichts geschah.
Unangefochten erreichte er die Tür zum mittleren Zimmer.
    Er stieß sie auf. Eine Welle warmer Luft strömte an ihm
vorbei. Er taumelte zurück. Wenn das mittlere Zimmer beheizt
war, dann konnte das nur bedeuten, daß sich jemand in Folleys
Haus aufhielt.
    „Mach die Tür zu, zum Teufel!" fluchte jemand

Weitere Kostenlose Bücher