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PR TB 009 Invasion Der Puppen

PR TB 009 Invasion Der Puppen

Titel: PR TB 009 Invasion Der Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rhodan
bewunderte den Scharfsinn des jungen Mannes. Doch Kersh konnte nicht
wissen, daß von Puppen befallene Menschen solche Überlegungen
nicht anstellten. Da jede Handlung eines Wirtskörpers nur auf
Antrieb des Parasiten erfolgte, war es ausgeschlossen, daß
einer der Kolonisten sich Gedanken über eine Rückkehr der
Flüchtlinge machte. Rhodan glaubte sicher zu sein, daß die
Puppen erst dann auf ihre Rückkehr reagieren würden, wenn
sie ihrer mit den Augen der Kolonisten ansichtig wurden. Die Puppen
handhabten ihre Wirtskörper genauso, wie ein Mensch eine
vollkommene Maschine benutzte. Rhodan wußte, daß dieser
Vergleich ziemlich genau das Verhältnis einer Puppe zu ihrem
Wirt kennzeichnete. Wahrscheinlich waren diese Dinger noch nicht
einmal bösartig. Sie sahen in den Menschen lediglich die
zweckmäßigste Lebensform, um sich rasch über die
Galaxis auszubreiten. Sie gingen mit ihnen um wie mit Maschinen.
Starb einer der Befallenen, dann bedeutete das für die Parasiten
genau das gleiche, was es für Menschen bedeutete, wenn eine
Maschine ausfiel.
    Aber gerade diese Handlungsweise machte die Puppen so
unmenschlich. Hätten sie Haß oder Verachtung gezeigt, dann
wäre das Entsetzen, das sie verbreiteten, niemals so stark
gewesen.
    „Es ist vollkommen gleichgültig, von welcher Seite aus
wir die Stadt betreten", sagte Rhodan. „Der entscheidende
Augenblick tritt so oder so erst dann ein, wenn man uns sieht."
    „Der Raumhafen liegt am anderen Ende der Stadt",
erinnerte Borghese. „Wir könnten einer vorzeitigen
Entdeckung aus dem Weg gehen, wenn wir die Straße umgehen.
Benutzen wir diesen Weg, müssen wir die Hauptstraße
durchqueren. Das erhöht das Risiko."
    Rhodan mußte lachen. „Ich gebe mich geschlagen",
sagte er. „Wir ändern also unsere Richtung." Borghese
riß eine Quang-Frucht heraus und schnitzte mit seinem Messer
ein puppenähnliches Gebilde, das sie in Stoffetzen einhüllten.
Rhodan besaß noch die Imitation, während Kersh nach wie
vor die echte Puppe trug.
    Unzufrieden betrachtete Borghese den großen Terraner.
    „Sie sind zu auffällig", erklärte er. „An
Ihrer Kleidung erkennt Sie jeder, außerdem muß Ihr
Aussehen verändert werden."
    „Ich glaube nicht, daß wir daran viel ändern
können", meinte Rhodan.
    Borghese wollte nachdenklich an seinem Bart zupfen, stellte aber
schnell fest, daß er ihn seit einigen Stunden nicht mehr besaß.
Er nahm die Polizeimütze und machte sie links. Rhodan setzte sie
tief ins Gesicht. Borghese zog Rhodans Jacke an und übergab ihm
dafür seinen Umhang. Dann machte er sich daran, den Saft einer
Quang-Frucht auszupressen. Die Flüssigkeit schmierte er Rhodan
ins Gesicht. Er trat einige Schritte zurück und betrachtete sein
Werk. Rhodan entging der Blick nicht, den er mit Kersh wechselte.
    „Es muß so gehen", sagte er.
    „Ich werde mich im Hintergrund halten, sobald jemand
auftaucht", versprach Rhodan. „Machen Sie sich keine
Sorgen."
    Sie verließen den Weg und drangen in die Quang-Felder ein.
Borghese hielt sich in der Nähe der Rohrleitungen, die vom Fluß
herauf führten, so daß sie jederzeit in Deckung gehen
konnten.
    „Wie ausgestorben", sagte er zu Rhodan.
    „Die Nährmittelfabrik hat geschlossen", ergänzte
Kersh.
    „Ich erkenne es an den Abzugsschächten. Normalerweise
tritt zu dieser Tageszeit heller Qualm aus ihnen hervor."
    „Wenn wir die Puppen nicht aufhalten können, wird diese
Kolonie sterben", prophezeite Rhodan ernst. „Die
Parasitenträger kümmern sich um nichts. Die Fabriken werden
nicht arbeiten, alle Kraftwerke werden stillstehen. Die Puppen werden
nur das tun, was für sie wichtig ist. Früher oder später
werden sie mit wenigen Körpern auf dieser Welt auskommen. Die
übrigen Kolonisten werden sterben, an Hunger, Erschöpfung
oder Krankheiten. Dann ist der Weg frei für jene, die die Puppen
geschickt haben."
    „Denken Sie nicht, daß es sich bei diesen Wesen um
eine selbständige Rasse handelt?" fragte Borghese.
    Rhodan schüttelte den Kopf. „Alle Anzeichen sprechen
dagegen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß das Protoplasma in
den Puppenkörpern eine Lebensform darstellt, aber es ist
unmöglich, daß diese Wesen die Metallkörper
hergestellt haben, in denen sie sich jetzt befinden. Die wahren
Eroberer halten sich noch im Hintergrund. Sie warten ab, bis der Weg
für sie frei ist."
    In Borgheses Gesicht standen weitere Fragen geschrieben, doch er
schwieg beharrlich, bis sie in Höhe der ersten Häuser
angekommen

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