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PR TB 010 Die Goldenen Menschen

PR TB 010 Die Goldenen Menschen

Titel: PR TB 010 Die Goldenen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein
Geisterschiff auf einem Dreistundenorbit um Chromund zog, eine
Umrundung nach der anderen, nicht mehr eine Maschine, mit der man
Abgründe aus Zeit und Raum überwinden konnte - ein Symbol.
    Ein Summton!
    Jared ging, ohne sich zu beeilen, in den Navigationsraum dicht
neben der Steuerkanzel zurück. Das Band lief nicht mehr, und ein
Signal war auf der Frontscheibe des Elektronenrechners erschienen.
    Angaben unvollständig, bitte wiederholen und überprüfen.
    Jared entschlüsselte den Hinweis und nahm eine Schaltung vor.
    Teilabschnitt dreihundertachtzehn.
    Die Maschine handelte selbständig, als ihr Jared den Befehl
dazu erteilt hatte. Die Impulse der fehlerhaften Angabe wanderten aus
dem Speicher zurück zur Schreibapparatur, wurden dort wieder
übersetzt und in Form einer Papierkarte ausgeworfen. Jared nahm
die Karte, verglich die Kennzahlen mit seinem Konzept und begann zu
rechnen. Er fand den Fehler nach einer Stunde.
    Er rechnete still und konzentriert. Es waren nicht einfache
Formeln, sondern Gleichungen mit extremen Schwierigkeitsgraden.
Mitten in der Arbeit wurde Jared müde. Er sah sich nach einer
Schlafgelegenheit um und fand sie; eine liegengelassene Matratze aus
Schaumgummi aus einer der Personenkabinen. Er zog sie bis dicht unter
den Tisch des Elektronenrechners, streckte sich darauf aus und war
sofort eingeschlafen.
    Ein Geräusch weckte ihn.
    Es war kein Geräusch, das mit einer der Maschinen des
Schiffes zu tun hatte. Es war ein Ton, der nach Zerstörung
klang, nach brechenden Trägern und sich auflösenden
Stahlplatten. Ein Ton, der ihm das Blut in den Adern stocken ließ.
Was war das?
    Jared schwang sich von seinem Lager, stand auf und horchte. Er
betätigte einen Knopf, und sofort verwandelten sich seine Ohren
wieder in jenes hochkomplizierte Ding, das Ultraschall und
Radiostrahlung zu hören vermochte.
    Andere Geräusche ... fremdere, wildere, rätselhafte.
    Es klang, als ob riesenhafte Insekten mit unzähligen Kiefern
das Holz eines sehr harten Baumes zernagten. Als ob Milliarden
scharfer Zähne an dem Metall der Schiffshülle nagten und
tiefe Spuren hinterließen.
    „Was zum Teufel ist das?" fragte sich Jared leise. Er
ging behutsam auf die Quelle des Geräusches zu, die sich
anscheinend dicht vor ihm befand. Die Töne kamen jenseits der
schweren Platten aus Arkonstahl aus der Wand, aus derjenigen Wand,
die das Pilotenschaltbrett von der Schiffshülle trennte.
    Es war etwas außerhalb des Schiffes.
    Waren es winzige Meteore, die dagegen prasselten?
    Materialermüdung?
    Die Vermutungen bewegten sich rasend durch Jareds Bewußtsein.
Nein! Es konnte keine dieser bekannten Ursachen haben. Jared tastete
die Vorausschirme ein. Sie funktionierten nur
    noch teilweise; einige Linsensätze waren bereits ausgefallen.
Was die Schirme zeigten, war rätselhaft genug, um Jared
erschrecken zu lassen. Um das Schiff stand ein weißer Nebel,
eine konturlose Wolke. Dieser Nebel, das zeigte ein Linsenpaar in
halbplastischer Wiedergabe, legte sich eng an das Schiff an. An den
Stellen, an denen die feinen Schleier das Metall berührten,
entstanden Geräusche. Sie schienen das Ergebnis eines
energetischen Prozesses zu sein, der die Schiffshülle
durchlässig machte und zerstörte.
    Ein Etwas, das ein Schiff im Orbit aufspüren konnte und durch
bloßen Kontakt mit dem wolframvergüteten und
silberverspiegelten Arkonstahl, mehrfach in submolekularen Vorgängen
gehärtet, dieses Metall auflöste, konnte nicht ohne eigene
Intelligenz sein. Selbst wenn die Intelligenz fremd und ohne Bezug
zur terranischen Ethik war, würde sie den Unterschied von Leben
und Tod erkennen. Sie mußte wissen, daß ein lebendes,
organisches Wesen in diesem Schiff sterben würde, wenn sich die
Hülle auflöste.
    Jared kämpfte gegen das unbegreifliche Entsetzen an, das
seine Glieder lähmte, und wußte plötzlich in einer
Art verzweifelten Wagemutes, daß es ihm gelingen mußte,
sich mit dem Nebel zu verständigen.
    Jared packte einen schweren Mutternschlüssel, der in einem
Fach neben dem Elektronenrechner steckte, und ging auf den
Zentralschirm zu. Er hob die Hand und schlug zu. Neunmal donnerten
die Schläge wie Glockenklänge durch das schweigende Schiff,
und die knisternden Geräusche hörten schlagartig auf.

2.
    Der Sichtschirm, der fast das gesamte Blickfeld Jareds ausfüllte,
blieb intakt und zeigte die Vorgänge, die sich außerhalb
des Schiffes abspielten.
    Jareds erhobener Arm sank hinunter.
    Der weiße Nebel zog sich etwas von

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