Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 010 Die Goldenen Menschen

PR TB 010 Die Goldenen Menschen

Titel: PR TB 010 Die Goldenen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Goldhäutigen und ihre Begleiter gingen
in die Eingangshalle hinein.
    Ein Mädchen kam aus einer Tür, gerade, als Jared, Seir
und Stuart durch die Halle gingen. Die Mikrogravoabsorber arbeiteten
umgekehrt und stellten innerhalb der Anzüge die
    normalen Chromund-Verhältnisse her.
    Das Mädchen blieb stehen, als habe sie eine unsichtbare Kraft
aufgehalten. Dann preßte sie eine Hand vor den Mund;
unterdrückte mühsam den Schrei des Entsetzens. Aus den
Augenwinkeln beobachtete Jared die Reaktion eines Menschen, der die
gleichen Lebensäußerungen auf wies wie er selbst. Die
schreckgeweiteten Augen des Mädchens verfolgten die seltsame
Gruppe, bis Bull als letzter in einem der Antigravschächte
verschwunden war. Um Jareds schmale Lippen bildete sich ein hartes,
bitteres Lächeln. Nein -offene Hände streckte man den
Goldhäutigen hier nicht entgegen.
    Nicht einmal das, auch anderes war anders ...
    Jared hatte nur einen kurzen Augenblick lang versäumt, die
Spezialeinrichtungen der Mikrotechnik von Spectrum Hill
einzuschalten. So hatten die erweiterten Sinne - Gehör und Augen
- Gelegenheit gehabt, Terra mit Chromund zu vergleichen. Die Erde
schnitt bei diesem Vergleich denkbar schlecht ab. Der Goldhäutige
war erschrocken, hatte sich aber schnell gefaßt. Ein Winkel in
seinen Überlegungen hatte diese Möglichkeit einkalkuliert
gehabt.
    Über der Erde schien ein schmutziger Nebel zu liegen.
    Die einzelnen Farben waren gebrochen und dunstig, wie an einem
Morgen an der See.
    Nur - in diesem Fall verscheuchte die aufgehende Sonne den Nebel
niemals; die Zusatzfilteroptik mußte heruntergeklappt werden.
Die Ohren mußten mit dem Zusatzentzerrer verbunden, und vor dem
Mund mußte die Ultramembran eingeschaltet werden.
    Die übersensiblen Sinne der Umgewandelten hatten nach
Einschalten der Filter die Dinge so gesehen und gehört, wie sie
sich normalen terranischen Augen darboten. Daran dachten die
Goldhäutigen, als sie sich im Antigravschacht nach oben
bewegten; dem Büro des Großadministrators entgegen.
    Die Tür schloß sich hinter der Gruppe.
    Langsam stand Perry Rhodan auf. Ein ungläubiges Staunen kam
in seine Augen. Die hagere Gestalt des Großadministrators
bewegte sich zwischen dem Sessel und dem Schreibtisch entlang, ohne
die Kante zu berühren, und blieb einen Meter vor den drei
schweigenden Fremden stehen. Bully hob die Hand und sagte:
    „Perry - erinnere dich bitte an den
Crest-Gedächtnis-Preisträger des Jahres 2326. Du stehst
Stuart Rushbrook, Seir Daiton und Jared Coln gegenüber."
    Perry streckte die Hände aus. „Ich erinnere mich",
sagte er ohne Betonung.
    „Wir werden uns lange unterhalten müssen, nicht wahr?"
    Stuart nickte und erwiderte den Händedruck. „Eine Zeit
von zehn Jahren ist lang", sagte Seir mit heller Stimme, „und
viele Menschen erleben in zehn Jahren vieles. Und trotzdem können
sie Terra nicht vergessen."
    „Und auch nicht Terrania", sagte Jared. Stuart nickte.
    „Uns hat ganz einfach das Heimweh nach der Erde
hierhergetrieben. Wäre zwischen den beiden ..."
    „Später!" sagte Jared warnend.
    „Wollen Sie nicht die Schutzanzüge ausziehen,
Rushbrook?" fragte Perry Rhodan. „Wir hätten es dann
etwas bequemer, wenn Sie zu erzählen anfangen."
    Stumm sah Stuart dem schlanken Mann in der grauen Uniform ins
Gesicht. Perry Rhodan blickte zurück, musterte die
goldglänzenden Arme und Beine, den Brustkorb und die schlanken
Finger unter der glänzenden Folie des Schutzanzuges.
    „Wir können diese Anzüge nicht ausziehen",
sagte Jared, „wir sind hier nicht in einer Stickstoffatmosphäre
von zwanzig atü und nicht unter dreifacher Erdschwere. Diese
Verhältnisse sind wir gewohnt, und noch einige andere dazu."
    „Was sagen Sie da?" fragte Rhodan und zog die
Augenbrauen hoch.
    „Daß wir in der normalen Erdatmosphäre nicht mehr
leben können", antwortete Jared hart.
    „Wie?" fragte Reginald Bull mit dem Gesichtsausdruck
eines Mannes, der niemals glauben konnte, was er eben gehört
hatte.
    „Wie können Sie als Menschen unter drei Gravos und
zwanzig atü Stickstoff leben?" fragte Rhodan.
    „Das ist doch völlig absurd", warf der Major ein.
    In dem großen, lichterfüllten Büro des
Großadministrators wurde es ruhig. Zu ruhig; fast beängstigend
ruhig. Niemand sprach. Nur das Ticken eines riesigen Chronometers
zerteilte die Stille in Intervalle.
    Perry Rhodans Stimme war heiser, als er fragte:
    „Sie wollen sagen, daß Sie jetzt oder vor kurzem noch
unter Lebensbedingungen

Weitere Kostenlose Bücher