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PR TB 010 Die Goldenen Menschen

PR TB 010 Die Goldenen Menschen

Titel: PR TB 010 Die Goldenen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sie.
    Er verneinte. „Nicht einmal das ist uns geblieben. Ich kann
nichts brauchen, was von der Erde stammt, außer Worten oder
Gedanken. Ich kann auch nichts mitnehmen als das, was hier in die
Anzugtaschen hineinpaßt und von Axhalaisom verwandelt werden
kann."
    „Schade", sagte sie. „Ich hätte mich gern
ganz klein gemacht und in eine Tasche gezwängt."
    „Ich glaube es, Venda", sagte Jared und legte den Arm
um ihre Schultern. Sie blieben so sitzen, bis sich ein schmaler
Streifen von Helligkeit am Horizont abzeichnete.
    Dann stand Jared auf.
    Der Abschied war kurz und fast wortlos. Später wendete der
schwere Wagen und donnerte auf die leere, unbeleuchtete Straße
hinaus. Jared war in der Stimmung eines Verzweifelten, der ein
Unglück zu suchen schien. Er raste mit überhöhter
Geschwindigkeit die ausgestorbenen Highways entlang, fegte über
die Viadukte und hätte sich gefreut, wenn sich der Wagen
überschlagen hätte. Es passierte nichts. Jared hielt das
Fahrzeug vor der Rampe an, stieg aus und ging hinauf in die Räume
des kosmischen Hotels.
    Einige Lichter brannten in den langen Korridoren. Nur zwei
Wachposten, die genau unterrichtet waren, standen in den Nischen und
grüßten den goldenen Menschen. Jared grüßte
zurück und betrat endlich die Schleuse.
    Müde und zerschlagen zog er sich aus und wollte gerade unter
die leichte Moltopandecke schlüpfen, als er eine Stimme hörte.
Sie kam aus der Nische, in der Seir schlief.
    Jared ging hinüber.
    „Was ist los, Mädchen?" fragte er.
    „Das wollte ich dich fragen, Jared", murmelte sie
schläfrig.
    „Ja - was soll los sein", erinnerte er sich langsam.
„Es war eine Tortur für uns beide. Wir lieben uns immer
noch - nach zehn Jahren, und Venda ist immer noch schön. Sie ist
schöner, weil sie gereifter ist. Ich könnte mich betrinken,
ach, was soll's denn!"
    „Armer Jared", sagte Seir und griff nach seiner Hand.
    „Ich möchte dir so gern helfen und weiß nicht,
wie. Geh schlafen!"
    Sie streichelte seine Hand, ließ sie wieder los und zog sich
die Decke über den Kopf. Ihre Stimme kam etwas dumpfer, als sie
sagte:
    „Schlafe dich aus, Jared. Morgen sehen die Dinge etwas
anders aus."
    „In diesem Punkt irrst du dich", antwortete Jared und
ging langsam zu seinem Lager zurück. Er lag noch lange wach,
aber dann übermannte ihn die Müdigkeit, und er schlief
schnell ein. Sie ließen ihn vierzehn Stunden schlafen, und als
er aufwachte, war es schon wieder Abend. Die Lichter des Druckraums
brannten, und Jared war allein.
    *
    Einige Tage vergingen.
    Sie wechselten ab in langen, wissenschaftlichen Sitzungen, in die
sich Jared Coln mit der Besessenheit eines Mannes stürzte, der
sich für nichts anderes mehr interessierte. Er warf mit Formeln
um sich, diskutierte endlose Stunden mit Wissenschaftlern, mit
Mathematikern und Chemikern und war froh, abgelenkt und unter
Menschen zu sein, die sein Aussehen nicht als diskriminierende oder
angsteinflößende Eigenschaft betrachteten.
    Er unterhielt sich mit Reginald Bull, der ihn über den
letzten Stand der Entwicklung informierte, über die Kämpfe
mit Springern, Blues und anderen Rassen, über die Suche nach den
Zellaktivatoren und über andere Dinge, die Jared nichts
bedeuteten und niemals wieder etwas bedeuten würden.
    Eines Tages machte Jared in dem ihm zur Verfügung gestellten
Wagen eine lange Fahrt in das Gebiet hinaus, das vor Jahrhunderten
eine unfruchtbare Wüste gewesen war; jetzt führte die
Highway durch Gärten, Parks und kleine Zonen von Mischwald, in
denen sich ausgesetzte Tiere bewegten. Terra war immer noch schön...

6.
    Noyon Bogdo.
    Einhundert Kilometer von Terrania entfernt, im Norden, reckte sich
ein langer, zweigeteilter Bergrücken hoch. Zwei schmale, rund
zweitausend Meter hohe Berge, deren Flanken man von Terrania gerade
noch sehen konnte, wenn entsprechendes Wetter war.
    Jared fuhr den schweren Wagen von der breiten Straße
herunter und fegte einen gekrümmten Weg hinauf. Er fuhr so weit,
wie es der Weg gestattete, dann stellte er den Wagen ab.
    Jared begann zu klettern. Er bewegte sich in seinem Schutzanzug
mit den eingeschalteten Entzerrern so sicher wie in normaler
Kleidung. Er umrundete die letzten Baumgruppen, stieg über
sandige Flächen und freute sich über die Wärme, die
durch den Kunststoff drang und sich auf seiner goldenen Haut
niederschlug.
    Hätte jemand den Mathematiker betrachtet, hätte er einen
goldenen Schatten wahrgenommen, der sich mit erstaunlicher
Geschwindigkeit

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