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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geistesabwesend in die Luft. „Jeder
Dorfbewohner erkennt das Böse sofort und weiß, in wessen
Körper es wohnt.“
    Thervanog wollte auffahren, überlegte es sich aber anders,
als er den geistesabwesenden Zug auf Herkamers Gesicht sah. Er
erkannte plötzlich, daß alle seine Mühen vergebens
gewesen waren. Offenbar war das Erkennen eines Immunen allein Sache
des Gefühls. Gefühle aber vermag niemand einem anderen zu
erklären.
    Da war aber noch eine Sache, die Thervanog interessierte.
    „Warum sind die Jäger des Dorfes heute nacht
unterwegs?“
    „Nacht... ?“ fragte Herkamer verständnislos. „Was
ist das: Nacht?“
    Erst diese Frage machte Thervanog in vollem Umfang klar, welche
Kluft bereits jetzt, nach neun Tagen, zwischen seinem und dem Denken
seiner Rassegenossen - auch das war ein Begriff der Lernmaschine —
klaffte.
    „Nacht ist ein anderer Ausdruck für die Rotzeit, in
welcher das Auge des Dämons vom Himmel blickt. Was also trieb
euch während der Rotzeit in die Steppe?“
    „Wir warten auf die Monster“, sagte Herkamer.
    „Monster... ?“ Thervanog überlegte, ob das Wort
schon einmal in der Lernmaschine aufgetaucht sei. Vergeblich. „Was
sind ,die Monster’?“
    „Die Monster sind Geschöpfe des Bösen. Sie kommen
von einem Dorf, das ,von den Sternen’ heißt. Wir müssen
sie vernichten, sonst vernichten sie uns.“
    „Von den Sternen?“ Diesen Begriff kannte Thervanog.
Desto unverständlicher erschien ihm Herkamers Antwort. Wie
konnte etwas von einem glühenden Gasball wie zum Beispiel
Wilanet kommen - außer Licht und Wärme? Er ahnte jedoch,
daß Herkamer die mysteriöse Bezeichnung „von den
Sternen“ tatsächlich für den Namen eines anderen
Dorfes hielt. Es würde keinen Zweck haben, ihm die wahre
Bedeutung erklären zu wollen, konnte Thervanog doch selbst nicht
allzuviel damit anfangen.
    „Wie sehen denn die Monster aus?“
    „Fast so wie wir, Thervanog. Aber sie sind noch schlimmer
als ihr Immunen. Sie schleudern das Unaussprechliche gegen uns.
Trotzdem wollen wir auch ihre Körper von dem Bösen erlösen,
so wie wir es mit euren Körpern tun.“
    „Ich verstehe dich nicht“, gab Thervanog zu. „Wo
sind denn die Monster?“
    „Sie sind geflohen. Aber sie kommen wieder, wie sie bisher
immer wiedergekommen sind. Doch diesmal werden wir sie fangen;
diesmal entkommen sie uns nicht.“
    Thervanog schüttelte den Kopf.
    „Wenn ihr gar nicht wißt, wann und wo sie auftauchen,
wie wollt ihr sie dann fangen?“
    In Herkamers Augen blitzte es auf.
    „Wir wissen, daß wir sie fangen. Sie werden schlafend
in der Steppe liegen und sich nicht wehren können.“
    „Woher wißt ihr das?“ fragte Thervanog
beklommen.
    „Wir wissen es. Ist das nicht genug?“

8.
    Es kam, wie es kommen mußte. Die benachbarten Bunker
versuchten, sich mit Gewalt Proviant aus dem nächsten Bunker zu
holen. Angestachelt wurden sie noch dazu oft von Leuten, die sich zu
Diktatoren innerhalb des eigenen Bunkers gemacht hatten.
    Natürlich waren sowohl Bevölkerungszahl wie auch Vorräte
in jedem Bunker etwa gleich groß, so daß durch diese
Aktionen niemand einen Nutzen errang.
    Der Hunger aber blieb.
    Wer weiß, wie alles noch gekommen wäre. Die Leute vom
Bunker Sallon hatten uns im Bunker Fenomat überfallen, indem sie
einen unterirdischen Gang von sich, zu uns trieben. Vielleicht wären
sie in ihrer Verzweiflung auf den Gedanken gekommen, uns aufzufressen
-möglich ist alles, wenn der Hunger in den Gedärmen nagt
und bohrt - aber im letzten Augenblick geschah so etwas wie ein
Wunder. Ein Mann tauchte auf.
    Zuerst kam er nur allein. Er befand sich plötzlich mitten im
Bunker Sallon, ohne daß eine Wache ihn aufgehalten hätte.
Mit seinen allen Isanern weit überlegenen Waffen, vor allem aber
mit seinem scharfen Verstand, befreite er innerhalb weniger Stunden
den Bunker Fenomat, trieb den Diktator von Sallon, Belal, in die
Flucht und beseitigte die Diktatur in Sallon.
    Dieser fremde Mann, der von den Sternen kam...“
    Weiter las Thervanog nicht.
    „Der von den Sternen kam...“, murmelte er. Da war es
wieder, dieses Wort. Er stützte den Kopf in die Hände und
überlegte. Der Bericht war sehr alt, das wußte er.
Außerdem war niemand von den Dorfleuten je in den Bunker
gekommen, konnte also dieses Wort nicht dem Bericht entnommen haben.
Dennoch tauchte es jetzt wieder auf.
    War vielleicht doch etwas Wahres daran?
    An der Aussage des Gefangenen konnte man zweifeln, denn er wußte
nicht, was ein Stern

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