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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bevölkerung gegen die Wirkung solcher Waffen
zu schützen. Im ganzen Staat Heyatha gab es nur fünf
Bunker, die genügend Sicherheit boten. Zwei davon befinden sich
in der Hauptstadt des Landes, Fenomat. Während man den einen
den, in dem wir dieses Buch schreiben -Fenomat nannte, bekam der
andere den Namen Sallon.
    Weniger die Bombenexplosionen selbst als die anhaltende Strahlung
sorgten dafür, daß außerhalb der Bunker niemand
überlebte. Im ganzen mögen von den drei Milliarden Isanern
vielleicht hunderttausend den Atomkrieg überstanden haben.
    Sie konnten sich dessen nicht freuen. Die Vorräte waren
aufgezehrt, lange bevor die Oberfläche wieder bewohnbar wurde,
ja, lange bevor sich jemand ohne Schutzanzug aus dem Bunker wagen
konnte. Der Existenzkampf....“
    Thervanog schlug das Buch zu.
    Er hatte lange dazu gebraucht, um überhaupt bis Seite zwei
vorzudringen, obwohl er die Schriftzeichen relativ schnell im
Gedächtnis behielt. Aber auf jeder Zeile tauchten neue Begriffe
auf, die er erst mühsam in der Lernmaschine suchen mußte
und dann noch nicht einmal immer verstand.
    Er wußte zum Beispiel nicht, was ein Atom war, und so konnte
er sich von einem „Atomkrieg“ keinen rechten Begriff
machen, obwohl „Krieg“ ihm nicht unbekannt war.
    Zwar verwies ein entsprechender Vermerk auf der Leuchtwalze auf
das „Lexikon“, und Thervanog hatte diese dicken Bände
schon mehrmals benutzt, aber die Auskunft, das Atom sei der kleinste
Teil eines Elements, der noch dessen chemischen Eigenschaften hat,
sagte ihm herzlich wenig.
    Mit „Bunker“, so begriff er allerdings sehr bald, war
das Labyrinth gemeint, in dem er sich befand und wo er das Lesen
erlernt hatte. Auch war ihm klar, daß die Bunkerbewohner nicht
erfreut gewesen sein mochten, als ihnen die Vorrate ausgingen, und
daß sie sich nicht auf die Oberfläche wagten, verstand er
auch. Vielleicht durften auch sie sich nicht vor den Dorfleuten sehen
lassen.
    Immerhin mußten sie sich auf irgendeine Weise neue Vorräte
beschafft haben, denn Thervanog fand davon genug in einigen Räumen
des Bunkers. Zuerst hatte nur der Hunger die
    bräunlichen Riegel, die so gar nicht nach Nahrung aussahen,
obwohl sie danach rochen, in ihn hineingetrieben. Sehr schnell jedoch
merkte er, daß sie nicht nur den Hunger vertrieben, sondern
auch sehr nahrhaft waren. Nachdem er einen Tag lang mit gräßlichen
Leibschmerzen dagelegen hatte, wußte er, daß er nicht
mehr als einen Riegel pro Tag essen durfte. Im großen und
ganzen besaß Thervanog jetzt eine Art Halbwissen, das ihn
befähigte, einige Dinge mit anderen Augen zu sehen als vorher,
aber ihn noch längst nicht in die Lage versetzte, selber die
Initiative zu ergreifen.
    So verstand er zum Beispiel noch immer nicht, warum die Dorfleute
ihn und seinesgleichen jagten, wo immer sie sie trafen. Er fühlte
sich unglücklich darüber, denn seiner Meinung nach
bedeutete das nichts anderes, als daß die Immunen irgendeine
Fähigkeit nicht besaßen, über welche die anderen in
reichem Maße verfügten. Alle anderen hatten schließlich
gewußt, warum einige wenige aus der Gemeinschaft ausgestoßen
und gejagt werden mußten, nur die Gejagten nicht.
    Thervanog beschloß, sich, wenn schon nicht die entsprechende
Fähigkeit, so doch das Wissen um die Gründe zu verschaffen,
die ihn zu einem Gejagten gemacht hatten.
    Ebensogut hätte er in einem Ententeich nach Seeschlangen
suchen können.
    *
    Ein von rötlichem Licht übergossener flacher Stein fiel
polternd um.
    Eine Weile blieb es still.
    Dann erklang das Geräusch hastigen Atmens. Zwei Hände
krochen geisterhaft aus dem unregelmäßig geformten
Schatten. Ihnen folgte ein schmaler, ebenmäßig geformter
Kopf, der mit einem zerbeulten, von Rostflecken übersäten
Stahlhelm bedeckt war.
    Nach und nach tauchten zuerst der Oberkörper, dann der
Unterleib und schließlich die Beine auf.
    Es klirrte, als die Gestalt sich behutsam aufrichtete.
    Sie steckte bis zu den Knien in einer Tarnplane aus Plastikgewebe.
Um die Hüften war ein breiter Ledergürtel geschnallt, an
dem allerlei kriegerische Ausrüstung hing - ein Ersatzmagazin
für die über der Brust baumelnde Maschinenpistole, ein
halbes Dutzend Handgranaten, eine kurzläufige Feno-Automatik,
ein Seitengewehr und eine Taschenlampe. Unterhalb der Plane schauten
die zerknitterten Beinkleider eines Strahlenschutzanzuges und die
dazugehörigen Plastikstiefel heraus.
    Die Gestalt war kein anderer als Thervanog.
    Für ihn war es nicht schwer

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