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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewesen, die im Bunker lagernden
Waffen als solche zu erkennen. Natürlich hatte es einige Zeit
gedauert, bis er sich mit ihrer Funktionsweise vertraut gemacht
hatte, und die Lernmaschine hatte ihm auch dabei geholfen. Die
Auswahl der Ausrüstung war allerdings ihm allein überlassen
gewesen. Nun, und dafür war sie ihm ganz gut gelungen.
    Da Thervanog keinen anderen Weg nach draußen kannte als den,
auf dem er in den Bunker hineingelangt war, hatte er sich mühselig
die halb durchgerosteten Stahlsprossen hochgezogen und das Stück
Bodenplatte, das er zuerst für einen Stein gehalten hatte, nach
außen gedrückt. Jetzt stand er auf dem Trümmerhügel
und blickte hinab in die Steppe, in die Richtung, in der das Dorf
Hulkinog liegen mußte. Der Nachtwind brachte den betäubenden
Duft der Blumenpflanzen mit, und Thervanog war versucht, eilends nach
Hulkinog zu laufen und den Leuten dort klarzumachen, welche Wunder
ihrer in dem alten Bunker Fenomat harrten. Glücklicherweise
siegte die Vernunft über das Gefühl. Thervanog wußte,
daß man ihn umgebracht haben würde, bevor er den
Dorfleuten seine Absicht auch nur angedeutet hätte. Als er sich
dann doch auf den Weg nach Hulkinog machte, geschah dies in der Art
eines wilden Tieres, das auf Raub aus ist. Und auf Raub war Thervanog
aus.
    Auf Menschenraub.
    Er kam allerdings nicht weit, bis er merkte, daß er nicht
der einzige war, der nachts in der Grassteppe umherlief. Von
irgendwoher kam ein kurzer, fragender Laut, dem gleich darauf ein
ebenso kurzer Ruf antwortete.
    Thervanog zuckte zusammen und duckte sich.
    Die Antwort war aus nächster Nähe gekommen.
    Er fragte sich vergebens, was die Leute von Hulkinog nachts in der
Steppe suchten. Normalerweise schliefen sie zu dieser Zeit, es sei
denn, irgendwo würde ein Opferritus veranstaltet. Danach sah es
jedoch nicht aus.
    Der Wind trug jetzt plötzlich leise Schritte und geflüsterte
Stimmen herüber. Es dauerte nicht lange, bis Thervanog erkannte,
daß die Geräuschquelle sich auf ihn zubewegte. Geschmeidig
wich er einige Schritte zur Seite und blieb vornübergeneigt
stehen.
    Jetzt erst merkte er, daß er eine Menge unnützes Zeug
mit sich herumtrug. Schließlich war es nicht seine Absicht, die
Dorfleute zu töten. Er wollte einen von ihnen lebend fangen.
Dabei würde ihm jedoch weder die Maschinenpistole noch die
Handgranaten etwas nützen. Ihr Lärm mußte
unweigerlich ganz Hulkinog alarmieren. Kurz entschlossen legte er die
Maschinenpistole und den Waffengurt ab. Nur die Feno-Automatik
behielt er, und die faßte er so an, daß sie ihm als
Schlaginstrument dienen konnte.
    Nur wenige Schritte von seinem Standort entfernt teilten sich
jetzt die Wedel des hohen Steppengrases. Eine Kette halbnackter Jäger
trabte in dem typischen schlenkernden Lauf heraus und vorüber.
Die Männer trugen Speere und Gulluhs in ihren Fäusten.
Thervanog lief es eiskalt über den Rücken.
    Sollte er die Ausdauer der Dorfleute doch unterschätzt haben?
Umkreisten sie vielleicht ständig die Umgebung der Stelle, an
der er ihnen entkommen war? Aber dann schalt er sich einen Narren.
Wenn es so wäre, dann setzte dies voraus, daß sie von
seinem Unterschlupf wußten, und in dem Falle hätten sie
sicherlich einmal versucht, ihn dort herauszuholen. Nein, sie mußten
annehmen, er sei längst aus diesem Gebiet verschwunden.
    Trotzdem verfolgten sie einen bestimmten Zweck mit ihrem
nächtlichen Streifzug. Ohne Grund rannte kein Isaner zur Zeit
des roten Dämons außerhalb des Dorfes herum. Etwas mußte
während seiner Abwesenheit geschehen sein!
    Thervanog sagte sich folgerichtig, daß er nun um so mehr
Gründe besaß, seinen Plan auszuführen. Er sah aber
auch ein, daß er es nicht mit dieser ganzen Gruppe aufnehmen
konnte, wollte er nicht doch seine Waffen einsetzen. Also half nichts
weiter, als auf eine bessere Gelegenheit zu warten. Und die
Gelegenheit kam!
    Die Jägerkette, insgesamt waren es acht Männer gewesen,
war längst wieder vom rötlichen Dämmer der Steppe
verschluckt worden, als erneut der ferne Schrei erscholl. Die Antwort
erfolgte genauso schnell wie beim erstenmal. Aber diesmal sah
Thervanog den Antwortenden. Es war ein einzelner Jäger, der, nur
mit Pfeil und Bogen bewaffnet, der Spur der anderen folgte. Offenbar
verständigte er sich dabei mit einem anderen, der wiederum einer
Jägergruppe folgte. Thervanog schloß daraus, daß
diese Einzelgänger das Vorgehen der Gruppen koordinierten.
Natürlich mußte der Ausfall eines solchen

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