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PR TB 013 Sternkolonie Troja

PR TB 013 Sternkolonie Troja

Titel: PR TB 013 Sternkolonie Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte also auch vergessen, wie man gegen einen Nachtwolf
kämpfte. Sie wußte nicht, daß das Tier die Gegend,
aus der man es einmal mit einer Pfeife verjagt hatte, auf Wochen
hinaus mied.
    Nach dem Essen servierte Sari eine Art Kräuterbranntwein, die
Pip, der Scout, aus Blättern und Früchten mehrerer Pflanzen
zusammenbraute. Es handelte sich um ein Geheimrezept, und nach der
ersten Probe fand Tiff es der Geheimhaltung durchaus würdig. Der
Branntwein war ausgezeichnet.
    Das brachte das Gespräch auf Pip. Tiff war es recht so. Von
allen Leuten, die ihm auf TROJA bislang begegnet waren, war Pip
eindeutig der rätselhafteste Charakter. Nach außen hin
einfältig, fast kindisch, schien er über eine Reihe
bestaunenswerter Fähigkeiten zu verfügen. Es stellte sich
heraus, daß Sari über seine Herkunft keine Ahnung hatte.
Nicht nur das, sie war überzeugt, daß auch sonst niemand
in Rockabye Bend oder Eighteen Holes wußte, woher Pip kam. „Ich
weiß nicht einmal, wie er mit Nachnamen heißt“,
murmelte sie nachdenklich.
    Sie und die anderen Siedler hatten Pip zum erstenmal während
der Einschiffung auf TERRA PORT gesehen. Er hatte den dreimonatigen
Instruktionskurs nicht mitgemacht. Wie er es überhaupt
fertiggebracht hatte, nach TROJA zu kommen, war auch heute noch ein
Rätsel. Niemand zerbrach sich jedoch den Kopf darüber. Pip
war da, und er war ungeheuer nützlich. Hinner von Eighteen Holes
beschäftigte vier Scouts, die ständig die Umgebung des
Ortes patrouillierten, und die vier leisteten zusammen nicht soviel
wie Pip für Rockabye Bend.
    Tiff verabschiedete sich schließlich. Die Uhr über
Saris Herd zeigte halb zwei. Das Mädchen brachte ihn zur Tür.
Er küßte sie, bevor er in die Dunkelheit hinausging, und
hörte sie hinter sich flüstern:

    „Du bist ein merkwürdiger Mann, Tiff.“
    Er biß sich auf die Lippen und überquerte die Straße.
Wenn es nach seinen privaten Wünschen ginge, hätte Sari
keinen Grund, ihn merkwürdig zu finden.
    Er seufzte leise vor sich hin, als er seine Tür öffnete.
Das Leben eines Agenten war hart und entsagungsvoll.
    Das Experiment, das Tiff mit sich selbst angestellt hatte, geriet
am nächsten Morgen zunächst in Vergessenheit. Tiff fuhr aus
tiefem Schlaf, als jemand energisch gegen seine Tür trommelte.
Die Tür flog schließlich auf. Lofty, der kleine Funker,
kam hereingestürzt, das Hemd noch halb offen, und die Haare wirr
ins Gesicht hängend. Er schrie:
    „Babbo ist tot!“
    Dann schwang er herum und rannte wie von Furien gehetzt wieder
hinaus.
    Tiff war plötzlich hellwach. In einer halben Minute war er
völlig angekleidet. Sein Blick fiel auf einen kleinen Zettel
neben dem Schlafsack. Er hob ihn auf und las:
    Unter dem Schlaf sack nachsehen!
    Dazu hatte er jetzt keine Zeit. Er ließ den Zettel fallen
und lief hinaus. Ganz Rockabye Bend schien in Aufruhr. Aus allen
Häusern kamen die Leute. Um Babbos Haus hatte sich ein Ring von
aufgeregten Neugierigen gebildet. Als Tiff näher kam, hörte
er eine Frauenstimme schreien, laut, schrill und am Rand der
Hysterie. Die Stimme schien aus dem Haus zu kommen. Tiff
beschleunigte seine Schritte.
    Der Wall der Neugierigen ragte bis in die Mitte der Straße.
Tiff erkannte Pips dürren, weißhaarigen Schädel über
den Köpfen der Menge und drängte sich bis an den Scout
heran.
    „Was ist los?“ fragte er.
    Pip sah ihn traurig an.
    „Das da drin ist Oliva. Sie schreit ununterbrochen. Sie
sagt, Babbo ist tot, und niemand soll ins Haus kommen.“

    „Von hier aus ist nichts zu machen“, sagte Tiff
hastig. „Laß uns versuchen, von hinten an das Haus
heranzukommen.“
    Pip war einverstanden. Die Menge ließ sie durch. Sie liefen
zwei Häuser weiter straßauf, rannten zwischen zwei
Gebäuden hindurch und befanden sich nun auf dem Streifen
Gartenland, der sich hinter den Häusern entlangzog. Hundert
Meter weiter drüben begann der Wald. Keiner der Neugierigen
hatte sich bis jetzt hier herausgewagt. Vorsichtig, vom Gefühl
einer drohenden Gefahr besessen, schlich Tiff sich auf das Haus zu,
in dem Babbo und Oliva wohnten. Die Frau schrie immer noch, und die
Art, wie sie schrie, jagte Tiff Schauer über den Rücken.
    Babbos Garten war eine Insel gepflegten Grüns in der braunen
Weite trockenen Grases. Tiff wand sich zwischen mannshohen Sträuchern
hindurch, dicht gefolgt von Pip, und erreichte schließlich eine
Stelle, von der aus er zwischen Babbos und seines Nachbarn Haus
hindurch auf die Straße hinaussehen konnte.
    Und

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