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PR TB 013 Sternkolonie Troja

PR TB 013 Sternkolonie Troja

Titel: PR TB 013 Sternkolonie Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seine Taktik änderte.
    Außerdem hatte Tiff darüber nachgedacht, wie es käme,
daß bisher nur Rockabye Bend von den Vorstö

    ßen des unsichtbaren Feindes in Mitleidenschaft gezogen
worden war, nicht aber die Tochtersiedlung Eigh-teenHoles. Der Schluß
lag auf der Hand: Rockabye Bend lag in einem Gebiet, das für den
Gegner wichtig war. Von hier wollte er die Siedler zuerst vertreiben.
War ihm das gelungen, würde er sich auch um Eighteen Holes
kümmern. Tiff beschloß, auch diese Überlegung dem
Bericht beizufügen.
    Er fing an, seinen Kommentar zu kodieren. Während der Arbeit
fiel ihm plötzlich Sari ein. Zum erstenmal hatte er heute, als
Milton Klenke ihn angriff, in aller Deutlichkeit verstanden, wie
schwierig Saris Lage in der Siedlung war. Auf merkwürdige Art
fühlte er sich mit ihr verbunden. Sie erschien ihm näher
als alle anderen Kolonisten in Rockabye Bend. Es war fast so, als
wären sie gemeinsam eine Verschwörung eingegangen. Sari
verdiente es, daß er sie besuchte und ihr erzählte, wie er
Milton eins gegeben hatte, daß er seinen Mund so schnell nicht
mehr aufmachen würde.
    Er zog die Flasche hervor, aus der er Kalo, Pip und Pebbe einen
Schluck hatte anbieten wollen, woran er durch die Entdeckung der
beiden Zettel gehindert worden war, löschte die Lampe und machte
sich auf den Weg hinüber zu Saris Haus. Diesmal war es nicht
ganz so spät wie am Abend zuvor. Er sah, daß aus dem
Küchenfenster Licht fiel. Sari war noch auf. Er klopfte an der
Tür, und Sari öffnete rasch. Sie schien sich über
seinen Besuch zu freuen. Sie lächelte ihn an. Tiff schloß
die Tür hinter sich, stellte die Flasche vorsichtig ab und ging
auf das Mädchen zu. Sie leistete keinen Widerstand, als er sie
in die Arme nahm.
    „Du hast ihm also kräftig eine gelangt“, sagte
Sari und fing an zu lachen. „Das freut mich. Milton ist nämlich
eine ganz besondere Art von Ekel.“
    „Ja, das ist er wohl“, bestätigte Tiff.
    Er fühlte eine wohlige Müdigkeit. Es war längst
nach Mitternacht. Sie hatten die Flasche gemeinsam geleert und waren
nicht mehr völlig nüchtern. Träge

    wälzte Tiff den Gedanken hin und her, ob er sich
verabschieden und nach Hause gehen oder noch ein wenig bleiben
sollte.
    Sari stand auf.
    „Das wird er dir aber nachtragen“, behauptete sie.
    Tiff war mittlerweile mit seinen Gedanken so weit abgeschweift,
daß er nicht wußte, wovon sie sprach. Es kümmerte
ihn nicht. Es kümmerte ihn überhaupt nichts mehr, solange
sie nur redete - mit ihrer dunklen, sanften Stimme, die großen
Augen dabei lebendig bewegend. Sie war eine mitreißende Frau,
und Tiff begann sich zu fragen, wie sie überhaupt nach TROJA
gekommen war.
    Bis dahin war er in seinem leicht verschleierten Gedankengang
gekommen, als das grelle Licht draußen aufzuckte und fast im
selben Augenblick ein donnernder Krach die Luft erschütterte.
Tiff verlor auf dem Stuhl das Gleichgewicht und stürzte zu
Boden. Glas klirrte, als die Küchenfensterscheiben dem Druck der
    Explosion nachgaben und nach innen fielen. Das Licht flackerte
einen Augenblick lang, dann brannte es wieder klar und ruhig.
    Staub drang durch das zerbrochene Fenster herein. Das Echo des
Knalls kehrte vom Wald zurück. Danach war die Nacht unheimlich
still.
    „Das war nebenan!“ stieß Sari hervor. „In
Lofty s Funkbude!“
    Tiff war plötzlich wieder nüchtern. Er sprang auf und
lief hinaus auf die Straße. Um Sari kümmerte er sich nicht
mehr. Er sah nur, daß sie recht gehabt hatte. Loftys Funkbude
war verschwunden. Statt dessen gab es an der Straßenseite jetzt
einen mannstiefen Trichter mit einem niedrigen Wall von Trümmern
und aufgerissenem Boden ringsherum.
    Weiter oben wurde die Straße auf einmal lebendig. Schreiend
und lampenschwingend stürmten die Siedler heran. An der Spitze
befand sich, wie es sich gehörte, Milton Klenke, der neue Chef.
Voller Eifer lief er bis

    zum Rand des Trichters, starrte in das Loch hinunter, wandte sich
um und entdeckte Tiff.
    „Was ist passiert?“ fragte er atemlos.
    „Eine Explosion“, antwortete Tiff trocken. Nach den
ernüchternden Sekunden des ersten Schrecks begann der Alkohol
wieder zu wirken. Die ganze Angelegenheit kam ihm auf einmal
lächerlich vor. Ein kleiner Mann drängte sich durch die
Menge.
    „Alle Geräte sind kaputt!“ schrie er mit
kläglicher Stimme. „Es muß eine Bombe gewesen sein.“
    Es war Lofty.
    „Sei froh, daß du nicht drin warst, als die Hütte
in die Luft ging“, wies ihn Milton

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