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PR TB 013 Sternkolonie Troja

PR TB 013 Sternkolonie Troja

Titel: PR TB 013 Sternkolonie Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der
gleichen Konzentration.“
    Tiff sah zu Boden. Er kannte Antimnesin-8. Es handelte sich um
eine synthetische Substanz, die auf gewisse Teile des Gehirnsystems
einwirkte und Gedächtnisschwund hervorrief. Antimnesin-8 war von
der ter-ranischen Medizin erst vor kurzer Zeit zum erstenmal
produziert worden. Das Molekül des Giftstoffes war ein ungeheuer
kompliziertes Gebilde und instabil. Es zerfiel mit einer
Halbwertszeit von vier Jahren. In der Natur wurde es wegen seiner
Instabilität nirgendwo gefunden.
    Milton war nicht eingeweiht. Er wußte nicht, worüber
George sprach. Tiff hatte es so geplant. Es war nützlich, wenn
die Erkenntnis der drohenden Gefahr den verantwortlichen Mann des
Ortes wie ein Schock traf.
    „Was ... was heißt das ...?“ stotterte Milton.
    „Das heißt“, erklärte Tiff bereitwillig,
„daß der Gegner sämtliche Troja-Grasfelder mit einer
Substanz infiziert hat, die nach dem Genuß von aus Troja-Mehl
gebackenem Brot zu partiellem Gedächtnisschwund führt.“
    Die Ernennung von Sari zum Koch und Gewehrputzer der Expedition
stieß auf weniger Widerstand, als Tiff zunächst befürchtet
hatte. Sari hatte ihre Teilnahme noch in der vergangenen Nacht
angeboten, als sie Tiff pflegte und ihm half, die Schmerzen des
Sturzes loszuwerden. Tiff war der Ansicht gewesen, die Expedition
könne das Mädchen brauchen. Außerdem glaubte er, daß
Sari daran lag, von Rockabye Bend fortzukommen und daß sich ihr
hier eine günstige Möglichkeit böte.
    Der Wagen, den die gestrige Explosion wunderbarerweise verschont
hatte, war mit fünf Mann und dem Expeditionsgepäck bis an
die Grenze seiner Kapazität beladen. Die Abreise aus Rockabye
Bend vollzog sich formlos. Von den Siedlern ließ sich keiner
sehen, woran

    vermutlich Schamgefühl und ein schlechtes Gewissen die Schuld
trugen, Milton Klenke hatte sich, wie er vorgab, seinen
Amtsgeschäften zu widmen, so daß schließlich nur
George blieb, der mit Oliva am Arm die Straße entlangkam, um
den Männern Erfolg zu wünschen. Oliva schien sich von den
Nachwirkungen der Katastrophe gut erholt zu haben. Sie wirkte
gelassen, wenn auch ernst. Als gäbe es nichts Natürlicheres
auf der Welt, reichte sie zuerst Sari die Hand und sagte:
    „Alles Gute! Du lieber Gott, gegen uns Memmen, Männer
wie Frauen, sind Sie wirklich ein heroisches Geschöpf.“
    Sari lächelte ihr dankbar zu.
    „Tiff“, sagte George leise, „ich halte die
beiden Kinder, bis zu zurückkommst. Das Pelzding scheint auf
Traubenzucker Injektionen günstig zu reagieren. Wenn es weiter
nichts braucht als das, haben wir keine Schwierigkeit. Das Myers-Kind
braucht die üblichen Lösungen und gedeiht gut, solange es
seine Spritzen bekommt. Solange dein Vorrat reicht, kann ich ...“
    Er sah Tiff fragend an.
    „Wir sind bis dahin zurück“, versprach Tiff. Er
reichte George die Hand. „Hör zu, George“, sagte er
ernst, „Milton mag der Ortschef sein, aber du bist der Mann mit
dem weitesten Horizont. Wir haben keine Funkverbindung mit der Stadt.
Wirst du hier ein bißchen nach dem Rechten sehen? Ich meine,
Milton ein paar herunterhauen, wenn er anfängt durchzudrehen?“
    George nickte eifrig. „Mit Vergnügen“, grinste
er. „Ich warte schon seit langem auf eine Gelegenheit.“
    Tiff schaltete den Motor an. Oliva und George traten zurück.
Tiff legte den Gang ein. Der Wagen ruckte an. Sanft und weich schob
er sich in die Straße, gewann Fahrt und glitt in einer
mächtigen Staubwolke zum südlichen Ende der Siedlung
hinaus.
    Knapp eine Stunde später lag Eighteen Holes vor ihnen. Das
heißt, unter ihnen wäre die korrekte Bezeichnung gewesen.
Der Weg zwischen den beiden Siedlun

    gen führte von Rockabye Bend aus zunächst am Ufer des
Balloo entlang und bog dann nach West-Nordwest ab. Er wand sich auf
einer Ebene zwischen Feldern hindurch, die zunächst den Siedlern
von Rockabye Bend, später denen von Eighteen Holes gehörten,
und endete, wie man aus der Ferne sehen konnte, vor einem dunklen
Strich, der sich scheinbar sinnlos mitten durch das Gelände zog.
Aus der Nähe erwies sich der Strich als Rand eines Talkessels,
den die Natur hier mitten ins Land gesenkt hatte, ein Gebilde
offenbar vulkanischer Natur, das kreisrund und mit nahezu senkrechten
Wänden fast hundert Meter tief in die Erde hineinreichte. Der
Durchmesser des Kreises betrug etwa zwei Kilometer, und wer an seinem
oberen Rand stand und in den Kessel hinunterschaute, der verstand
sofort, warum die Siedler ihrem Ort den Namen

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