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PR TB 013 Sternkolonie Troja

PR TB 013 Sternkolonie Troja

Titel: PR TB 013 Sternkolonie Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Westen hin
verloren hatte. Sie befanden sich jetzt mitten im Vorland der
Zentralberge. Hügel bis zu sechshundert Metern Höhe wuchsen
ringsum auf und engten den Horizont ein. Die Vegetation begann sich
zu ändern. Neue, an heißes Klima gewöhnte Pflanzen
tauchten auf. Die Temperatur der Luft maß,
    als Tiff den Wagen zum Halten brachte und seine Leute zum
Aussteigen aufforderte, immer noch dreiundvierzig Grad.
    Sie bauten ihr erstes Lager an das Ufer des Flusses. Ein
halbkreisförmiger Fleck von dreißig Metern Durchmesser
wurde hastig von allem Buschwerk befreit. Dicht am Ufer ließ
Tiff die Männer eine provisorische Barrikade aus den
ausgerissenen und umgehackten Sträuchern errichten. Die
Barrikade umgab den eigentlichen Lagerplatz. Der Rest des Halbkreises
war nur Schußfeld.
    Zum erstenmal unterwarfen sie sich an diesem Abend der Prozedur,
die sie von nun an das öfteren durchzuführen haben würden:
Auf kleinen Zetteln notierten sie alles, was wissenswert war und was
sie, wenn ihnen das Leben lieb war, nicht vergessen durften. Sie
schrieben auf, wie eine Ultraschallpfeife gegen Nachtwölfe zu
verwenden war und welchem Zweck ihre Expedition diente. Sie
notierten, was sich in den letzten Tagen in Rockabye Bend ereignet
hatte und wo sie sich im Augenblick befanden. Sie schrieben bis lange
nach Sonnenuntergang und schoben die Zettel dann in verschiedene
Taschen ihrer Monturen. Wenn alles gut ging, war diese
Vorsichtsmaßnahme nur einmal notwendig. Tiff zweifelte jedoch
daran, daß alles gut gehen würde.
    Sari bereitete aus den mitgebrachten Vorräten ein Mahl,
während die Männer die Zelte aufschlugen. Die Mahlzeit
bewies, daß Sari eine ausgezeichnete Köchin

    war. Die Männer machten ihr Komplimente, und Sari war
anzusehen, wie gut es ihr tat, in aller Öffentlichkeit gelobt zu
werden - auch, wenn die Öffentlichkeit nur aus fünf
Personen bestand.
    Tiff verteilte die Wachen. Pip war zuerst an der Reihe. Danach kam
Pebbe, dann Tiff selbst, Sari, Kalo und wiederum Pip, der mit
Nachdruck behauptete, er käme mit wenig Schlaf aus. Jeder der
Männer hatte sein eigenes Zelt, ebenso natürlich Sari. Tiff
sah keinen Sinn darin, sich die Nacht noch länger um die Ohren
zu schlagen, machte mit Pip einen kurzen Rundgang um das Lager und
legte sich dann schlafen.
    Pips Wache verlief ereignislos. Schlaftrunken erhob sich Tiff und
trat seinen Posten an. Es war kühler geworden, aber die
Temperatur lag immer noch weit über dreißig Grad. Tiff
hockte sich vor der Palisade auf den Boden. Die Sterne verbreiteten
matten Schimmer, der den von allem Wuchs befreiten Halbkreis
hinreichend erleuchtete. Im Schatten des aufgetürmten Buschwerks
dagegen war es finster. Tiff konnte sich keine bessere Deckung
wünschen.
    Er horchte eine Weile auf das träge Glucksen des Flusses.
Dann wandte er seine Aufmerksamkeit dem Buschland zu und studierte
die verworrenen Geräusche der Tierwelt. Ein leiser Wind erhob
sich schließlich und brachte weitere Kühlung. Es war alles
so ruhig und beschaulich, daß Tiff sich mehrere Male beim
Einnicken ertappte. Er stand auf und machte einen Rundgang.
    Als er zurückkehrte, war die Kugel aufgetaucht. Ruhig, wie
abwartend, stand sie drüben am Rand des Buschs, zwei Meter im
Durchmesser und einen Meter hoch über dem Boden, und leuchtete.
    Tiff betrachtete sie fasziniert. Sie schien sich an Ort und Stelle
wie rasend um die eigene Achse zu drehen, aber in Wirklichkeit
flimmerte nur das Licht, das sie ausstrahlte, und rief den Eindruck
der Rotation hervor. Langsam und vorsichtig, als könnte er die
Kugel mit ei

    ner hastigen Bewegung erschrecken, griff Tiff nach Pips Gewehr,
das er über der Schulter trug, und entsicherte es. Er richtete
den Lauf steil nach oben und feuerte einen einzelnen Schuß ab.
Peitschend fuhr der Knall über das Lager, brach sich im Busch
und kehrte zurück. Sekunden später war .alles auf den
Beinen.
    Tiff ließ die Kugel nicht aus den Augen. Er zweifelte keine
Sekunde lang, daß er die ganze Zeit über unter Beobachtung
stand. Jemand wollte herausfinden, wie er auf den Anblick des
leuchtenden Gebildes reagierte. Es war keineswegs unwahrscheinlich,
daß die Kugel zum Angriff überginge, wenn er sich allzu
wenig beeindruckt zeigte. Tiff ließ es darauf ankommen. Er
wollte Zuschauer haben, wenn er seinerseits dem unheimlichen Spuk zu
Leibe rückte. Er wollte Pip und Sari und Kalo und Pebbe zeigen,
daß hier alles mit natürlichen Dingen zuging und daß
man vor Leuchtkugeln keine

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