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PR TB 013 Sternkolonie Troja

PR TB 013 Sternkolonie Troja

Titel: PR TB 013 Sternkolonie Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht wahr?“ sagte sie leise und
lehnte sich gegen ihn. Tiff hielt sie bei der Schulter.
    „Kleine Mädchen dürfen immer davonlaufen“,
ant

    wortete er. „Ich wollte selber ausreißen.“
    „Ja, aber später. Erst wolltest du ausprobieren, was
mit der Kugel los war. Mich interessierte das alles nicht. Ich hatte
nur Angst.“ Sie wand sich aus seinem Arm und sah ihn an. „Du
bist schrecklich gescheit, wie? Du kannst alles, weißt alles
und bist den ändern immer um eine Länge voraus.“
    Tiff lachte.
    „Alles nur Übung“, wehrte er ab. „Ich bin
weiter herumgekommen als die meisten von euch, das ist der ganze
Unterschied.“
    „Ich mag gescheite Männer“, sagte Sari sanft.
    „Du wirst jetzt wieder schlafen gehen“, erklärte
Tiff ernst. „Ich kann nicht richtig aufpassen, wenn du hier
herumstehst, und du brauchst die Ruhe, weil wir morgen eine Menge
vorhaben.“
    Sie senkte den Kopf und schwieg eine Weile. Dann sagte sie:
    „Na ja, du hast wahrscheinlich recht.“ Ohne sich noch
einmal umzusehen, kletterte sie über die Palisade und verschwand
im Innern des Lagers.
    Tiff hockte sich auf den Boden und hielt weiter seine Wache.
    Später löste Sari ihn ab. Sie war zurückhaltend,
beinahe kühl, und Tiff war zu müde, um ihr zu sagen, was er
sich in der Zwischenzeit zurechtgelegt hatte. Er stolperte über
den Wall aus Gebüsch und verschwand in seinem Zelt. Eine Minute
später war er eingeschlafen.
    Trotz seiner Müdigkeit wurde er später noch einmal wach.
Die Sorge um das Lager und seine Insassen ließ ihm keine Ruhe.
Er stand auf und kroch aus dem Zelt heraus. Nach seiner Uhr sollte
Kalo jetzt Wache haben.
    Er kletterte über die Palisade und sah sich um. Kalo war
nicht zu entdecken. Tiff umrundete den Wall von
    einem Ende bis zum ändern, aber Kalo konnte er nicht finden.
Er überquerte die Lichtung und suchte auch den Buschrand ab. Der
Verdacht drängte sich ihm auf, Kalo sei ganz einfach nicht
aufgestanden, als Sari ihn

    weckte. Er wollte zum Lager zurückkehren, um sich zu
vergewissern, da hörte er vor sich leise Stimmen.
    Er blieb stehen und horchte. Er konnte nicht verstehen, was gesagt
wurde, aber es war leicht zu hören, wer da sprach.
    Er kehrte um und schritt zur Palisade zurück. In der
Dunkelheit hockte er sich nieder, wie er es während seiner Wache
getan hatte, und wartete. Es gab genug zum Nachdenken. Seine
Müdigkeit war wie verflogen.
    Er überlegte, wie es ab morgen sein würde. Von morgen an
waren sie nicht mehr die verschworene Kampfgemeinschaft, die sie bis
jetzt gewesen waren. Selbst wenn er bereit war, den nächtlichen
Vorfall als nicht geschehen zu betrachten, würde Kalo ein
schlechtes Gewissen haben, das ihn automatisch aus der Gemeinschaft
ausschloß, weil er nicht mehr glaubte, daß er
dazugehörte.
    Das war's also. Terras Meisteragent, Julian Tifflor, hatte einen
Fehler begangen. Einen schwerwiegenden Fehler, wie es schien. Er
hatte sich für einen entscheidenden Einsatz die falsche
Mannschaft ausgesucht. Es half wenig, sich einzureden, daß er
nichts von alledem hatte wissen können, als sie von Rockabye
Bend aufbrachen. Er hätte einen oder zwei Tage länger
bleiben und sich vergewissern müssen.
    Tiff stand auf, als es drüben.im Buschwerk krachte und zwei
Gestalten zögernd in die matte Helligkeit der Lichtung
heraustraten. Sie sahen ihn und blieben stehen.
    „Keine Angst“, sagte Tiff, „das bin nur ich!“
    Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als auch das letzte
Stück des Weges zu gehen. Vor Tiff blieben sie stehen, und es
war ihnen anzusehen, daß sie gerne gewußt hätten,
was sie jetzt tun sollten, um natürlich und unbefangen zu
wirken.
    „Ich bin ein weitherziger Mann“, erklärte Tiff,
„und es kümmert mich kaum, was ihr beide miteinander habt.
Ich muß allerdings darauf bestehen, daß der

    Wachposten sich nicht von seinem Platz entfernt. Die
    Sicherheit des Lagers geht über alles andere. Ist das klar?“
    Sari erwiderte darauf kein Wort. Sie stand erhobenen Kopfes und
starrte an Tiff vorbei. Für Kalo jedoch war Tiffs Zurechtweisung
der Ausweg aus der Verlegenheit. Er stemmte die Arme in die Seite und
lachte spöttisch.
    „Seit wann gibst du hier Befehle?“ fragte er laut.
    „Seitdem ich sehe, daß du ein Narr bist“,
knurrte Tiff zornig. „Pip und Pebbe schlafen, wer soll dir also
sonst sagen, wie dumm du bist?“
    Kalo wich einen halben Schritt zurück. Tiff mißverstand
die Bewegung nicht.
    „Ich bin also dumm, wie?“ fauchte Kalo.

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