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PR TB 013 Sternkolonie Troja

PR TB 013 Sternkolonie Troja

Titel: PR TB 013 Sternkolonie Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lassen.
    Sie hatten das Vorland der Zentralen Berge jetzt hinter sich und
befanden sich mitten unter graubraunen, kahlen, himmelstürmenden
Bergspitzen. Ihr Vordringen erfolgte durch schmale, tief
eingeschnittene Täler, die längst ausgetrocknete Flußläufe
vor Urzeiten geschaffen hatten. Die Vegetation war spärlicher
geworden, aber der immer wieder zu Klumpen zusammenwachsende
Hartbusch bereitete dem Fahrzeug trotzdem mehr Schwierigkeiten, als
Tiff für angenehm hielt. Nach Sonnenuntergang machte Tiff eine
Ortsbestimmung und ermittelte, daß sie sich bis auf einen
Unterschied von wenigen Bogenminuten auf dem dreißigsten
nördlichen Breitengrad befanden. Sie waren jetzt vom Oberlauf
der Flüsse Hoola und Balloo etwa gleichweit entfernt. Der Balloo
floß zweihundert Kilometer weit im Süden, der Hoola
ebensoweit im Norden.
    Als Lagerplatz bestimmte Tiff ein kleines Zweigtal, das ausweglos
vor einer steilen Felswand endete. Die vordere Hälfte des Tals
war mit Hartbusch bewachsen, und die Bergwände zu beiden Seiten
machten den Eindruck der Unbesteigbarkeit. Tiff war sicher, daß
sich niemand unbemerkt dem Lager nähern könnte, es sei
denn, er kam mit einer geräuschlosen, unsichtbaren Flugmaschine
von oben her.
    Die Wachen wurden ebenso verteilt wie in der Nacht zuvor. Wiederum
übernahm Pip zwei Wachen, die erste und die letzte. Pebbe
musterte Kalo mißtrauisch. Der bemerkte den Blick und verzog
den Mund zu einem verächtlichen Grinsen. Dann stand er auf und
kroch in sein Zelt, ohne etwas gegessen zu haben.
    Die Nacht verlief ohne Zwischenfälle. Tiff war überzeugt,
daß Kalo und Sari sich diesmal an die Regeln halten würden.
Trotzdem wachte er mitten in der Nacht auf, und die Uhr sagte ihm,
daß es Kalos Wache sei. Er kroch zum Zeltausgang und lugte
hinaus. Was er

    sah, war Pebbes breitschultrige, massige Gestalt, wie sie eben aus
dem Zelt kroch und sich in Richtung Talausgang davonbewegte. Pebbe
verschwand in der Dunkelheit. Nach zwei oder drei Minuten drangen von
vornher zwei zornige Stimmen. Tiff konnte die Worte nicht verstehen.
Wahrscheinlich machte Pebbe Kalo klar, daß er allen Grund
hätte, in der Nacht herumzuspazieren, und Kalo versicherte ihm
daraufhin, jedermann hätte das Privileg, einen Fehler zu machen,
und
    nur ein Narr brächte es fertig, von da an bis in alle
Ewigkeit mißtrauisch zu sein.
    Auf jeden Fall kehrte Pebbe nach einer Weile zurück und kroch
wieder in sein Zelt. Tiff legte sich ebenfalls nieder. Er hatte ein
leises Schmunzeln um den Mund, als er wieder einschlief.
    Am nächsten Morgen waren sie bei Sonnenaufgang schon
unterwegs. Es war Tiff, der darauf drängte, daß sie sich
so schnell wie möglich bewegten. Dies war der letzte Tag des
Unternehmens. Waren sie bis heute abend noch nicht auf den Gegner
gestoßen, dann mußten sie umkehren. Die Feindschaft
zwischen Kalo und Pebbe war mittlerweile noch offenbarer geworden.
Mit einer solchen Gruppe ließ sich nicht kämpfen.
    Auch an diesem Tag fand Tiff, von Pips Spürsinn kräftig
unterstützt, immer wieder lange, gewundene Täler, die ein
relativ leichtes Vordringen ermöglichten. Tiff schauderte bei
dem Gedanken, die Täler könnten einmal zu Ende sein und er
müßte den Wagen über die Berghänge klettern
lassen. Das Fahrzeug war ein Allzweckgerät und für extreme
Bedingungen entwickelt. Tiff bezweifelte jedoch, daß die
Konstrukteure Außentemperaturen von mehr als sechzig Grad und
zur gleichen Zeit Luftdrücke von weniger als einer halben
Atmosphäre, wie sie in den Pässen waren, in Erwägung
gezogen hatten.
    Die Täler und die Geländegängigkeit des Wagens
verhalfen ihnen an diesem Tag zu einer Gesamtwegstrecke von
achthundert Kilometern. Sie befanden

    sich, eine Stunde vor Sonnenuntergang, auf der Höhe des
sechsundzwanzigsten Breitengrads. Die einzigen Landkarten, die von
dieser Gegend existierten, basierten auf Luftaufnahmen der
Forschungskommandos. Die Forscher, fest davon überzeugt, daß
es Jahrhunderte dauern werde, bis die Siedler das innere zentrale
Bergland der Zivilisation zugänglich machten, hatten es nicht
für nötig gehalten, den Fuß in die Bergwildnis zu
setzen.
    Das Bild des Geländes hatte sich mittlerweile geändert.
Die Bergkegel standen jetzt isoliert voneinander. Jahrtausendelange
Erosion, von den hohen mittleren Temperaturen und den krassen
Temperaturgegensätzen des Zentralkontinents begünstigt,
hatte geringere
    Erhebungen abgeschliffen und verschwinden lassen. Die Bergklötze
waren zu

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