Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 013 Sternkolonie Troja

PR TB 013 Sternkolonie Troja

Titel: PR TB 013 Sternkolonie Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Sonne aufging, waren sie schon dreihundert Kilometer vom
Talkessel entfernt. Der Wagen bewegte sich auf bekannten Pfaden, und
irgendwo vor ihnen, im Norden lagen Rockabye Bend und Eighteen Holes.
Auch Pip war der Ansicht gewesen, daß sie nichts Besseres mehr
tun könnten, als zum Ausgangspunkt zurückzukehren.
    Die drei Bewußtlosen lagen immer noch so, wie Tiff
    sie im Tal gefunden hatte: starr und mit offenen Augen. Pip kannte
zwar den Namen des Giftes, das die Bombe enthalten hatte, aber er
besaß keine Mittel, den Vergifteten zu helfen. Er war jedoch
sicher, daß George behilflich sein könne, das richtige
Medikament auszuwählen.
    Tiff fuhr so schnell er konnte. Er und Pip lösten sich
vierstündlich beim Fahren ab. Alle acht Stunden machten sie eine
halbstündige Pause, aßen aus Konserven und ruhten sich ein
wenig aus. Noch am frühen Nachmittag passierten sie das
Seitental, in dem sie in der vorvergangenen Nacht Lager bezogen
hatten. Als die Sonne unterging, hatten sie den Hoola schon längst
erreicht und waren nur noch zweihundert Kilometer von der Stelle
entfernt, an der sie während der ersten Nacht gelagert hatten.

    Dann allerdings forderte die Natur ihre Rechte. Die Steuerung des
Wagens durch unübersichtliches Buschland war harte Arbeit. Tiff
schlief über dem Steuer ein, und wenn Pip nicht rechtzeitig
zugegriffen hätte, wäre das Fahrzeug mit voller Wucht gegen
eine Felswand geprallt. Tiff beschloß, eine mindestens
fünfstündige Pause einzulegen. Er machte sich nicht einmal
die Mühe, nach einem günstigen Lagerplatz Ausschau zu
halten. Hundert Meter vom Ufer des Flusses entfernt hielt er den
Wagen an. Inzwischen hatte Pip zwei Konservendosen geöffnet. Er
reichte eine davon Tiff. Tiff aß ohne Appetit. Der Anblick der
starren Gesichter auf der hinteren Sitzbank störte ihn. Er
leerte die Dose nur halb und warf den Rest weg.
    Er wollte aussteigen, um sein Zelt aufzubauen, da fiel ihm etwas
ein.
    „Pip, du hast keine Ahnung, was deine ... was die Aras hier
auf TROJA wollen?“
    Pip schüttelte den Kopf.
    „Nur eine schwache Vermutung“, antwortete er mit
vollem Mund. „Ich hörte, es sei Pindarron mit seiner
Gruppe, der sich hier umsehen wollte.“
    Tiff zog fragend die Brauen in die Höhe.
    „Pindarron“, erklärte Pip, „ist Spezialist
für Mikrolenkung.“
    „Aha“, machte Tiff und gab zu verstehen, daß er
immer noch nicht schlauer geworden war.
    „Ich weiß nicht genau, wie es funktioniert“,
fügte Pip hinzu. „Es dreht sich um das Problem, durch
allgemeine Anwendung eines Medikaments einen speziellen Effekt zu
erzeugen. Im Gegensatz dazu erzeugt Makrolenkung nur einen
allgemeinen Effekt. Mit Hilfe einer Droge einen Hautausschlag zwar am
Zeigefinger, aber nicht am Mittelfinger zu beseitigen, das ist
Mikrolenkung.“
    Tiff wurden plötzlich eine ganze Menge Dinge klar.
    „Oder durch Anwendung eines Gedächtnisgifts die
Erinnerung an ganz bestimmte Details auszulöschen,

    ist das auch Mikrolenkung?“ fragte er.
    Pip nickte.
    „Genau. Das haben sie mit dem Troja-Gras angestellt. Seitdem
ich davon hörte, glaube ich, daß wir es tatsächlich
mit Pindarron zu tun hätten.“
    Während Tiff das Zelt aufbaute, dachte er an die beiden
Kinder, die George hatte zur Welt bringen helfen. Das kopflose
Geschöpf und das Pelzei waren beides Erzeugnisse angewandter
Mikrolenkung. Die Aras hatten die Mutter während der
Schwangerschaft nicht anzurühren brauchen. Es genügte, daß
ihr mit der Nahrung gewisse Drogen zugeführt wurden. Die
teuflische Fertigkeit der Mikrolenkungsspezialisten besorgte den
Rest.
    Tiff war am Ende seiner Kräfte. Er brauchte eine halbe
Stunde, um sein Zelt inmitten eines Dornge-büschs zu errichten.
Mehrmals nickte er dabei ein, aber jedesmal, wenn er vornüberfiel,
kam er unsanft wieder zu sich. Schließlich stand das Zelt. Tiff
ging zum Wagen zurück. Er fragte sich, wo Pip blieb. Dicht vor
dem Fahrzeug stolperte er über etwas, das metallisch klapperte.
Er bückte sich und hob es auf. Es war die Dose „Spaghetti
mit Fleischklößen“, aus der er gegessen hatte. Nur
war sie jetzt leer. Pip war nicht zu sehen. Wahrscheinlich hatte er
noch Hunger gehabt und die halbvolle Konserve aufgehoben. Tiff
schüttelte den Kopf. Seitdem Kalo, Pebbe und Sari bewußtlos
waren, hatten sie kein Proviantproblem mehr. Pip hätte lieber
eine neue Dose öffnen sollen.
    Im Augenblick allerdings war weitaus interessanter, wo Pip
geblieben war. Tiff rief seinen Namen und erhielt aus dem

Weitere Kostenlose Bücher