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PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

Titel: PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kleiner Oberlippenbart gab ihm ein strenges Aussehen. Er hatte
kleine Augen, die flink hin-und herhuschten. In einer Hand hielt er
ein Tuch, mit dem er sich in regelmäßigen Abständen
den Schweiß von der Stirn wischte. Als der Roboter uns in das
Büro schob, stand der Dicke ächzend auf.
    „Entschuldigen Sie die scharfen Kontrollmaßnahmen”,
sagte er. „Manche Leute glauben jedoch, daß sie alles
mögliche in die Kolonie einschleppen können.” Er
wandte sich an Ansom.
    „Name?” fragte er. „Geburtsdatum und Grund Ihres
Hierseins?” Ansom gab ihm die gewünschte Auskunft. Der
Beamte holte einen umfangreichen Schnellhefter von seinem Regal und
blätterte darin herum. Schließlich seufzte er befriedigt,
riß ein Blatt heraus und schob es Ansom über den Tisch.
    „Wenden Sie sich nach der Kontrolle an diese Adresse”,
sagte er. „Dort wird man sich um Sie kümmern, bis Sie sich
eingelebt haben. Auf Gelton übernehmen erfahrene Kolonisten eine
Art Patenschaft für Neuankömmlinge.” Während der
Kolonist sich mit uns beschäftigte, wurden wahrscheinlich unsere
Koffer untersucht. Jetzt wurde mir klar, warum sich Itch und seine
Hintermänner nicht darauf verlegt hatten, den Bakterienzylinder
im Frachtgut oder im Gepäck eines Kolonisten nach Gelton zu
schmuggeln. Bei der scharfen Untersuchung mußten sie damit
rechnen, daß der Zylinder entdeckt wurde.
    Nach Ansom bekam ich eine Adresse. Der Mann, der die Patenschaft
für mich übernehmen wollte, hieß Ben Loosen. Ich
fragte mich, ob er wußte, daß er einen ehemaligen
Strafgefangenen bei sich aufnahm.
    Der Dicke schickte uns in einen Nebenraum, wo man uns Papiere
ausstellte. Wir mußten mehrere Unterschriften leisten, dann
machte man Aufnahmen unserer Augennetzhaut.
    Ansom ließ alles geduldig über sich ergehen, während
ich immer unruhiger wurde. Jeder, der uns begegnete, konnte Itchs
Agent sein, und damit der einzige Mann auf Gelton, der von meiner
Mission wußte.
    Endlich durften wir ins Büro des Dicken zurückkehren.
Ein Roboter brachte unser Gepäck herein. „Es ist alles in
Ordnung”, sagte der Beamte. „Sie sind jetzt vollwertige
Bürger unserer Kolonie.” Er gratulierte uns mit
überschwenglichen Worten. Wir erhielten ein Buch mit der
Geschichte Geltons.
    Abschließend sagte der Dicke: „Sie sind gerade richtig
gekommen, um die Feierlichkeiten anläßlich unserer
Ernennung zur autarken Kolonie zu erleben.” Er rieb sich die
Hände. „Wir haben uns in den vergangenen dreißig
Jahren bewährt und erhalten nun unsere Souveränität.”
Ich lächelte verzerrt. Gab es keine Möglichkeit, dem
Beamten zu sagen, daß diese Feierlichkeiten in Gefahr waren?
    „Am zwanzigsten Februar kommt Perry Rhodan nach Gelton, um
die Formalitäten zu erledigen”, berichtete uns der Dicke.
    Ein Schauer rann über meinen Rücken. Ich glaubte, am
ganzen Körper zu zittern, während der Kolonist unentwegt
weitersprach und dem begeisterten Ansom von den bevorstehenden
Festtagen berichtete.
    Das war es also, was Itch und seine Helfer vorhatten: sie wollten
Rhodan umbringen. Das Attentat galt nicht der Kolonie, sondern dem
Großadministrator.
    Und ich war der Attentäter.
    Am 20. Februar würde ein Hyperimpuls den Zylinder in meinem
Körper aktivieren. Innerhalb weniger Augenblicke würde ich
von tödlichen Bakterien verseucht sein. Ich würde alle
Kolonisten mit der unheilbaren Seuche anstecken.
    Einschließlich Perry Rhodan.
    Wir hatten die Kontrollen hinter uns. Ansom war so aufgeregt, daß
er nicht merkte, in welcher Verfassung ich mich befand. Er gebärdete
sich wie ein Kind vor der Weihnachtsbescherung.
    Ein Transportband brachte uns auf den freien Platz vor dem
Raumhafen. Inmitten des Platzes hatte man dem Gründer der
Kolonie ein Denkmal errichtet. Eine Reihe von Fahrzeugen parkte vor
den Ausgängen des Raumhafens.
    An einem lehnte ein Mann, der sich bei unserem Erscheinen glättend
über die Haare strich und dann auf uns zukam. Er blickte mich
an.
    „Sind Sie Mr. Ansom?” wollte er wissen.
    „Das bin ich”, sagte Ansom eilfertig.
    „Ich bin Jago Balbalis”, stellte sich der Mann vor.
    „Ah”, machte Ansom grinsend. „Mein Patenonkel.”
Balbalis nahm Ansoms Koffer und schlug dem neuen Kolonisten
freundschaftlich auf die Schulter.
    „Vergessen Sie nicht, mich zu besuchen!” rief mir
Ansom noch zu, als er zusammen mit Balbalis davonging. Ich fragte
mich, warum ich nicht abgeholt wurde. Etwas ratlos stand ich vor den
Ausgängen und starrte über den

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