Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

Titel: PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
bewegen können”,
fuhr sie fort. „Natürlich bedeutet das nicht, daß
wir unter Aufsicht stehen. Trotzdem würden die Menschen anfangen
zu fragen, wenn Shak oder ich für eine Woche aus der Stadt
verschwinden würden. Es wäre zu riskant, wenn Shak oder ich
die Sache in die Hand nehmen würden. Nur ein Neuling, der vier
Wochen tun und lassen kann, was er will, kann noch untertauchen, ohne
die Neugier der Kolonisten zu erwecken.” „Worum geht es
überhaupt?” warf ich ein.
    „Um einen Schatz”, sagte sie.
    Für einen Augenblick vergaß ich meine Sorgen und
lächelte.
    „Wollen Sie, daß ich für Sie in den Bergen nach
Gold grabe?” Ich konnte das Knacken der Prothesen hören,
als sie aufstand und zum Fenster ging. Eine Weile wandte sie mir
stumm den Rücken zu. Sie sah aus wie ein alter Soldat, der von
längst vergangenen Schlachten träumt.
    „Ich habe nur einen Wunsch: einmal mein menschliches Elend
zu vergessen”, sagte sie schließlich. „Glauben Sie
wirklich, daß ich das mit Gold erreichen könnte?”
„Manche würden das glauben.” „Nicht ich, Mr.
Beynon. Ich habe lange über den Wert verschiedener Dinge
nachgedacht, bis ich herausgefunden habe, was für den Menschen
am wertvollsten sein kann.” „Zu welchem Ergebnis sind Sie
gekommen?” Sie fuhr mit beiden Händen durch ihr
schlohweißes Haar.
    „Ist das nicht gleichgültig für Sie? Mr. Beynon,
ich will Sie nicht auf Jagd nach Gold oder Diamanten schicken. Sie
sollen für mich eine Pflanze holen.”
    Ich nehme nicht an, daß ich in diesem Moment besonders
geistreich ausgesehen habe. Ich konnte sie nur anblicken und darauf
warten, daß sie weitersprach. Und das tat sie dann auch.
    „Es gibt viele Jäger in der Kolonie”, berichtete
sie. „Manche dringen tief ins Niemandsland vor. Ich weiß
aus zuverlässiger Quelle, daß einige unserer Jäger
die Eingeborenen beobachten, obwohl das verboten ist. Diese Männer
haben unglaubliche Dinge berichtet.” Sie kehrte zum Tisch
zurück. „Die Eingeborenen feiern rituelle Orgien. Während
dieser Feierlichkeiten stehen sie unter der Einwirkung eines
Getränks, das aus dem Extrakt einer überaus seltenen
Pflanze gewonnen wird.” „Rauschgift!” stieß
ich hervor.
    „Ich weiß es nicht”, sagte sie freimütig.
„Verschiedene Jäger berichteten jedoch, daß die
Eingeborenen unter Einfluß des Getränks unglaubliche
Fähigkeiten erlangen.” „Sie haben zweimal den
richtigen Ausdruck gebraucht: unglaublich”, sagte ich. „Seit
Menschengedenken haben Jäger tolle Geschichten erzählt.
Vielleicht gibt es tatsächlich dieses Getränk.
Wahrscheinlich ruft es einen Rauschzustand hervor. Die Jäger
werden davon betrunken und sehen in ihrem umnebelten Geist Dinge, die
überhaupt nicht existieren.” „Ich erwarte nicht, daß
Sie mir glauben, Mr. Beynon. Das ist auch nicht nötig. Sie
sollen die Eingeborenen beobachten und mir die Pflanze beschaffen.
Das ist alles. Jeder Jäger würde aus Angst um seine Lizenz
einen solchen Auftrag ablehnen.” „Ich lehne ihn auch ab”,
sagte ich. „Ich habe meine eigenen Probleme.”
    Sie setzte sich und stützte den Kopf in beide Hände. Ich
ahnte, mit welcher Intensität sie sich ihren absurden
Wunderglauben erhalten hatte. Gleichzeitig fühlte ich Mitleid
mit ihr. Ich legte eine Hand auf ihre Schulter.
    „Kennen Sie einen Mann mit dem Namen Langsy?” fragte
ich.
    „Der Prediger!” stieß sie verächtlich
hervor. „Haben Sie Verbindung zu dieser Sekte?” „Nein”,
erwiderte ich wahrheitsgemäß. „Ich kenne jedoch
einen Mann, der bei seinen Besuchen auf Gelton bei Langsy Quartier
machte.” „Ausgerechnet bei diesem Wucherer. Unter dem
Deckmantel der Nächstenliebe kassiert er unverschämte
Preise.” Unwillkürlich verstärkte ich den Druck
meiner Hand auf ihrer Schulter. Konnte Langsy der Mann sein, den ich
suche?
    „Wo kann ich Langsy finden?” wollte ich wissen. „Ich
muß mit ihm sprechen.” Widerwillig sagte Ben Loosen: „Er
besitzt ein großes Haus in der Nähe des Raumhafens. Jeder
in der Stadt kann es Ihnen zeigen.”
    Ich wandte mich zur Tür. „Ich werde Ihre Dienste nicht
länger in Anspruch nehmen”, sagte ich. „Sicher sind
Sie damit einverstanden, daß ich auf Ihre Hilfe während
der ersten Wochen meines Hierseins verzichte.” Sie nickte kaum
merklich. Ich verließ den kleinen Raum. Shak war noch immer
beim Gläsertrocknen. In seinen Blicken lag unverhüllter
Haß. Wahrscheinlich hatte er gelauscht.
    „Vergessen Sie nicht

Weitere Kostenlose Bücher