Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

Titel: PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Ihren Koffer”, knurrte er.
    Ich gab ihm keine Antwort. Meine Vergangenheit war mir bis nach
Gelton gefolgt. Der einzige Mensch, der bereit war, mich zu
unterstützen, tat das nur aus Egoismus. Zorn wallte in mir auf.
Laß sie doch alle zum Teufel gehen, dachte ich. Du bist ihnen
nichts schuldig.
    Hatte ich nicht zu Itch gesagt, daß mir Perry Rhodan
gleichgültig war? Wurden die Dolp-Werke nicht von Rhodans
Regierung legitimiert?
    Ich schlug die Tür des Restaurants hinter mir zu. Die
Abenddämmerung war hereingebrochen. Ich mußte mich nach
einer Schlafgelegenheit umsehen.
    Langsy hatte Zimmer zu vermieten. Und Langsy war der Mann, der
Governor kannte.

2. Februar
    Am nächsten Morgen wurde ich von Langsy persönlich
geweckt. Er war am vergangenen Abend
    nicht in seinem Haus gewesen. Ein magerer Junge, der sich als
Stellvertreter des Predigers ausgab, hatte mir ein Zimmer zugewiesen.
Die Einrichtung war primitiv, das Fenster undicht und der
Wasserabfluß verstopft.
    Langsy kam herein, ohne anzuklopfen. Ich wußte sofort, wen
ich vor mir hatte, denn er trug einen talarähnlichen Umhang und
einen weißen Zylinder. Ohne mich zu beachten, ging er zum
Fenster und riß es auf. Er war groß und dürr, der
Hut wackelte bei jedem Schritt auf seinem Kopf.
    Ich schwang die Beine aus dem Bett. Langsy hatte ein zum Kinn
spitz zulaufendes Gesicht, klare blaue Augen, und er war ungefähr
dreißig Jahre alt. Er machte weder einen würdigen noch
einen gefährlichen Eindruck. Er sah bestenfalls lächerlich
aus.
    „Haben Sie das Frühstück bezahlt?” fragte er
mit schriller Stimme. Er blickte mich abschätzend an, als könnte
man die Summe des mitgeführten Geldes am Gesicht eines Mannes
ablesen.
    „Das war meine erste Handlung in Ihrem feinen Haus”,
machte ich ihm klar. „Ihr junger Stellvertreter hielt beide
Hände weit offen, bevor er mich in dieses Zimmer führte.”
Langsy nahm den Zylinder ab und entblößte einen völlig
kahlen Schädel. Das machte ihn um zehn Jahre älter. „Wollen
Sie mit mir zusammen singen?” fragte er. „Oder sind Sie
nur der materiellen Genüsse wegen in mein Haus gekommen?”
    Je länger ich ihn betrachtete, desto unwahrscheinlicher
erschien es mir, daß er der von mir gesuchte Mann war. Langsy
war ein Spinner, eines der Originale, wie sie in allen Kolonien
vorkommen. Trotzdem fühlte ich Mißtrauen in mir
aufsteigen. War Langsys Gehabe vielleicht nur eine Maske? Ich
beschloß, ihn unauffällig zu überprüfen.
    „Ich bin nicht ohne Grund in Ihr Haus gekommen”, sagte
ich.
    Langsy stülpte den Zylinder mit einer unnachahmlichen
Bewegung auf den Kopf. „Ich verleihe kein Geld. An niemand.”
    „Führen Sie ein Gästebuch?” erkundigte ich
mich.
    „Aber sicher”, sagte er. „Jeder muß sich
eintragen, der in meinem Haus übernachtet.” Dieses
Gästebuch war eine praktische Einrichtung. Ich konnte es
durchlesen und feststellen, wann Governor bei Langsy übernachtet
hatte. Das würde mir ermöglichen, herauszufinden, mit
welchen Leuten Governor in Langsys Haus zusammengewohnt hatte.
    Langsy verließ das Zimmer. Gleich darauf kam der Junge und
brachte das Frühstück. Es war ausgesprochen kümmerlich,
daran konnte auch Langsys Behauptung, daß er materielle Genüsse
zu bieten habe, nichts ändern. Als der Stellvertreter des
Predigers zum zweitenmal erschien, hatte er das Gästebuch bei
sich.
    „Sie sollen sich eintragen”, sagte er. „Außerdem
möchte Mr. Langsy wissen, wie lange Sie bei uns bleiben. Sie
müssen bei längerem Aufenthalt in unserem Haus eine
Vorauszahlung leisten.” „Ich werde dem Prediger im Laufe
des Tages Bescheid geben”, versprach ich.
    Der magere Gehilfe des seltsamen Predigers verließ den Raum.
Ich schlug das Gästebuch auf. Zu meiner Erleichterung war das
Datum über den jeweiligen Namenseintragungen in Standardzeit
angegeben.
    Ich blätterte zurück bis zum 3. Dezember. Da stieß
ich auf den Namen Halley Governor. Ich war sicher, daß damals
Governor den Agenten aufgesucht und ihm die nötigen
Instruktionen gegeben hatte. Nur eines erschien mir unklar. Mit
welchem Gerät wollten die Attentäter den Hyperimpuls
auslösen? Bei der scharfen Kontrolle war es unmöglich,
einen solchen Apparat einzuschmuggeln. In der Kolonie war man
andererseits nicht in der Lage, solche Geräte zu bauen.
    Ich ahnte, daß die Lösung dieser Frage in engem
Zusammenhang mit dem Hauptproblem stand. Zum erstenmal jedoch bekam
ich Zweifel, daß ich auf der richtigen Fährte war.

Weitere Kostenlose Bücher