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PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

Titel: PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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begrüßte mich schwanzwedelnd.
    „Das ist Ben Loosens Hund”; stellte der Junge fest.
    „Er gehört jetzt zu mir”, erwiderte ich.
    Eine halbe Stunde später verließ ich Langsys Hotel. Der
Prediger stand vor dem Haus und unterhielt sich mit einem älteren
Kolonisten. Er nickte mir würdevoll zu.
    Ich fragte Langsy nach Jago Balbalis, dem Mann, der Ansom
aufgenommen hatte und erfuhr, daß
    das Haus des Kolonisten nicht weit vom Hotel des Predigers
entfernt war.
    Da es noch früh am Morgen war, hoffte ich, Ansom anzutreffen.
Verschiedene Kolonisten, die ich auf dem Wege zu Ansom traf,
musterten mich mißtrauisch. Mit dem verwilderten Bart, der mein
Gesicht bedeckte und den abgetragenen Kleidern wäre ich sogar
unter einer Gruppe von Jägern aufgefallen.
    Oberst trottete mir nach. Ich sah, daß überall mit den
Vorbereitungen für die Feierlichkeiten am 20. Februar begonnen
wurde. Viele Häuser waren bereits geschmückt. Auf den
Dächern wehten die Fahnen der Kolonie und des Imperiums. Einige
Kinder rannten mit bunten Fähnchen an mir vorüber. Ich
starrte ihnen nach, versuchte zu begreifen, daß ich auch sie
nicht retten konnte.
    Quer über die Straße wurden Spruchbänder
aufgehängt. Die Männer waren so in die Arbeit vertieft, daß
sie mich nicht beachteten. Ich spürte die erwartungsvolle
Fröhlichkeit der Kolonisten. Voller Stolz warteten sie auf die
Ankunft Perry Rhodans. Niemand ahnte, was an dem Tag geschehen würde,
da der Großadministrator GeltonCity betrat.
    Ich kam an einem kleinen Lokal vorbei. Mein Gesicht spiegelte sich
im Schaufenster. Ich hätte mich fast nicht erkannt. Jemand ging
an mir vorüber und streifte mich. Ich kümmerte mich nicht
darum. Mit unsicheren Schritten betrat ich das Lokal. Die Stühle
standen auf den Tischen. Niemand war zu sehen. Ich ging an die
saubere Theke und klopfte mit den Knöcheln auf die Metallplatte.
Oberst kauerte sich zu meinen Füßen nieder. Aus einem
Hinterzimmer kam ein kleiner Mann, dessen Augenlider nervös
zuckten. Er zog eine Tasse vom Regal und spülte sie aus. Dann
wollte er mir einen Kaffee einschenken. Ich schüttelte den Kopf
und deutete auf die Flaschen im Regal. Er zuckte die Schultern.
    „Sie sehen so aus, als hätten Sie das nötiger”,
meinte er verdrossen. Er griff nach einer Flasche und schob sie mir
zusammen mit dem Glas zu. Ich zahlte, und er verschwand wieder im
Hinterzimmer. Ich war ihm dankbar, daß er mich allein ließ.
    Ich entdeckte mein Spiegelbild in einem großen Glas hinter
der Theke.
    Mit verzerrtem Lächeln prostete ich mir zu. Ich war
entschlossen, mich sinnlos zu betrinken und vor dem 20. Februar nicht
mehr nüchtern zu werden.

18. Februar
    Jemand schlug mir zweimal ins Gesicht.
    Eine Stimme sagte: „Um Himmels willen, er ist ja halbtot.”
Verzweifelt kämpfte ich dagegen an, als meine Gedanken an die
Oberfläche des Bewußtseins zurückkehren wollten.
Meine Hände tasteten nach der Flasche, die irgendwo neben mir
liegen mußte. Doch ich fühlte nicht den rauhen Waldboden,
wie ich erwartet hatte, sondern weichen Stoff. Ich begriff, daß
ich in einem Bett lag. Die Flasche, die mich ins Vergessen führen
konnte, war verschwunden.
    Ich lallte etwas Unverständliches.
    „Er kommt zu sich”, sagte jemand.
    Eine zweite Stimme sagte voller Zorn: „Wir müssen ihn
zur Erde zurückschicken. Mit Trinkern können wir in der
Kolonie nichts anfangen.” Mein Körper wurde von Schmerzen
und Übelkeit durchflutet. Ich mußte mich anstrengen, die
Augen zu öffnen. Als es mir endlich gelang, litt ich unter dem
hellen Licht, das mir ins Gesicht fiel.
    „Beynon!” sagte eine scharfe Stimme.
    „Gebt mir ‘was zum Trinken!” krächzte ich.
„Und hört auf zu schwatzen.”
    Ich wurde an den Jackenaufschlägen gepackt und hochgerissen.
Ein nasser Lappen klatschte in mein Gesicht. Prustend rang ich um
Atem. Jemand schüttelte mich, bis ich vor Übelkeit fast das
    Bewußtsein verlor. Endlich ließ man mich zurücksinken.
    Meine Blicke klärten sich. Ich sah die Gesichter von Langsy,
Golots und Gourtney über mir. Langsy sah zornig aus, Golots
betrachtete mich bedauernd, und Gourtney wirkte unentschlossen. Ich
drehte vorsichtig meinen Kopf zur Seite und erkannte, daß ich
in meinem Zimmer in Langsys Hotel lag.
    „Ich glaube, ich muß Sie einsperren”, sagte
Gourtney schwerfällig.
    Golots hob abwehrend beide Arme. „Er hat niemand belästigt
und keine Schulden gemacht”, erklärte er. „Ich bürge
dafür, daß er sich von jetzt an

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